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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis
Autoren: Torn Chaines
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hatte die Wache übernommen, während Behrens, von dem die Anspannung nur allmählich abgefallen war, erschöpft vor sich hindöste.
    Als ein schriller Alarm durch die Kanzel jaulte, schreckte er hoch. »Was ist? Werden wir angepeilt ?«
    »Nein.« Mike war sich noch nicht ganz sicher, was ihm die Geräte da anzeigten. »Das ist das MF-Meßgerät. Es mißt die elektromagnetischen Felder an, mit denen sich Stahlzepps fortbewegen. und Flugscheiben.«
    »Flugscheiben? Gibt es die Dinger also doch? Verfolgen uns die Thule-Truppen etwa mit ihnen ?«
    »Ich weiß es noch nicht. Das Gerät spuckt eine Kennung aus, die mir nichts sagt. Reich mir mal das Handbuch !«
    Manfred tat wie ihm geheißen, und der Pilot blätterte hastig in den Unterlagen. Dann verhärtete sich sein Gesicht. »Das sind eindeutig Magnetfelder von AIn-Flugscheiben. Es gibt sie also wirklich !«
    Manfred sagte keinen Ton, wurde nur noch blasser als bisher schon.
    Mike starrte angestrengt aus dem Fenster, suchte in einer ganz bestimmten Richtung den Himmel ab. Und dann sah er den Rauch.
    Der stand fast am Horizont, in trägen, fetten Schwaden, die sich in der Mittagshitze kaum bewegten. McBain schaltete den Autopiloten aus und steuerte die Arado in Richtung der Rauchwolken.
    »Was soll das ?« Behrens sah ihn entgeistert an. »Wenn da tatsächlich Aliens sind, willst du doch nicht etwa hinfliegen, oder ?«
    Der Amerikaner antwortete nicht. Aber er drückte die Maschine von der Reiseflughöhe hinunter. Obwohl er die Triebwerksleistung bis in den Leerlauf drosselte, nahm die Arado deutlich Fahrt auf.
    Erst 1500 Meter über dem Grund fing er sie ab und gab wieder Leistung auf die Turbinen. Sein Gesicht versteinerte, als er das Drama sah, das sich unten am Boden im grellen Licht der Tropensonne abspielte.
    Mitten im Urwald lag eine große Siedlung, vermutlich illegal errichtet. Die Bauern hatten mit Brandrodung Platz für Felder geschaffen. Doch anbauen würden sie auf diesen Felder nichts mehr. Drei Flugscheiben, jede etwa 30 Meter durchmessend und 15 Meter hoch, kreisten in aberwitzigen Kurven über dem Dorf. Immer wieder schlugen Energieblitze - Laserstrahlen? - aus den unheimlichen Maschinen und richteten schwere Verwüstungen am Boden an.
    Die Strahlen schossen auf alles, was sich bewegte: Männer, Frauen, Kinder, Alte. Es gab keinen Schutz vor ihnen. Menschen, die in den ärmlichen Hütten Deckung suchten, wurden mitsamt den Behausungen pulverisiert. McBain hatte die Bilder der bordeigenen Aufklärungskamera auf den großen Multifunktionsbildschirm in der Mitte der Konsole gelegt. Die Hochleistungsoptik zeigte jede gräßliche Szene bis ins Detail.
    Einer Gruppe von Bauern schien die Flucht in den Dschungel zu gelingen. Nur noch 50 Meter lagen vor ihnen. Wenn sie erst den schützenden Urwald erreicht hatten, wären sie vermutlich in relativer Sicherheit vor den Angriffen.
    Doch so weit kamen sie nicht.
    Eine der Flugscheiben schwirrte über sie hinweg und warf eine Bombe ab. Fettes gelbes Gas quoll aus dem Kanister, als er am Boden zerplatzte.
    Nun belegten auch die beiden anderen AIn-Maschinen das Dorf mit den Gasbomben. Bald rührte sich nichts mehr da unten.
    »Diese verdammten Aliens! Sie ermorden Frauen und Kinder! Aber damit lasse ich sie nicht davonkommen! No, Sir, da habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden !«
    Manfred sah Mike entgeistert, ja, beinahe entsetzt an. »Willst du die etwa angreifen ?«
    »Darauf kannst du einen lassen. Die verdammten AIn sollen erleben, was es heißt, sich mit einem waschechten Amerikaner anzulegen !« Schon huschten Mikes Finger über die Tastatur in der Konsole links neben ihm.
    »Du weißt doch gar nicht, ob das Gewäsch von den Aliens stimmt! Das könnten auch Thule-Flugscheiben sein, die das alles hier nur inszeniert haben, um uns in die Falle zu locken !«
    »Manfred, manchmal glaube ich, daß du ganz einfach paranoid bist. Zeigen diese Flugscheiben das Balkenkreuz? Nein! Dann sind sie auch nicht aus Thule !«
    Manfred wollte noch etwas erwidern, aber er kam nicht mehr dazu. Die Besatzung einer der Flugscheiben hatte die Arado entdeckt und ging auf Abfangkurs. Mike zog die Maschine in eine enge Kehre - gerade noch rechtzeitig genug, denn ein sonnenheller Kampfstrahl schoß dicht an ihnen vorbei.
    Mikes rechte Finger huschten erneut über eine Tastatur, während er mit der linken das Flugzeug auf eine irrwitzige Ausweichbahn steuerte.
    Im nächsten Moment erfüllte ein schrilles Dröhnen die Arado.
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