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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
Autoren: Torn Chaines
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seitlich aufgemalte Balkenkreuz verwehrte, das SZ 47 stolz als Thule-Luftschiff auswies. An der Unterseite des Rumpfes öffnete sich die große Laderaumklappe, zahlreiche Seile wurden auf den altehrwürdigen Museumsbau hinabgelassen, und schwerbewaffnete Männer in nachtschwarzen Uniformen glitten lautlos an ihnen hinab. Auf ihren Köpfen saßen Stahlhelme im typischen Stil der alten deutschen Wehrmacht, und vor den Augen hatten sie hochleistungsfähige Nachtsichtgeräte.
    Ein Teil der Truppe landete auf dem Dach. Glas klirrte, als die Fenster der Dachgauben eingeschlagen wurden.
    Andere Soldaten wurden auf dem oberhalb des ersten Stockwerks umlaufenden Sims abgesetzt und schlugen die beiden darüber angeordneten Fenster in der Giebelwand ein.
    Schon verschwanden die Gestalten in dem mittelalterlichen
    Gebäude wie der nächtliche Spuk, der sie waren.
    *
    Magnus Wittmann war in seinem Element. Endlich durfte er das tun, worauf er in den letzten Monaten gezielt hingearbeitet hatte und was seine eigentliche Bestimmung war: eine Truppe hervorragend ausgebildeter Spezialisten in den Einsatz führen -auch wenn bei diesem hier noch nicht mit Kampfhandlungen zu rechnen war.
    Der ehemalige KSK-Soldat, Verfassungschutzagent und heutige Hauptmann der Thule-Truppen war eine beeindruckende Erscheinung: groß, muskulös, durchtrainiert bis in die Spitzen seines vollen blonden Haars. Aus seinem ebenmäßigen Gesicht mit der geraden Nase und dem markanten Kinn leuchteten die stahlblauen Augen beinahe wie Scheinwerfer - wenn sie nicht gerade hinter der Optik des Nachtsichtgeräts verborgen waren wie in diesem Augenblick.
    Es war die von Magnus aufgebaute und kommandierte »Sondergruppe Wittmann«, die in das Historische Museum von Stettin eindrang. Der Einsatz war natürlich bestens vorbereitet worden - wie jede Operation der Thule-Truppen -, und so hatte man gewußt, daß die Fenster im Dachgeschoß nicht alarmgesichert waren. Offenbar fürchteten sich die Polen nicht vor Fassadenkletterern - und daß sie jemals von einem Stahlzeppelin samt Einsatzgruppe heimgesucht würden, hatten sie wohl einfach nicht für möglich gehalten.
    Dabei gab es in diesem Museum etwas, das den Polen nicht gehörte. Das wollten die Deutschen holen.
    Wittmanns Truppe sicherte das Dachgeschoß mit routinierter Effizienz. Die Soldaten dieser Einheit waren handverlesene Männer.
    Man verständigte sich stumm, nur mit Handzeichen, was dank der Nachtsichtgeräte auch in der Finsternis problemlos möglich war.
    Wittmann huschte lautlos zur Treppe, die in den ersten Stock führte. Er stieg sie als erster hinab. Deutsche Truppen wurden von der Spitze geführt, nicht aus dem sicheren Bunker.
    Auf den ersten Blick sah der Museumsraum verlassen aus. Der Hauptmann ging am Fuß der Treppe in die Hocke und bedachte die dunklen Reihen der Vitrinen hier oben nur mit einem flüchtigen Blick, denn das Ziel des Einsatzes befand sich im Erdgeschoß.
    Er hob die linke Hand, um seinen Männern zu signalisieren, daß die Luft rein war - da flammte im gesamten Gebäude das Licht auf!
    Die Reaktionszeit der Thule-Nachtsichtgeräte war so extrem kurz, daß keiner der Soldaten durch die plötzliche Helligkeit geblendet wurde.
    Wittmanns Reaktionszeit war zwar ebenfalls hervorragend, hielt aber naturgemäß einem Vergleich mit modernen elektronischen Geräten nicht stand. Als er aus den Augenwinkeln das Aufblitzen des Mündungsfeuers sah, erhielt er auch schon einen Schlag, der ihn mit ungeheurer Wucht hintenüber warf und ihm die Sinne ebenso wie die Atemluft raubte.
    Als er wieder zu sich kam, beugte sich Oberfeldwebel Posner besorgt über ihn. Es fielen noch ein, zwei Schüsse, dann war es still. »Alles in Ordnung, Herr Hauptmann?«
    Wittmann setzte sich auf und tastete seine Brust ab, in der ein dumpfer Schmerz pochte. Er war heilfroh, daß er sich an die Vorschriften gehalten und seine Truppe in voller Kampfmontur in diesen Einsatz geschickt hatte, der eigentlich »im Vorbeigehen« hätte erledigt werden sollen. Die Körperschutzwesten, die Thule-Soldaten im Kampf trugen, waren die besten, die man auf diesem Planeten finden konnte: leicht und absolut undurchdringlich für jegliche bekannte Munition bis zum Kaliber 15 Millimeter.
    Sofort war der Hauptmann wieder kampfbereit: »Macht das Licht aus !«
    Maschinenpistolen bellten auf, und sämtliche Lampen unter der Decke zerplatzten. Völlig dunkel wurde es trotzdem nicht, denn aus dem großen Treppenschacht, der ins Erdgeschoß
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