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Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe

Titel: Star Trek - New Frontier 04 - Die Waffe
Autoren: Peter David
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unerfindlichen Grund hat sie die Geräusche ihrer schlagenden Flügel stets als angenehm empfunden. Doch bei diesem Geschöpf darf sie kein Risiko eingehen. Sie weiß es, und ihr Geliebter weiß es ebenfalls. Oder zumindest weiß sie es jetzt, nachdem ihr Geliebter es ihr gesagt hat, aber sie ist mit seiner Einschätzung natürlich völlig einverstanden.
    Auf ihr Drängen erzeugt ihr Geliebter eine knisternde Energiekonzentration. Er erzittert und stößt die Ladung aus. Es ist kein besonders großer Energieball, weil ein kleiner völlig ausreicht. Die Energie, die ihr Geliebter abgeben kann, ist direkt proportional zur jeweiligen Aufgabe. Und in diesem Fall ist es nur eine kleine Sache.
    Der Energieball überwindet die Entfernung in kürzester Zeit. Das neugeborene Geschöpf bemerkt, dass sich etwas nähert, es spürt eine Quelle aus Licht und Wärme. Seine kleinen Augen sind noch blind, sodass es nicht sehen kann, was sich nähert. Daher zieht es die falsche, wenn auch verständliche Schlussfolgerung, dass seine Mutter kommt. Es reißt das Maul weit auf und gibt ein leises Fiepen von sich.
    Eine Sekunde später wird es von der Energie eingehüllt. Dem Geschöpf blieb nicht einmal die Zeit, sich seiner Existenz vollständig bewusst zu werden, bevor diese Existenz schon wieder vorbei ist. Im nächsten Augenblick ist es nur noch ein Häufchen Asche. Lediglich ein paar verwehende Fellhaare sind übrig geblieben. Der Wind hat die Asche bald über eine große Fläche verstreut. Ansonsten gibt es keinen Hinweis mehr, dass das Geschöpf jemals existiert hat.
    Die Frau auf dem Berg erzittert. Sie drängt sich näher an ihren Geliebten, weil sie weiß, dass er durch diese Aktion ihr Leben beschützt hat. Dieses Wissen ist aufregend und stimulierend für sie, und sie zittert noch heftiger.
    Sie streicht mit den Händen über die Oberfläche ihres Geliebten. Jetzt singt sie nicht mehr. Sie ist jedes Mal so aufgeregt, wenn ihr Geliebter für sie seine Stärke demonstriert. Und ihr Geliebter weiß, dass es ihr gefällt, was wiederum für ihn ein aufregendes Gefühl ist.
    Sie denkt seinen Namen … einen Namen, der nur ihr und ihrem Geliebten bekannt ist. Ein Name, der noch nie laut ausgesprochen wurde, der nicht durch das unbeholfene Mittel der Sprache kommuniziert werden kann. Der Name ist ein Geheimnis ihrer tiefsten gemeinsamen Seele, denn ihr Geliebter war ohne Seele, bevor sie sich mit ihm vereinigte.
    Es ist schon so lange her, seit sie zuletzt das Feuer in sich spürte, dass sie sich für einen kurzen Moment der Vorstellung hingibt, ihr Geliebter hätte nach etwas gesucht, das er für sie töten kann. Weil er sie nur auf diese Weise genügend stimulieren kann, um ihre – und seine – Bedürfnisse zu befriedigen.
    Doch dann verdrängt sie diese Vorstellung. So etwas würde ihr Geliebter niemals tun, weil es völlig unnötig wäre. Ihr Geliebter ist keineswegs die Verkörperung der Zerstörung. Nein. Ihr Geliebter ist ihre Quelle des Lichts und Glücks.
    Die Wärme strahlt von ihrem Geliebten aus und erfüllt ihren Geist. Sie spürt, wie ihr Herz schneller klopft und mit solcher Heftigkeit gegen ihre Brust pocht, dass es ihre Rippen zu durchbrechen droht. Wenn das geschähe, würde sie natürlich sterben, aber sie macht sich keine Sorgen. Sie vertraut ihrem Geliebten uneingeschränkt. Sie weiß, dass er ihr niemals wehtun würde.
    Ihr Geliebter ist nicht sterblich. Dessen ist sie sich auf elementare Weise bewusst. Ihr Geliebter ist von anderer Art, er ist etwas Besonderes, das über alles hinausgeht, was sie jemals zuvor erfahren hat.
    Und während sie von Liebe durchströmt wird, gelangt sie zur Erkenntnis, dass sie niemals zu dem zurückkehren kann, was sie einmal war.
    Ihr Geliebter zieht die Stille vor, denn so kann er viel besser hören, wie sie aus ungetrübtem Glück über ihre Verbindung schluchzt.
    Früher, als es noch mehr Leben auf dem Planeten gab, geschah das wesentlich häufiger. Alles, was eine Gefahr für sie darstellte, wurde von ihrem Geliebten beseitigt, und jeder Akt der Tötung erfüllte sie mit orgiastischer Ekstase. Nun geschieht es nur noch selten, aber das ist in Ordnung. Sie hat ihre Erinnerungen und ihren Geliebten, der ihr Wärme, Sicherheit und Liebe gibt.
    Ganz langsam versucht sie, ihr pochendes Herz zu beruhigen. Sie klammert sich erschlafft an ihren Geliebten, ihre Finger öffnen und schließen sich krampfartig. Leise lacht sie in sich hinein und genießt das Gefühl der Wärme und
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