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ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten

Titel: ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten
Autoren: David R. George III
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einfach nicht persönlich genug. Daraufhin verwarf ich diesen Entwurf, ohne ihn meinem Redakteur auch nur vorgelegt zu haben.
    Und so fing ich von vorne an. Dieses Mal konzentrierte ich mich einmal mehr auf die Episoden der Originalserie und stellte mir einige ähnliche Fragen über Spock, die mich auch schon bei McCoy beschäftigt hatten. Was wusste ich noch nicht über diese Figur, und welche Aspekte waren es wert, näher betrachtet zu werden? Also schaute ich mir Spocks Lebenslauf noch einmal an, angefangen bei den ersten Erfahrungen laut T REK -Kanon – seiner Geburt, wie sie in A M R ANDE DES U NIVERSUMS dargestellt wird, und seiner Nahtoderfahrung im Alter von sieben Jahren, wie es in der Folge
»Das Zeitportal«
der Zeichentrickserie zu sehen ist – bis hin zu seinen Erlebnissen als Sondergesandter der Föderation im sechsten Kinofilm D AS UNENT-DECKTE L AND . Zum Glück fand ich etwas, über das ich zuvor noch gar nicht nachgedacht hatte. In S TAR T REK – D ER F ILM wird enthüllt, dass Spock nach der Fünfjahresmission der
Enterprise
nach Vulkan zurückkehrte, um sich dem
Kolinahr
zu unterziehen und sich so aller Emotionen zu entledigen. Ich wollte unbedingt herausfinden, wieso er sich dafür entschieden hatte.
    Nun war mir wie jedem anderen S TAR T REK -Fan klar, dass Spock sich selbst immer als Vulkanier verstand und nicht als Mensch, und dass er sich deshalb dem vulkanischen Lebensstil unterwarf. Obwohl er stets bemüht war, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten – was ihm meistens auch gelang –, war mir doch klar, dass er durchaus Freundschaft für Kirk und McCoy
empfand
, auch wenn er dies nur selten zum Ausdruck brachte. Spock schien mit seinem Leben absolut zufrieden zu sein. Aber wieso hatte er sich dann dafür entschieden, die Sternenflotte und seine Freunde zu verlassen, um sich all seine Emotionen nehmen zu lassen?
    Darüber dachte ich eine ganze Zeit lang nach. In eben diesem Film wurde auch berichtet, dass Captain Kirk nach Beendigung der Fünfjahresmission zum Admiral befördert und zum Leiter der Einsatzplanung ernannt worden war. Konnte dies Spock zu seiner Entscheidung veranlasst haben? Das schien mir nur wenig überzeugend und irgendwie auch nicht richtig. Ich konnte Spocks Rücktritt von seinen Pflichten und seinen Wunsch, sich seiner Emotionen zu entledigen, doch nicht damit begründen, dass sein Freund die Karriereleiter hinaufstieg.
    Ich stellte Spekulationen darüber an, dass ein traumatisches Erlebnis des Ersten Offiziers für sein Handeln verantwortlich sein könnte. Da sie in den späteren Filmen zu sehen waren, wusste ich, dass seine Eltern Amanda und Sarek während der fraglichen Zeitspanne auf jeden Fall noch lebten, obwohl in T HE N EXT G ENERATION später bekannt würde, dass sie verstorben waren. Selbstverständlich könnte man annehmen, dass Spocks Tod und seine Wiederauferste-hung, wie in den Filmen D ER Z ORN DES K HAN und A UF DER S UCHE NACH M R . S POCK zu sehen, ihn stark aufwühlten, doch dies war
nach
seiner Entscheidung geschehen, sich dem
Kolinahr
zu unterziehen.
    Da ich nichts fand, was Spock dazu veranlasst haben könnte, nach Vulkan zurückzukehren und sich seiner Emotionen zu entledigen, fragte ich mich, ob ich mir selbst etwas einfallen lassen könnte. Doch in welche Richtung würde es gehen? Einmal mehr schaute ich mir
»Griff in die Geschichte«
an, und wieder eröffnete mir diese Folge ein Detail, das mir zuvor nicht aufgefallen war.
    Als Kirk und Spock durch den Hüter der Ewigkeit zurück in die Vergangenheit reisen, um die Veränderungen zu verhindern, die McCoy auslöste – oder auslösen wird –, macht der Erste Offizier seinen Captain darauf aufmerksam, dass es von größter Bedeutung ist, die Zeitlinie wiederherzustellen, beziehungsweise unverändert zu lassen. Dies scheint ein Kernprinzip für Spock zu sein, wie aus einer der frühen Episoden aus der ersten Staffel der Originalserie mit dem Titel
»Morgen ist Gestern«
hervorgeht. Das ergibt durchaus Sinn: Zeit ist vergangen, und Ereignisse haben stattgefunden, Leute haben gelebt und sind gestorben, und es wäre unethisch, vielleicht sogar unmoralisch, Ereignisse wie diese zu verändern.
    Doch dann fielen mir einige weitere Gelegenheiten ein, bei denen Spock durch die Zeit gereist war. Ich stellte überrascht fest, dass er nicht immer im Einklang mit seinen Überzeugungen gehandelt hatte. In der Folge
»Das Zeitportal«
aus der Zeichentrickserie, verändert er den Lauf der Geschichte mit
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