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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
Autoren: Torn Chaines
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führte, drang weiter helles Licht.
    Wittmann hörte auf Polnisch gebellte Befehle, und er sah Soldaten in NATO-Kampfanzügen mit rotweißen Abzeichen. Das war reguläres Militär! Die polnische Armee hatte sie erwartet. Das konnte nur einen Grund haben: Der Einsatz war verraten worden!
    Nun ja. Auch damit hatte man gerechnet. »Gasmasken aufsetzen !« Die Soldaten der Sondergruppe handelten wie ein Mann. Magnus untersuchte rasch die Leiche eines der Polen, die ihnen hier im ersten Stock aufgelauert hatten: Der Mann war ohne Schutzweste und auch ohne Gasmaske in diesen Einsatz geschickt worden. Er war noch jung, vermutlich ein Wehrpflichtiger. Und jetzt war er tot.
    Wittmann schob alle Gefühle beiseite, denn Gefühle konnte sich ein Soldat im Einsatz nicht erlauben. In Situationen wie diesen war rationales Handeln gefragt. Und seine Vernunft sagte dem Hauptmann, daß es nicht nötig war, die Polen zu töten, um den Auftrag trotz des Verrats erfolgreich auszuführen. Er nahm einen der handlichen kleinen Sprengkörper vom Gürtel.
    »Gruppe eins wirft Tränengas! Gruppe zwei hält sich in Bereitschaft! Und los !«
    Zehn Tränengasgranaten rollten zischend und dampfend die Treppe hinab. Die Polen antworteten mit ungezieltem Gewehrfeuer, aber dann mußten sie hustend und fluchend die Flucht ergreifend.
    Die siegreichen Thule-Soldaten stürmten nach unten, ihrem Einsatzziel entgegen. Die Aktion konnte noch nicht vor allzu langer Zeit verraten worden sein, denn das Museum war nicht ausgeräumt worden. Vermutlich hatten die Polen erst kurz vor dem geplanten Termin von der Sache erfahren und hastig Soldaten der städtischen Garnison ins Museum beordert.
    »Posner! Suchen Sie den verdammten Sicherungskasten und schalten Sie das Licht aus !«
    »Zu Befehl!«
    Im Gegensatz zu den Polen hatten sich die Deutschen gründlich auf ihren Einsatz vorbereitet. Sie kannten den Grundriß und die technische Einrichtung des Museums bis ins kleinste Detail. Nur Sekunden nach Wittmanns Befehl erlosch das Licht im großen Saal. Die Nachtsichtgeräte der Soldaten, die wie Sonnenbrillen hinter den Sichtscheiben der Gasmasken saßen, wurden augenblicklich wieder aktiv.
    Auf ihrer Flucht nach draußen hatten die Polen einige Fenster zerstört und die doppelflügelige Eingangstür aus alter deutscher Eiche offenstehen lassen. Durch diese Öffnungen zogen die Gasschwaden rasch ab, so daß sich die Männer aus Thule schnell orientieren konnten.
    Vitrinen wurden zerschlagen - daß die Alarmanlage losheulte, war jetzt ohne Bedeutung - und Ausstellungsstücke in mitgebrachte Taschen gestopft.
    »Beeilt euch !« feuerte Wittmann seine Soldaten an. »Ihr wißt, was wir haben wollen! Alles andere bleibt hier! Wir nehmen nur das mit, was uns auch gehört !«
    In diesem Augenblick fiel bleicher Lichtschein von außen in das Museum, und mehrere schwere Maschinengewehre ratterten los.
    *
    Magnus Wittmann ging hinter einem Fenstersims in Deckung und riskierte einen Blick hinaus auf den Marktplatz. An dessen gegenüberliegender Seite waren einige große Scheinwerfer aufgestellt und strahlten das ehemalige Rathaus an.
    In ihrem fahlen Licht sah man mehrere alte Panzer auf den Platz rumpeln. Rücksichtslos walzten die Stahlkolosse die dort geparkten Autos nieder. Es waren ihre Maschinengewehre, die die Thule-Truppe im Museum beharkten. Offenbar scheuten sich die Polen davor, das mittelalterliche Gebäude mit Kanonen zu beschießen.
    Die Panzer waren relativ alte und primitive PT 91 Twardy , 1 polnische, in Details verbesserte Nachbauten des russischen Modells T-72. Etwa 50 Meter von dem Museum entfernt hielten sie an und stellten das Feuer ein, als warteten sie auf etwas.
    Vielleicht wurden die genauso unvorbereitet hergeschickt wie die Soldaten und haben einfach nicht genug MG-Munition an Bord, überlegte Wittmann. Auf jeden Fall hatten seine Männer nicht die richtigen Waffen dabei, um die Stahlkolosse auszuschalten.
    Aber das war auch nicht mehr notwendig, da man ja schon hatte, weshalb man gekommen war. Über das kleine, in seinen Helm eingebaute Funkgerät rief er die »Adolf Jäckel«: »Hier unten sind Panzer, aber nur vor dem Museum. Laßt die Seile auf der Rückseite herunter und zieht uns rauf. Denn wir haben, was wir wollten !«
    Die Antwort aus dem Stahlzeppelin war besorgniserregend: »Ihr müßt noch einen Augenblick ausharren, Kameraden! Unsere Funkmeßortung zeigt polnische Kampfflugzeuge im Anflug! Die wissen, daß wir hier sind !«
    Nur
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