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Staffel I Episode 03. Die Wächter - Survivor: Staffel I - Episode 03

Staffel I Episode 03. Die Wächter - Survivor: Staffel I - Episode 03

Titel: Staffel I Episode 03. Die Wächter - Survivor: Staffel I - Episode 03
Autoren: Survivor
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nickte ihr anerkennend zu. Dann kümmerten er und Proctor sich um die beiden Gefangenen. Proctor befreite den Gefolterten von den Kabeln, Ryan riss dem anderen die Haube vom Kopf. Wie der Gefolterte sah auch dieser Chink aus wie Mitte zwanzig. Seine Haare waren kurz geschoren, und sein Gesicht zeigte Spuren brutaler Misshandlung.
    »Maria?«, rief Ryan.
    Zögernd trat sie durch das Schott. Sie hatte mit ihren empathischen Fähigkeiten gespürt, was in diesem Raum vor sich ging, was schlimmer zu sein schien, als es zu sehen und zu hören. Die Tränenspuren in Marias Gesicht bewiesen es.
    Sie kümmerte sich um die Gefolterten, indem sie einem von ihnen die Hand auf die Brust legte, während Ryan den sich vor Schmerzen krümmenden Jabo in den Raum schaffte. Ai nutzte ein weiteres Mal ihre telekinetischen Kräfte, um das Schott wieder zu schließen, was ihnen ein trügerisches Gefühl von Sicherheit gab.
    Nach einer Weile ging es den beiden Chinks besser. Aber sie hatten schreckliche Angst vor den fünf Fremden.
    »Halten sie uns für Wächter?«, fragte Maria verwundert, weil die Chinks vor ihrer Berührung zurückwichen, obwohl ihre heilenden Kräfte ihnen sichtlich guttaten. »Weil wir keine Chinks sind, von Ai abgesehen.«
    Sie blickte entschuldigend zu Ai hinüber, aber deren Gesicht war so ausdruckslos wie immer.
    Proctor schüttelte den Kopf. »Ich vermute, es liegt eher daran, dass man sie vor der Krankheit gewarnt hat, die wir angeblich in uns tragen.«
    Tatsächlich starrten die beiden Chinks voller Panik auf Jabos Arm. Das Ding sah erschreckend hässlich aus.
    »Wir müssen ihnen klarmachen, was wir wollen«, sagte Proctor. »Ai, du musst mir helfen.«
    Und dann versuchte Proctor, sich den beiden Chinks verständlich zu machen.
    Der Mann war ein Phänomen, das hatte Ryan bereits gewusst. Trotzdem erstaunte es ihn, wie es Proctor gelang, sich mit den Chinks zu unterhalten, obwohl er deren Sprache nicht beherrschte.
    »Es ist ganz einfach«, antwortete Proctor auf seine Frage. »Es ist ein Verfahren, das im zwanzigsten Jahrhundert von einem amerikanischen Linguisten entwickelt wurde, um sich in der Feldforschung einer unbekannten Sprache anzunähern. Es wurde auch von Missionaren verwendet.« Er lächelte einen der Chinks an, nahm ein Steinchen vom Boden auf und machte eine fragende Geste.
    »Shíkuài« , sagte der Chink.
    Proctor lächelte. »Das heißt entweder ›Stein‹ oder ›eins‹ oder sonst etwas. Wir kommen schon weiter. Versuchen wir es zuerst mit den Zahlen.«
    Proctor mochte einen extrem hohen IQ haben, aber es war dennoch ein mühsames Unterfangen und alles andere als einfach. Maria und Ai halfen ihm – Maria, indem sie beruhigend auf die beiden Chinks einwirkte und ihnen die Angst nahm, und Ai, indem sie ihnen zuhörte und auf Proctors Nachfragen den Kopf schüttelte oder nickte.
    Ryan sah ein, dass er im Moment nicht gebraucht wurde. Er wandte sich Jabo zu, dem der Schweiß auf der Stirn stand. Sein Körper wehrte sich gegen das, was mit ihm vor sich ging, schien diesen Kampf aber zu verlieren.
    Man hatte den Chinks erlaubt, sich wieder anzuziehen. Es war auffallend, dass sie vor den Fremden keinerlei Scham empfanden, nicht einmal vor den beiden Frauen. Ryan hatte vorher ihre Overalls und Stiefel nach Waffen durchsucht und auch nach Gegenständen, die man als solche verwenden konnte, doch die Taschen waren leer. Sie hatten keine Knöpfe oder Reißverschlüsse, sondern eine Art Klettverschluss; allerdings waren die Verbundstellen nicht rau, sondern fühlten sich feucht an, ohne nass zu sein.
    »Gut«, sagte Proctor schließlich. »Sie werden uns zu einem Ort bringen, wo man Jabo helfen kann. Richtig, Ai?«
    Die Hongkong-Chinesin nickte und schüttelte zugleich den Kopf, als wollte sie sagen: Ja, aber ich bin mir nicht sicher, was sie damit meinen.
    »Gehen wir«, entschied Proctor.
    Ai öffnete das Schott.
    »Bald hast du es überstanden, Jabo«, sagte Ryan, als er ihm mit Proctors Unterstützung auf die Beine half. »Dann wird alles gut, du wirst sehen.«
    Jabo versuchte die roten Schleier zu durchdringen, die sein Gesichtsfeld erfüllten, aber sie schienen sich nur dichter zusammenzuballen. »Sorg nur dafür, dass ich … dieses Ding loswerde …«
    Ryan rieb sich die Schulter, wo Jabos Arm ihn getroffen hatte.
    Die beiden Chinks übernahmen die Führung.

In einem Vorort von Paris – 1985
    Jabo hatte es geschafft. Endlich gehörte er zur Gang von Daddy-Z!
    Daddy-Z war der Sohn einer
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