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Stacee's Soldat (German Edition)

Stacee's Soldat (German Edition)

Titel: Stacee's Soldat (German Edition)
Autoren: Lily K. Weidemann
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Soldaten!“, verteidigte sie sich ebenfalls
grinsend.
    „ Was
soll das schon wieder heißen?“
    Am
Ende dieser Diskussion lachten wir uns gegenseitig aus. So lief das
immer, wenn wir uns über etwas zankten. Irgendwie.
    Aber
Bree hatte Recht – Mom und Dad waren einverstanden.
    Meinen
Freitagabend verbrachte ich mit Bree vor ihrem uralten Fernseher und
sah mir mit ihr gemeinsam einen Tanzfilm nach dem anderen an. Es war
einfach unwiderstehlich, sie wegen des hohen Schnulzgrades
aufzuziehen, denn sie liebte diese schnulzigen Tanzfilme.
Wahrscheinlich war sie deren größter Fan.
    Das
Popcorn stopften wir uns nebenbei in den Mund und als die Schüssel
geleert war, holten wir uns neues aus der Küche. Bree bestand
darauf, es selbst zu machen, weshalb wir den gerade laufenden Film
eine geschlagene Viertelstunde anhalten mussten.
    Brenda
war nicht nur meine beste Freundin, sondern auch meine Chefin. Es gab
niemanden, der mich besser kannte, selbst meine Eltern nicht.
    Momentan
stritten wir uns häufiger wegen Dick und meinem Hauptfach auf
dem College. Meine Eltern verstanden einfach nicht, warum ich wild
entschlossen war Journalismus zu wählen, anstatt Landwirtschaft
oder BWL. Sie konnten nicht begreifen, warum ich ausziehen wollte
oder keinen Fernkurs belegte. Es war schwer, sie dazu zu überreden,
mich überhaupt gehen zu lassen, geschweige denn, mich finanziell
zu unterstützen. Schließlich hatte ich in den letzten zwei
Jahren nicht gerade auf der faulen Haut gelegen, im Gegensatz zu
anderen. Ich engagierte mich in der Highschool, war in der
Schülerzeitung und jobbte nebenbei bei Bree in meiner knappen
Freizeit. Aber sie sahen das anders, weshalb ich wohl auch neben dem
Studium jobben würde müssen. Wenn ich denn überhaupt
irgendwo angenommen wurde. Mittlerweile hatte ich schon die Hoffnung
so gut wie aufgegeben.
    „ Was
macht eigentlich das College? Schon irgendwelche Rückmeldungen?“
    „ Nein,
bisher nicht. Meine Eltern hoffen immer noch, dass es nichts wird und
ich doch hier bleibe.“
    „ Wieso?
Ich meine, du hast einen der besten Abschlüsse – wenn
nicht den besten – und es ist ja nicht so, dass du dich nicht
eingebracht hättest.“
    „ Tja,
aber das begreifen sie nicht. Sie wollen einfach nicht loslassen,
glaube ich. Und das müssten sie, wenn ich zum College ginge. Sie
denken, ich mache das nur, damit ich mit dem Nächstbesten in die
Kiste springen und rund um die Uhr feiern kann. Ohne, dass sie
dazwischen gehen könnten.“, erklärte ich traurig.
    „ Wissen
sie denn nicht, dass du Dick dauernd abblitzen lässt, wenn er
dich flachlegen will?“, hakte meine beste Freundin nach. Ich
schüttelte den Kopf.
    „ Nein.
Sonst wären wir ja schon Stadtgespräch.“, erwiderte
ich.
    „ Was
werden sie dann zu deinem Soldaten sagen?“
    „ Er
ist nicht mein Soldat!“, warf ich genervt ein.
    „ Schon
gut, schon gut. Beruhige dich wieder, Stace.“, Bree versuchte
mich an meine Manieren zu erinnern.
    „ Sie
werden gar nichts sagen, denn sie werden es hoffentlich nie
erfahren.“
    „ Wie
willst du das bewerkstelligen? Meinst du nicht, dass es ein wenig
auffällig ist, wenn du dauernd Briefe von einem Absender
bekommst?“
    „ Ja,
aber nur wenn ich die Briefe Zuhause bekomme.“
    „ Was
soll das jetzt genau heißen?“
    „ Na
ja, er schreibt an das Café...“
    „ Und
wann genau wolltest du mir das sagen?“
    „ Wie
wäre es mit 'jetzt'?“
    „ Aha.
Na dann hoffe ich mal inständig, dass du als angehende
Journalistin gut vorlesen kannst!“
    „ Von
mir aus...“, grummelte ich.
    Was
konnte mir ein entfremdeter Kindergartenfreund schon schreiben, dass
ich nicht gewillt war mit ihr zu teilen? So interessant würde
das nun wirklich nicht sein. Oder? Ganz im Gegensatz zu Brenda und
ihren manchmal merkwürdigen Gedanken. Heute ging sie mir,
ehrlich gesagt, ein bisschen auf den Geist.
    „ Und
was machst du, wenn du aufs College gehst?“, fragte Bree.
    „ Dann
muss ich ihm so oder so meine neue Adresse geben.“
    „ Aber
dann hoffentlich deine eigene. Vielleicht ist dein neuer Arbeitgeber
nicht so tolerant und zuvorkommend wie ich...“
    „ Ich
hab dich auch lieb, Bree.“
    „ Danke
sehr, aber ich meinte das durchaus ernst.“
    „ Dann
werde ich ihm einfach sagen, er soll sie an meine WG schicken, in
Ordnung? Aber momentan würde ich mir eher weniger den Kopf
darüber zerbrechen. Denn dazu müsste ich erst einmal
angenommen werden.“
    „ Na
gut. Du musst auf alle Möglichkeiten vorbereitet
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