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Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition)
Autoren: Lily K. Weidemann
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den großen
Mokka und den Muffin erzählte. Wir beide fragten uns jedes Mal,
welcher besondere Anlass ihr diesmal das „Recht“ zu einer
„kleinen Sünde“ gab.
    Lilian
war nicht direkt meine Tante. Sie war die Halbschwester meiner
Grandma und aus einem mir unbekannten Grund hielt sie sehr viel von
meiner Idee auf ein College zu gehen, möglichst weit weg von
meinen Eltern. Sie unterstützte mich immer auf ihre Weise.
Wahrscheinlich wurde sie auch deshalb von Familienfeiern
ausgeschlossen. Jedenfalls gab sie mir immer ein gutes Trinkgeld,
ganz gleich ob ich schlecht gelaunt war und mich dementsprechend
benahm oder nicht. Sie bezahlte immer zusammen mit der Lieferung
ihrer Bestellung.
    Ich
stellte den Kaffee vorsichtig auf den Tisch und platzierte den Muffin
daneben. Tante Lilian rieb sich die Hände, bevor sie den
Schokoladenmuffin zu essen anfing. Auch das gehörte zu ihrem
üblichen Ritual.
    „ Hier,
bitte sehr, Tante Lilian, ein Mokka Latte und ein Schokomuffin.“
    „ Danke,
Stace. Wie läuft es zurzeit mit deinem Richard?“, fragte
sie freundlich. Vermutlich stand ihr wie immer der Sinn nach ein
wenig Konversation.
    „ Im
Grunde genauso wie immer.“
    „ Hat
er sich denn bisher schon bei dir gemeldet?“
    „ Nein,
leider nicht. Wahrscheinlich ist ihm das Geld ausgegangen. Obwohl –
nein, dann hätte er sich sicherlich bei mir gemeldet.“,
gab ich zurück. Ich war enttäuscht von meinem Freund, aber
nichts anderes gewohnt.
    Sie
seufzte. „Ach, Liebes. Manchmal muss eine Frau auch loslassen
können.“
    „ Das
weiß ich. Aber ich bin noch nicht bereit, ihn aufzugeben.“
    „ Dann
hat dein Richard ein gutes Mädchen gefunden. Hat das Mädchen
jedoch einen guten Jungen gefunden? Wir wissen es noch nicht. Also,
wie heißt dein Soldat?“
    „ Er
ist nicht mein Soldat. Und du kennst ihn. Andrew war mit mir
zusammen in der Schule, bis er für das letzte Schuljahr
weggezogen ist.“, erwiderte ich leicht genervt. Andrew war weiß
Gott nicht mein Besitz. Warum taten alle immer so als ob?
    „ Andrew?“,
wiederholte Tante Lilian erstaunt.
    „ Ja.“,
bestätigte ich.
    „ Mm..
Ich kannte mal einen Andrew Sullivan. Ist er das?“
    „ Nein,
ich glaube nicht. Andy ist etwas älter als ich, vielleicht ein
knappes Jahr, aber nicht viel mehr oder weniger.“
    „ Ich
wünsche dir auf jeden Fall viel Glück, meine Süße.“
    „ Danke,
Tante Lilian. Dir auch einen schönen Tag.“
    Sie
legte das Geld jedes Mal unter die Serviette, die ich ihr allein zu
diesem Zweck brachte. Dann erhob sie sich und ging lächelnd
wieder in ihren Laden zurück. Sie schaffte es, die Touristen so
zu stimulieren, dass niemand ihren Laden ohne ein Geschenk verließ.
Langsam trudelten auch schon die ersten von ihnen ein.
    Ich
verteilte die Tische in Windeseile. Als sich bereits alle gesetzt
hatten, kamen noch mehr. So voll wurde es normalerweise erst ab zehn
oder elf. Die Warteliste verlängerte sich ständig.
    Bree
und ich waren eindeutig zu wenig für diesen Ansturm. Claire, die
von unserer Not gehört hatte, tauchte erstaunlich früh auf,
obwohl ihre Schicht erst später anfangen sollte.
    Mein
Kopf beschäftigte sich eher weniger mit den Gästen, sondern
viel mehr mit meinem alten Mitschüler.
Claire hatte ebenfalls von ihm gehört, verkniff sich aber einen
Kommentar. Trotzdem starrte sie mich die ganze Zeit beobachtend an.
Sie war Dicks Schwester und ich wusste, dass er sie darum gebeten
hatte, ein Auge auf mich zu haben, damit ich „auf keine dummen
Gedanken kommen“ würde. Und ausgerechnet gestern hatte sie
frei gehabt und somit nicht auf mich aufpassen können...
    „ Hey,
Stace! Weißt du was von Dick?“, erkundigte sie sich bei
mir, als wir kurz nach Atem ringen konnten.
    „ Nein,
tut mir leid. Meine Nummer scheint er schon wieder vergessen zu
haben.“
    „ Seid
ihr überhaupt noch zusammen?“, wollte sie wissen. Das
frage ich mich auch , dachte ich.
    „ Es
hat keiner von uns Schluss gemacht, wenn das deine Frage
beantwortet.“, antwortete ich ausweichend.
    Wir
hatten die Theke mit neuen Backwaren aufgefüllt. Claire war
eigentlich sehr nett, aber in einer Kleinstadt wie dieser musste man
grundsätzlich vorsichtig sein, mit dem was man sagte. Ich wusste
ja selbst nicht, ob ich noch mit Dick zusammen war. Aber lieber
bestätigte ich das, als wenn ich es verneinte.
    Er
würde in einer Woche wieder hier sein, dann konnten wir endlich
reden und das ganze Dilemma klären. Auf der anderen Seite fragte
ich mich, ob es mich
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