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Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis

Titel: Stahlfront 1: Die Macht aus dem Eis
Autoren: Torn Chaines
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aufgetankte Maschine durfte er nicht mit voller Kraft beschleunigen, da er es nicht riskieren durfte, in der nur 100 Meter hohen Höhle vorzeitig abzuheben. So etwas konnten sich nur die kleinen Jäger erlauben.
    Die schweren Bomber gaben erst dann vollen Schub auf die Turbinen, wenn sie das Panzertor erreicht hatten.
    Das öffnete sich langsam, da die Bordautomatik den entsprechenden Funkbefehl gegeben hatte. Manfred auf dem Kopilotensitz schwitzte Blut und Wasser, aber Mike konnte sich nicht um ihn kümmern. Er hatte alle Hände voll damit zu tun, die überschwere Maschine zu kontrollieren. Immerhin saß er zum erstenmal am Steuer eines Giganten mit weit mehr als 100 Meter Spannweite.
    Die Jumo-Triebwerke waren so stark, daß sie die Maschine in wenigen Augenblicken auf die 250 km/h beschleunigten, die für die Arado auf der Startbahn zulässig waren. In weniger als einer Minute würde sie das Panzertor erreichen, doch die Zeit tropfte dahin wie ein zäher Brei.
    Die Öffnung im Berg war nun gut zu erkennen. Die hellen Sterne des klaren Südpolarhimmels funkelten durch sie hindurch.
    Das Schott hatte sich fast vollständig aufgeschoben, gab schon mehr als 300 Meter frei. Das reichte!
    »Dora-Anton-Siegfried-Ypern, hier ist die Flugkontrolle. Für Ihren Flug liegt keine Genehmigung vor. Brechen Sie den Start sofort ab !« Die Männer von der Überwachung waren besser, als Mike erwartet hatte, das mußte er zugeben. Vor allem als er sah, daß sich das Panzertor langsam wieder zuzuschieben begann.
    Die Kerle hatten sofort reagiert und in der Torsteuerung nach dem Rechten gesehen! Aber daß sie seinen Sabotageakt so schnell erkannt und den Schaden behoben hatten, war in seiner Planung nicht vorgesehen.
    Egal! McBain schob die Gashebel bis zum Anschlag durch. Die letzten fünfhundert Meter der Strecke wollte die Maschine schon abheben, und Mike mußte sie auf den Boden drücken. Das Panzertor schob sich immer weiter zu - aber nicht schnell genug. Die Öffnung war noch gut 200 Meter breit, als die Arado ins Freie schoß. Sofort sackte sie durch.
    Mike zog den winzigen Steuerknüppel leicht an und betätigte den Knopf für das Fahrwerk. Mit donnernden Triebwerken zog der Deltaflügler leicht wie ein Feuervogel hinauf in die antarktische Nacht.
    Mike schaltete den Impulsgeber für die automatische Freund/Feind-Erkennung aus. Nun war er dank der Tarnkappenfähigkeiten seiner Maschine für etwaige Verfolger nicht mehr erkennbar.
    Er nahm die Leistung der Triebwerke bis auf die Sparstellung zurück, auch um eine etwaige Erkennung mittels Infrarot zu verhindern. Gemächlich kletterte die Maschine auf ihre Reiseflughöhe von 15 000 Meter. Mike ging auf Nordkurs, aktivierte den Autopiloten, lehnte sich entspannt in seinem Sitz zurück und schnallte sich los.
    Behrens neben ihm war ein Häufchen Elend. »Die Tore hätten uns fast noch erwischt. Ich bin sicher, daß die Kerle ihre gesamte Luftflotte aufbieten, um uns zu finden. Dieser ganze Plan ist Wahnsinn! Ich hätte mich niemals darauf einlassen dürfen !«
    »Dieser ganze Plan ist auf deinem Mist gewachsen, schon vergessen, Manfred? Aber entspann dich .« McBain deutete auf einen der zahlreichen Bildschirme in der Pilotenkanzel. »Ich weiß nicht, ob die uns Flugzeuge hinterherschicken und wenn ja, wie viele. Ich weiß nur, daß wir von keiner Ortung erfaßt werden. Das hier ist die passive FuMO-Anzeige: Wenn irgendwer uns mit seinem Radarstrahl anpeilt, sehen wir das hier. Aber wie du siehst, sehen wir nichts .« Mike grinste so breit, wie nur Amerikaner das konnten .
    »Wieso weißt du nicht, ob Maschinen hinter uns her sind? Hast du denn kein Radar aktiviert ?«
    »Selbstverständlich nicht. So wie wir erkennen können, ob jemand uns anpeilt, können die anderen das auch. Die beste Stealth-Technologie nutzt nichts, wenn du die anderen auf dich aufmerksam machst. Also bleibt unser Radar aus .« Mike erhob sich. »Ich gehe jetzt mal nach hinten und sehe mir unsere Bordjäger an. Sollte irgend etwas sein, weißt du ja, wo du mich findest .«
    Where we're going is anybody's guess Cos we're riding the oblivion express
    (Status Quo — Parfitt/Edwards)
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    14. Dschungelkampf
    Gegen Mittag des nächsten Tages flog die Thule-Maschine mit der Kennung DA+SY über den schier unendlichen Weiten des Amazonasurwalds, der aus der Höhe aussah wie ein ab und zu von blauen Bändern durchzogener grüner Filzteppich.
    Die Maschine wurde weiterhin von ihrer Vollautomatik gesteuert. McBain
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