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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
Autoren: Peter David
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versuchte. Ihr Kinn war stolz vorgereckt, und in ihren dunklen Augen standen keine Tränen.
    Eine halbe Ewigkeit schien zu verstreichen, die fast so lang wie Morgans Leben war.
    Schließlich wandte sie sich an Kebron. »Könnte ich mir für einen Moment Ihr Gewehr ausborgen?«
    Kebron warf Calhoun einen fragenden Blick zu, doch der Captain nickte. Also nahm er das Phasergewehr vom Rücken und reichte es Morgan. Sie hielt es behutsam in den Händen und prüfte das Gewicht. Mit überraschender Kraft und Sicherheit setzte sie es an die Schulter, zielte und feuerte.
    Morgan brauchte mehr als ein Dutzend Schüsse, aber schließlich hatte sie es geschafft, die Waffe in eine Wolke aus freien Atomen zu verwandeln.
    Robin starrte sie ungläubig mit offenem Mund an. Morgan gab das Gewehr an Kebron zurück und sagte: »Als Tarella bereit schien, auf mich zu schießen, hast du dich dazwischengestellt. Obwohl es völlig sinnlos war, wolltest du mich instinktiv beschützen. Du warst bereit, für mich zu sterben. Das Mindeste, was ich jetzt für dich tun kann, ist, zu versuchen, für dich zu leben.«
    Robin zitterte und bemühte sich, ihr Schluchzen zu unterdrücken, doch sie hatte damit keinen großen Erfolg. Halb ging, halb lief sie ihrer Mutter entgegen, um sie zu umarmen.
    »Was ist nur los mit den beiden?«, brummte Kebron.
    »Genau das mag ich so sehr an Ihnen, Kebron«, sagte Calhoun. »Sie können so sentimental sein.«
    Shelby ließ sich von der warmen Dusche berieseln. Dabei dachte sie über die Entwicklung der Dinge nach. Sie waren mit einer tragischen Situation konfrontiert worden und hatten versucht, das Beste daraus zu machen, aber diesmal hatte es keine leichten oder klaren Antworten gegeben. Manchmal ging es offenbar nicht anders.
    Als Pluspunkt ließ sich zumindest verbuchen, dass Mac es mit einem Wesen zu tun bekommen hatte, das die Inkarnation seiner eigenen, bis zur logischen Konsequenz fortgeführten Philosophie darzustellen schien. Die Prometheaner verfolgten so etwas wie die Antithese zur Obersten Direktive. Ein ganzes Volk, das spontan nach Lust und Laune Entscheidungen fällte. Shelby hegte den Verdacht, dass Mac sich ein wenig darin wiedererkannt hatte. Vielleicht war er durch sie zu einer gewissen Selbsterkenntnis gelangt. Und vielleicht war er dadurch sogar ein kleines bisschen erwachsener geworden.
    Einige Stunden später kam ihr Zak Kebron im Korridor entgegen. Er machte einen recht verwirrten Eindruck.
    »Was haben Sie auf dem Herzen?«, fragte sie ihn.
    »Commander«, begann er, »als der Prometheaner die
Grissom
erwähnte, konnte man auf der Brücke eine Stecknadel fallen hören.«
    »Spucken Sie es aus«, sagte Shelby, obwohl sie bereits ahnte, worauf der Sicherheitsoffizier hinauswollte.
    »Ich habe mich gefragt, was auf der
Grissom
geschehen sein mag. Mit dem Captain, meine ich.«
    »Es steht mir nicht zu, darüber zu sprechen«, erwiderte Shelby.
    »Darf ich Sie dahingehend verstehen, dass ich mich mit dieser Frage direkt an den Captain wenden sollte?«
    »Auch der Captain dürfte nicht gewillt sein, Ihnen diese Geschichte zu erzählen.«
    »Und wenn ich trotzdem zu ihm gehe?«
    »Möglicherweise fällt Ihnen dann die Aufgabe zu, in den nächsten sechs Monaten das Innere der Müllverwertungsanlage zu bewachen.«
    »Vielen Dank, Commander.«
    »Keine Ursache. Ich bin dafür da, gute Ratschläge zu erteilen.«
    McHenry hielt sich wieder einmal in der Krankenstation auf, um seine Wunden von Dr. Selar versorgen zu lassen. »Sie entwickeln sich allmählich zu einem Stammpatienten, Mr. McHenry«, stellte die Ärztin fest.
    »Das war nicht unbedingt meine Absicht. Solche Dinge passieren mir einfach immer wieder. Apropos … wie ich höre, darf man Ihnen gratulieren.«
    »Vielen Dank, Mr. McHenry. Und ich …« Sie räusperte sich. »Ich glaube, ich muss Ihnen auch für … Ihren Gleichmut danken, mit dem Sie die recht seltsame Beziehung akzeptieren, die sich zwischen Burgoyne und mir entwickelt hat. Ich bin mir offen gesagt selbst nicht sicher, ob wir zusammen sind oder nicht. Es ist sehr verwirrend und …«
    »Doktor«, sagte McHenry beruhigend, »machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Was passiert, passiert nun einmal, und ich kann problemlos damit leben. Es gibt nur wenige Dinge, die …«
    In diesem Moment betrat Burgoyne den Raum und kam zu McHenry und Selar herüber. »Burgy«, sagte McHenry, »ich habe gerade zum Doktor gesagt, dass ich keine Probleme damit habe, was zwischen euch beiden
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