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Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg

Titel: Stahlfront 3: Der zweite Buergerkrieg
Autoren: Torn Chaines
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Minuten waren sie außer Gefecht, und es bestand kein Grund, ihnen etwas anzutun. Die Polizisten allerdings griffen zu ihren Dienstwaffen. Wittmann hob die leeren Hände und sagte beschwörend: »Nix schießen! Gut?«
    »Gutt«, nickte der größere der beiden Polen zögernd, als ein Schuß fiel.
    Der dritte Mann aus Wittmanns Gruppe hatte seine Pistole gezogen und ins Objektiv der Beleuchtungseinrichtung gefeuert. Dieses Gerät würde kein unsichtbares Licht mehr auf den Stahlzeppelin über der Stadt werfen.
    Natürlich fuhren die Hände der beiden Polen erneut an die Kolben der Dienstwaffen, aber als sie sahen, worauf die ihnen unbekannten Männer in Schwarz geschossen hatten, entspannten sie sich.
    Magnus gab seinen Soldaten ein Zeichen, und mit erhobenen Händen zogen sie sich wieder in das Dunkel der Nacht zurück. Die beiden anderen Gruppen gaben ebenfalls Erfolgsmeldungen durch, und so war Major Meduna nun in der Lage, sein Luftschiff weit genug herabzusenken, um die Einsatzgruppe wieder an Bord zu nehmen.
    »Beeilung, Beeilung !« forderte der leitende Aufklärungsoffizier von SZ 47. »Da sind starke polnische Verbände im Anmarsch. In fünf Minuten brennt hier die Luft !«
    Aber nach drei Minuten war der letzte deutsche Soldat wieder an Bord des Stahlzeppelins. Der gewann rasch an Höhe und verschwand in den Regenwolken über Pommern.
    *
    Major Stefan Meduna, Kommandant der »Adolf Jäckel«, empfing die Einsatzgruppe persönlich in der unteren Frachthalle seines Luftschiffs, in der auch die Kran- und Abseilvorrichtungen untergebracht waren. Oberfeldwebel Posner übergab gerade die Beute des Bodeneinsatzes an den Zahlmeister von SZ 47.
    Als der Major auf ihn zukam, nahm Wittmann Haltung an und salutierte zackig. Meduna war zwar knapp zwei Jahre jünger als der Hauptmann, stand aber im Rang über ihm. Kein Wunder, war er doch als echtes Eigengewächs Thules im schönen NeuWien geboren worden und schon mit 18 Jahren in die Streitkräfte eingetreten. Er hatte eine erstklassige Karriere hingelegt und befand sich dank hervorragender Leistungen auf dem direkten Weg ins OKT. 3
    Der dunkelhaarige, schlanke Offizier mit dem scheinbar so verträumten Blick war mit 1,72 Metern eher ein wenig klein, doch die fehlende Körpergröße machte er durch seinen hellwachen Geist mehr als nur wett. Schon als junger Mann hatte er eine Vorliebe für alles Japanische entwickelt, und daher konnte es niemanden verwundern, daß Meduna eine der treibenden Kräfte hinter dem »japanischen Genomprogramm« war, mit dem wissenschaftlich einwandfrei bewiesen werden sollte, ob bzw. daß die alten treuen Verbündeten der Deutschen ebenso immun gegen AIn-Implantate waren wie die Arier.
    Es deutete vieles darauf hin, daß das bei den »Ariern des Fernen Ostens« tatsächlich der Fall war, aber der wissenschaftliche Beweis dafür stand noch aus. Dafür, daß die entsprechenden Untersuchungen mit Nachdruck vorangetrieben wurden, hatte Meduna mit zahlreichen Eingaben gesorgt. Der Offizier mit dem klugen, offenen Gesicht des Wissenschaftlers war einer der selbstbewußten, vorwärtsstrebenden, die Langsameren antreibenden Geister, wie es sie in Thule so oft und in der BRD mittlerweile so selten gab.
    »Der Einsatz war ja deutlich heftiger als geplant, Hauptmann«, konstatierte Meduna. »Hatten Sie Verluste ?«
    »Nein, Herr Major! Ein Mann hat einen Streifschuß am Oberarm abbekommen, aber das war's dann auch schon. Die Polen hatten weniger Glück - sie haben mir fast leid getan .«
    »Wie konnte es zu dieser Eskalation kommen ?«
    »Dafür gibt es nur eine logische Erklärung: Wir sind verraten worden !«
    »Ja, es sieht ganz danach aus. Ich habe schon eine dementsprechende Meldung ans OKT abgesetzt .« Medunas Miene bekam etwas Melancholisches. »So viele Tote, so viele Verwundete und so viele Zerstörungen nur wegen ein paar Kunstgegenständen. Wer immer der Verräter auch sein mag... entweder hat er sich keine Gedanken darüber gemacht, wozu sein Verrat führen konnte, oder es war ihm völlig egal. Ganz gleich, was zutrifft - solche Zeitgenossen kann ich auf den Tod nicht ausstehen .«
    Wittmann nickte stumm. Und er mußte zurückdenken an den Zeitpunkt, zu dem alles begonnen hatte.
     
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    Hör' die Glocken, sie künden von siegreicher Schlacht Hör' die Glocken, sie künden vom Ende der Nacht
    (Von Thronstahl)
    2. Eine deutsche Weihnacht
    Am 24. Dezember des Jahres 2010 hatte Thulemarschall Bernhard »Bärwolf« Bittrich Generalstab und
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