Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
Autoren: Torn Chaines
Vom Netzwerk:
ihn«, gab Magnus ebenso leise zurück. »Wir wollen kein Aufsehen erregen .«
    Mike schluckte seinen Ärger herunter und wendete sich wieder auf Englisch an den Fahrer: »Ich brauche eine Quittung mit der Bestätigung nach dem Antidiskriminierungsgesetz !« Bill hatte ihnen erzählt, was man jetzt alles mit sich herumschleppen mußte, wenn man die jederzeit möglichen Kontrollen ohne Strafzahlungen überstehen wollte. Sie hatten zwar eigentlich nicht vor, noch einmal mit dem Taxi zu fahren, aber Mike fand, wenn der Fahrer sie schon übers Ohr gehauen hatte, sollte er wenigstens ein bißchen was dafür tun.
    Der Mann hatte natürlich mitbekommen, daß sie beide ortsfremd waren, und wurde jetzt dreist. »Die Bestätigung kostet fünf Dollar extra Ausfertigungsgebühr. Macht dann 92, mit Trinkgeld hundert .«
    Jetzt konnte Mike nicht mehr an sich halten. »Du bist wohl ein ganz Schlauer, was? Die Bestätigung steht uns gebührenfrei zu, und für dein Trinkgeld hast du mit dem riesigen Umweg über Midtown schon selbst gesorgt. Du solltest schön still sein, oder wir rufen die Polizei !«
    »Was willst du Weißarsch ?« Jetzt wurde der Mann pampig. »Die meisten Cops 37 hier sind Brüder, und selbst wenn nicht, ich brauche denen nur zu sagen, daß ihr mich Nigger genannt habt, dann seid ihr dran !«
    »Aber keiner von uns hat .« Soviel Frechheit machte Mike sprachlos. Und sie nahm ihm jede Hemmung. Er faßte dem Fahrer von hinten an den Hals und drückte an einer ganz bestimmten Stelle zu. Den Griff hatte er von Magnus gelernt und schon immer mal in der Realität ausprobieren wollen.
    Als durch den raschen, heftigen Druck auf die Halsschlagader die Blutzufuhr zum Gehirn kurzfristig unterbrochen wurde, sackte der Taxifahrer schlaff in seinem Sitz zusammen. Er würde jetzt für ungefähr zehn Minuten bewußtlos bleiben und dann unverletzt, aber mit einem gewaltigen Brummschädel aufwachen.
    Mike zog den Kopf des Mannes zurück, so daß er an der Sitzlehne ruhte und der Fahrer bei flüchtiger Betrachtung den Eindruck erwecken mußte, zu schlafen.
    »Gehen wir«, sagte der Pilot und stieg aus. Magnus schüttelte zwar unmerklich den Kopf, tat es ihm aber gleich. Das Spesenkonto der Thule-Truppen wurde mit dieser Taxifahrt nicht belastet.
    Niemand der Passanten hatte etwas von der blitzschnellen Aktion bemerkt; in diesen schwierigen Zeiten kümmerten sich die Menschen lieber um sich.
    Die beiden Soldaten ließen Taxi und »World of Coca-Cola« hinter sich und schlenderten über den großen Platz hinüber zum Eingang in den Underground Atlanta. Das war ein höchst ungewöhnlicher Ort: Früher hatte hier der Bahnhof gelegen, um den herum sich die Stadt Atlanta entwickelt hatte. In den 20erjahren waren zahlreiche Brücken über die Gleise gebaut worden -mangels Platz war die Stadt einfach in die Höhe gewachsen. Die Händler hatten ihre Geschäfte in den zweiten Stock verlegt, der jetzt auf Höhe der neuen Straßen lag. Die alten Geschäftsräume auf dem ehemaligen Straßenniveau wurden zu Lagern - so kam der Name »Underground« zustande.
    Erst 1969 hatte man sich des versunkenen Juwels erinnert, und es sollte noch einmal 20 Jahre dauern, bis die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen waren. Nun aber bildete Underground Atlanta mit seinen zahlreichen Geschäften, Straßenhändlern und Gasthäusern ein ebenso verwinkeltes wie brodelndes Zentrum tief unter der Erde, komplett im Stil der vorletzten Jahrhundertwende.
    Es war ein nahezu idealer Ort, wenn man nicht gesehen werden wollte. Hier lag der Ausweichtreffpunkt für den nun eingetretenen Fall, daß ihr Kontaktmann verhindert war. Magnus und Mike betraten eine kleine Gaststätte, die mit zahlreichen Relikten aus der Zeit vor mehr als hundert Jahren dekoriert war, vor allem mit Schaufeln, Pferdegeschirren und dergleichen Dinge mehr, die man vor der Vollmechanisierung des Wirtschaftslebens gebraucht hatte.
    Nur wenige Gäste verloren sich im Raum. Ein drahtiger Mann mittleren Alters saß an der Bar und hielt sich an einem alkoholreduzierten Bier fest.
    Magnus und Mike setzten sich nicht weit von ihm entfernt ebenfalls an die Bar und bestellten jeder eine Cola ohne Eis.
    Der Mann horchte auf und fragte: »Ohne Eis? Ihr seid Europäer ?«
    »Ja, allerdings ganz weit aus dem Süden«, entgegnete Mike.
    »Dann seid ihr hier ja richtig«, antwortete der Fremde, stand auf und ging zu einer Sitzgruppe an der Rückwand des Lokals. »Kommt, ich gebe euch einen aus .«
    Das waren die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher