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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
Autoren: Peter David
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angezogen fühlt? Und wenn sie erwartet, dass ich in der Kunst der Liebe genauso gut wie in der Kunst des Krieges bin? Was ist« – und er senkte den Kopf – »wenn meine Leistung sie nicht zufriedenstellt? Wenn ich gar keine Leistung vollbringe? Können Sie sich das vorstellen? Können Sie sich vorstellen, was man sich über mich erzählen wird? Die Leute werden rufen: ‚Hey, M’k’n’zy, hast du Probleme, dein Schwert in die Scheide zu stecken?‘ Allein die Vorstellung ist so erniedrigend, dass …« Er erschauderte, als er angesichts dieser Peinlichkeit verstummte.
    »M’k’n’zy«, sagte Sh’nab leise, »du bist ein Stratege. Das war schon immer deine größte Stärke. Als solcher war es für dich stets erforderlich, sehr genau über die Situationen nachzudenken, in die du geraten könntest. Meiner Ansicht nach behandelst du die Aussicht auf einen sexuellen Kontakt mit der gleichen Ernsthaftigkeit, wie du eine militärische Aktion planen würdest. Du versuchst, alle Möglichkeiten vorauszusehen, Vorkehrungen für jede Eventualität zu treffen. Sex ist etwas anderes als eine Schlacht, M’k’n’zy.«
    »Ich kenne einige Paare, die nicht Ihrer Meinung wären, Sh’nab.«
    Sh’nab erlaubte sich ein Lächeln. »Gut, in diesem Punkt gebe ich dir recht«, sagte der Älteste. »Aber was unser Problem betrifft, so planst du viel zu genau. Lass einfach zu, dass sich die Dinge auf natürliche Weise entwickeln.«
    »Das liegt nicht in meiner Natur, Sh’nab. Ich verspüre die Notwendigkeit, auf eine Lösung hinzuarbeiten, mit der ich zufrieden sein kann.«
    »Beziehungen funktionieren anders, M’k’n’zy. Im Krieg gibst du Befehle, die deine Männer dann ausführen. Mit Frauen geht das nicht. Vielleicht mit äußerst passiven Frauen, aber ich bezweifle, dass eine solche Frau deinen Ansprüchen genügen könnte.«
    M’k’n’zy antwortete nicht sofort, worauf Sh’nab behutsam fortfuhr. »Geh zu Catrine, M’k’n’zy. Sie ist eine gute Frau. Wenn du ihren Wunsch nicht erfüllen willst, dann sag es ihr. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sie dich verstehen. Aber versuche zumindest, deine Gründe zu erklären. Wenigstens darauf hat sie ein Recht.«
    »Es scheint so.« M’k’n’zy seufzte. »Also gut, Sh’nab. Ich werde zu ihr gehen und ihr erklären, worum es geht. Ich bin mir sicher, dass ich sie überzeugen kann, auf D’ndais Rückkehr zu warten. Er hat in diesen Dingen viel mehr Erfahrung als ich. Schließlich prahlt er häufig genug damit.«
    In der Nacht hatte es geregnet, sodass der große Platz nun eher einer großen Schlammpfütze glich. M’k’n’zy stapfte vorsichtig hindurch, doch er blieb immer wieder stecken und musste seine Stiefel mühsam aus dem Matsch ziehen. Als er es geschafft hatte, bog er in die Nebenstraße ein, die zu Catrines Haus führte. Die Sonne ging unter und schickte ihre letzten Strahlen waagerecht über den Horizont. M’k’n’zy blickte in der Hoffnung, dass im letzten Moment D’ndais Schiff auftauchte, ständig zum Himmel hinauf. Doch es gab kein Anzeichen für eine derartige Wendung der Ereignisse.
    Diese Mission musste er allein zu Ende führen.
    M’k’n’zy klopfte vorsichtig an die Tür zu Catrines Haus, so leise, dass es im Grunde eines Wunders bedurft hätte, damit ihn irgendjemand hörte. Er wartete exakt fünf Sekunden, in denen er keine Reaktion wahrnahm, und gelangte zu der Schlussfolgerung, dass sie gar nicht zu Hause war. Er drehte sich um und wollte fortgehen, als sichplötzlich knarrend die Tür öffnete und Catrine im Rahmen erschien.
    Sie war mindestens zehn Sommer älter als er und hatte volles blondes Haar und ein rundes Gesicht, auf dem ein amüsierter Ausdruck stand. Doch im schroffen Kontrast zu ihrem Lächeln stand die Traurigkeit in ihren Augen. Und wenn es keine Traurigkeit war, dann war es zumindest Einsamkeit. Sie trug ein einfaches weißes Hemdkleid, und das sanfte Licht aus dem Innern des Hauses zeichnete deutlich die Kurven ihres kräftigen Körpers nach.
    »Ich grüße dich, M’k’n’zy«, sagte sie. Er stellte überrascht fest, dass ihre Stimme einen bezaubernden musikalischen Klang hatte. »Bist du gekommen, um meinen Wunsch zu erfüllen und mir ein Kind zu schenken?«
    »Ich bin gekommen, um darüber zu reden«, erwiderte er.
    »Dazu ist aber etwas mehr als Reden nötig«, sagte sie und signalisierte ihm, einzutreten und ihr zu folgen. Als er es tat, blickte er auf die schlanken Kerzen, die den Korridor säumten. »Danke,
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