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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
Autoren: Peter David
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nicht tun?«, fragte M’k’n’zy, während ersich über den Klang seiner eigenen Stimme ärgerte. Sein Tonfall hatte etwas Wehleidiges, Bockiges und vielleicht sogar – die Götter mochten ihn davor bewahren! – etwas Ängstliches.
    »Weil D’ndai nicht hier ist«, erwiderte Sh’nab geduldig. »Das weißt du doch. Er ist zurzeit auf Danter und bereitet unter der Leitung der Föderation die Friedensverhandlungen vor. Das ist dir bekannt.«
    Natürlich war es ihm bekannt. Schließlich war er dabei gewesen, als die Föderation in der Person Jean-Luc Picards erstmals auf Xenex erschienen war – dem Mann, der M’k’n’zy vorgeschlagen hatte, eine Sternenflottenkarriere einzuschlagen. Bedachte man M’k’n’zys derzeitige Gemütslage, war es vielleicht das Beste, sich zu erkundigen, wann das nächste verfügbare Shuttle startete, und sich so schnell wie möglich auf den Weg zu machen. Doch M’k’n’zy hatte sich noch nicht entschieden, ob die Sternenflotte eine Perspektive für sein weiteres Leben darstellte. Er hatte es noch nie zuvor so sehr bereut wie jetzt, eine Entscheidung hinausgeschoben zu haben.
    »Dann können wir abwarten, bis er zurückgekehrt ist«, schlug M’k’n’zy vor.
    Sh’nab schüttelte den Kopf. »In dieser Angelegenheit ist der Zeitrahmen sehr knapp bemessen, M’k’n’zy. Catrines Ehemann ist seit einem Jahr tot. Sie hat nicht wieder geheiratet, sie hat gar nicht den Wunsch, es zu tun, was nach den Stammesgesetzen ihr gutes Recht ist. Aber sie hat den Namen ihres Ehemannes und sein Vermögen behalten, und sie möchte nicht, dass die Abstammungslinie mit ihr endet. Auch das ist ihr Recht.«
    »Aber ich bin ein Kriegsherr und nicht das Stammesoberhaupt! D’ndai ist das Stammesoberhaupt!«
    »Du bist sein Bruder. Derartige Verantwortungen verbleiben innerhalb der Familie. Das weißt du …«
    »Ja, ja, ich weiß es, ich weiß es!« M’k’n’zys violette Augen funkelten verzweifelt. »Sh’nab, würden Sie bitte damit aufhören, mir Dinge zu erzählen, die ich längst weiß, und mich ständig daran zu erinnern, dass ich sie längst weiß! Damit machen Sie mich nur noch nervöser!«Er ging wieder auf und ab. »Kann sie nicht warten, bis …«
    »Wir bewegen uns im Kreis, M’k’n’zy! Außerdem hat sie …« Sh’nab hielt inne.
    »Was hat sie?«
    Sh’nab murmelte etwas, das M’k’n’zy nicht genau verstand, weshalb dieser ihn darum bat, es zu wiederholen. »Ich sagte, dass Catrine ausdrücklich um dich gebeten hat. Wenn sie in dieser Angelegenheit flexibel wäre, hätte sie möglicherweise warten können, bis D’ndai wieder da ist, aber dann müsste sie ihren gegenwärtigen fruchtbaren Zyklus ungenutzt verstreichen lassen, woraufhin sie sich weitere drei Monate gedulden müsste. Sie sagte, sie wolle nicht so lange warten, und sie hat recht deutlich zum Ausdruck gebracht, dass sie dich weitaus … begehrenswerter … als D’ndai findet. Ich möchte dich allerdings darum bitten, diese Information nicht an deinen älteren Bruder weiterzugeben. Er könnte verletzt reagieren.«
    »Ja, sicher«, sagte M’k’n’zy und winkte ungeduldig ab. »Ich werde kein Wort sagen.«
    »M’k’n’zy«, begann Sh’nab erneut in verständnisvollem Tonfall, »ich muss zugeben, dass ich mich so sehr daran gewöhnt habe, wie du jede Situation meisterst, dass es mich außerordentlich überrascht, wenn du dich plötzlich wie ein … nun, wie ein unerfahrener Jüngling verhältst. Andererseits bist du wirklich erst zwanzig Sommer alt, obwohl du es bereits geschafft hast, unser Volk von einer Unterdrückung zu befreien, unter der es seit Jahrhunderten gelitten hat. Zugegeben, Catrine ist älter als du, aber sie ist dennoch eine attraktive Frau. Und es ist keineswegs eine unangenehme Aufgabe, die von dir verlangt wird. Und deine Erfahrung in diesen Dingen ist durchaus …«
    Er ließ den Satz unvollendet, als er sah, wie sich M’k’n’zys Haltung leicht versteifte. »M’k’n’zy«, sagte er mit zunehmender Unsicherheit, »du hast doch Erfahrung mit Frauen, oder?«
    M’k’n’zy lachte verächtlich. »Natürlich. Ich hatte … kleine Affären, wenn Sie so wollen.«
    »Wie erfahren bist du wirklich?«
    »Mehr als ausreichend.«
    »M’k’n’zy«, sagte Sh’nab, als ihm allmählich die Natur des Problems bewusst wurde. »Ich spreche nicht von simpler Lust, von nächtlichen Kuscheleien oder heimlichem Vergnügen in der Dunkelheit eines Zeltes. Warst du jemals wirklich …« Er spürte,
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