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Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer

Titel: Star Trek - New Frontier 03 - Märtyrer
Autoren: Peter David
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abgeklärt, zuversichtlich. Suti war stets bemüht gewesen, dieser Geisteshaltung nachzueifern, wollte das innere Licht und den Frieden finden, den Ontear empfand, auch wenn seine Kritiker behaupteten, seine Abgeklärtheit wäre nichts anderes als das unerschütterliche Selbstvertrauen eines Geistesgestörten.
    Und als Suti auf die Stelle trat, an der sich Ontear so lange aufgehalten hatte … da spürte er tatsächlich etwas! Zuerst glaubte er, es wäre nur Einbildung, doch dann stellte er fest, dass dem nicht so war. Hier war …
etwas
. Der Boden fühlte sich anders an – härter, glatter,
wärmer
. War es vielleicht nur ein Heizgerät? Etwas, das Ontear benutzt hatte, um die Kälte der Wintertage besser ertragen zu können?
    Nein, für Suti fühlte es sich ganz anders an. Er trat einen langenSchritt zurück, und während er sich von Ontears Lieblingsplatz entfernte, verflüchtigte sich der Eindruck. Da erkannte Suti, dass es mehr als nur die Empfindung von Wärme war. Es handelte sich um etwas, das sich irgendwie tief in Sutis Seele eingegraben hatte, etwas, das sein gesamtes Wesen durchdrang. Es war das Gefühl von … Frieden. Von Wissen und Erkenntnis. Ihm gingen keine konkreten Fakten durch den Kopf, sondern vielmehr das einfache und stille Vertrauen, dass er irgendwann alles verstehen würde, was es zu wissen gab. Es war suchterregend wie eine Droge. Ohne Zögern trat Suti zurück auf die Stelle und empfand es erneut, diesmal noch stärker als zuvor. Der Boden war mit Steinen übersät, doch er räumte sie mit den Füßen fort, um dann auf die Knie zu fallen und die Stelle zu untersuchen. Sie hatte dieselbe Färbung wie die unmittelbare Umgebung, aber sie war flach und glatt, und mit den Händen spürte er etwas, das wie ein langsames, stetiges Pulsieren war.
    Dann ertasteten seine Finger eine kleine Delle, einen Abdruck. Er wischte die letzten Reste Erde und Steine fort und stieß auf ein Symbol, das in den Boden graviert war. Es war klein, nicht größer als seine Handfläche, und zunächst ergab es für ihn keinerlei Sinn. Es hatte die Form einer Fackel oder Flamme. Suti hatte nicht die geringste Ahnung, was es mit der Gravur einer Flamme im Boden auf sich haben konnte, dennoch trieb ihn etwas dazu, den Linien des Symbols mit einem Finger zu folgen.
    Er stellte interessiert fest, dass es sich um eine durchgängige Linie handelte, und folgte ihr, bis seine Fingerspitze wieder den Ausgangspunkt erreichte. In diesem Moment schien es, als hätte sich ein Schaltkreis geschlossen. Von unten drang ein leises Rumpeln herauf, als wäre eine Maschine in Bewegung gesetzt worden. Diesmal jedoch verspürte er keine unmittelbare Furcht. Kein Gefühl der Panik wie zuvor. Er konnte keinen Grund dafür nennen, aber diesmal fühlte es sich einfach nur …
richtig
an.
    Es gab ein deutliches, lautes Klicken, dann bewegte sich das Flammensymbol plötzlich von selbst. Es drehte sich um etwa neunzigGrad und schob sich langsam nach oben, bis ein Zylinder mit der Breite von Sutis Hand und etwa der doppelten Höhe sichtbar wurde. Er bestand aus silbern glänzendem Metall, das im Tageslicht funkelte, als nach dem Sturm die ersten Sonnenstrahlen durch die Wolken brachen. Voller Ehrfurcht griff Suti nach dem Gegenstand und hob ihn vorsichtig auf. Er betrachtete den Zylinder von allen Seiten und suchte nach irgendeiner Naht, nach irgendeinem Hinweis auf seinen Inhalt, sofern er überhaupt etwas enthielt. Versuchsweise drehte er den oberen Teil in verschiedene Richtungen, während er den Boden festhielt. Er blinzelte überrascht, als der Deckel plötzlich nachgab, doch dann zögerte er nicht, ihn ganz abzuschrauben – so schnell er konnte. Es gab ein knirschendes, kratzendes Geräusch, als hätte der Gegenstand das Bedürfnis, noch ein wenig Widerstand zu leisten, bevor er sein Geheimnis offenbarte.
    Als er den Deckel vollständig abgeschraubt hatte, drehte er den Zylinder um und schüttelte ihn. Dünne Papierrollen fielen heraus und auf den Boden, wo sie sich kurz darauf von selbst entrollten, ohne dass Suti sie berührt hätte. Zunächst wagte er nicht, sie aufzuheben, aber dann tat er es doch. Er überflog sie, um sich einen Eindruck zu verschaffen, was sie enthalten mochten. Sie waren eng beschrieben, und Suti erkannte sofort, dass es Ontears Handschrift war. Seine Augen wurden immer größer, als er erkannte, worum es sich handelte. Es waren Prophezeiungen. Seite um Seite voller Gedanken und Ideen des bedeutendsten Sehers in der
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