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Staffel I Episode 03. Die Wächter - Survivor: Staffel I - Episode 03

Staffel I Episode 03. Die Wächter - Survivor: Staffel I - Episode 03

Titel: Staffel I Episode 03. Die Wächter - Survivor: Staffel I - Episode 03
Autoren: Survivor
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sind und woher sie kommen. Die wenigsten von ihnen sind asiatischer Herkunft.«
    Die beiden Chinks zeigten auf eine Maschine, an der ein Transportband vorbeilief. Regungslose nackte Menschen lagen darauf. Die Maschinen hatten ihnen bereits die Augen herausgerissen und durch Linsen ersetzt. Das Haupthaar war abrasiert. In ihre Gehirne war irgendetwas implantiert worden, nachdem man ihre Schädelplatten entfernt und nach dem Eingriff wieder aufgesetzt hatte.
    Es waren Männer und Frauen, alle um die zwanzig.
    Nun schnitt ein Roboterarm jedem mit einem Laser den rechten Arm ab. Drei andere Roboter schraubten ihnen wie im Akkord künstliche Arme an die Schultern, mit dreifingrigen Klauen anstelle der Hände. Es stank nach verbranntem Fleisch.
    »Nein, verdammt!«, fuhr Ryan die Chinks an. »Das ist nicht das, was wir gesucht haben! Das wollten wir nicht!«
    Ängstlich wichen sie vor ihm zurück.
    Proctor ging dazwischen. »Beruhigen Sie sich, Ryan. Wir müssen mit ihnen reden. Ai, Maria – ich brauche eure Hilfe.«
    Offenbar hatte Proctor die Absicht, die Chinks weiter auszufragen. Er und die anderen hatten schon in der Folterkammer einiges in Erfahrung bringen können. Die meisten Chinks in dieser Station waren sogenannte Drohnen, eine Art Arbeiterkaste, die für den Friedensstifter, ihren Herrn und Gott, Rohstoffe förderten und zum Teil weiterverarbeiteten. Diese Rohprodukte wurden dann an die Oberfläche des Planeten transportiert. Die Chinks hatten keine Rechte und verlangten auch keine, denn sie schienen keinen freien Willen zu besitzen. Aber es gab offenbar Ausnahmen – Chinks, die sich auflehnten, die sich nicht von Wächtern knechten ließen und die Fragen stellten, weil sie den Friedensstifter nicht als Gottheit akzeptierten und nicht wie die meisten Drohnen glaubten, dass ihre Existenz sich auf die Arbeit in dieser Fabrik des Schreckens beschränkte.
    Während sie mit den Chinks zu reden versuchten, achtete niemand auf Jabo. Mit schmerzverzerrtem Gesicht kämpfte er sich auf die Beine. Schwindel erfasste ihn, und in seinem Armstumpf wütete heftiger Schmerz. Schaudernd warf Jabo einen Blick darauf. Der Stumpf hatte sich inzwischen schwärzlich verfärbt, als wäre das Gewebe bereits abgestorben; zugleich schien in dem Stumpf ein höllisches Feuer zu lodern.
    Er musste diesen Armstumpf loswerden. Nicht abgerissen, sondern sauber abgetrennt. Vielleicht würde dann sein Körper erkennen, dass es hier nichts mehr zu regenerieren gab.
    Oder auch nicht.
    Es war jedenfalls die einzige Chance, die er noch sah. Und die einzige Möglichkeit, die sich kurzfristig umsetzen ließ.
    Mit zwei, drei stolpernden Schritten erreichte Jabo das Förderband. Die Luft roch nach Öl und Schweiß, und in seinem Mund war ein metallischer Geschmack.
    Der Mann, der auf dem Förderband lag, war dunkelhäutig wie Jabo. Seine Augen waren geöffnet, der Blick starr zur Decke gerichtet.
    Die Verzweiflung gab Jabo Kraft. Er stemmte sich gegen den Körper und hebelte ihn mit dem gesunden Arm vom Transportband. Im nächsten Augenblick hatte er sich selbst auf das Band geschwungen und sich an die Stelle des Mannes gelegt.
    In diesem Augenblick drehte Ryan sich nach ihm um.
    »Jabo!«, rief er, als sah, was sein Freund getan hatte. »Komm da runter!«
    »Der Arm!«, schrie Jabo verzweifelt. »Die Maschine muss mir den Arm abschneiden, sonst frisst der Brand mich auf!«
    Das Transportband beförderte ihn genau auf den Roboterarm mit dem Laser zu.
    In diesem Moment schnellte mit lautem Surren ein weiterer Roboterarm heran, an dem sich eine riesige, vierfingrige Klaue befand. Sie packte Jabo, pflückte ihn vom Transportband und schwebte mit ihm davon.
    »Nein!«, schrie Jabo verzweifelt. »Mein Arm! Ihr sollt mir nur den Arm abnehmen!«
    Aber irgendein Computerprogramm schien registriert zu haben, dass Jabo anders war als die anderen Menschen auf dem Laufband.
    Und das wollte es anscheinend ändern.

In einem Vorort von Paris – 1985
    Germain Besson, der sich gerne »Jerry« nennen ließ, weil es seiner Meinung so cool klang, machte keinen Hehl daraus, dass er Schwarze und Araber verabscheute, weil er sich als weißer Franzose für etwas Besseres hielt.
    Dabei waren es die Menschen, von denen er lebte.
    In dieser Nacht war er nicht mit seiner Kinder-Gang unterwegs, denn die großen Deals musste er allein abwickeln. Seine »Kunden«, die meisten davon Schwarze und Araber, wussten, wo er zu finden war: an der Tür des Jugendzentrums, das man vor
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