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ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten

Titel: ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten
Autoren: David R. George III
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Ich wusste, dass es eine sehr komplexe Aufgabe sein würde, die Gefühle einer zumeist ungerührten Persönlichkeit darzustellen, eines Individuums, bei dem der Intellekt oftmals über das Herz siegte. Doch ich dachte mir, dass es durchaus interessant sein dürfte, Spock aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Also beschloss ich, es zu versuchen.
    Zum Schluss wandte ich mich Captain Kirks Geschichte zu. Schon von Anfang an war ich der Meinung, dass dies die einfachste der drei Geschichten sein würde. Wie die beiden vorangegangenen Geschichten würde ich auch diese mit der Folge
»Griff in die Geschichte«
verbinden. So dramatisch es auch war, dass Kirk seine große Liebe in dieser Folge opfern musste, wurde dieses Thema doch nie wieder aufgegriffen. Da
»Griff in die Geschichte«
fast am Ende der ersten Staffel liegt und Kirks Bruder und Schwägerin in der darauffolgenden Episode sterben, dachte ich mir, dass ich mir die Zeit nach diesen Schicksalsschlägen in seinem Leben mal genauer anschauen sollte. Was konnte einfacher sein?
    Mal abgesehen davon, dass mir einfache Dinge keinen Spaß machen, und ich nicht gerne tue, was man von mir erwartet. Da die ersten beiden Bücher der Trilogie eher wuchtige Charakterstudien werden würden, überlegte ich, Kirks Geschichte mit etwas mehr Action zu erzählen. Zwar hatte ich noch immer vor, dieses Buch über die Feuertaufesequenzen in
»Griff in die Geschichte«
mit den beiden anderen Büchern zu verbinden, doch auf unerwartete Weise. So nahm ich Kirks Leben nochmals unter die Lupe und suchte nach einem passenden Zeitabschnitt, in dem meine Geschichte spielen oder zumindest beginnen sollte.
    Aufgrund der enormen Auswirkung seines Todes auf Spock in
»Das Feuer und die Rose«
, konzentrierte ich mich zunächst auf diesen Vorfall. In T REFFEN DER G ENERATIONEN verhält sich Kirk äußerst nobel, als er zustimmt, das Paradies hinter sich zu lassen und Picard dabei zu helfen, Soran aufzuhalten und somit Millionen Leben auf Veridian IV zu retten. Obwohl es ihm und Picard schließlich gelingt, überlebt Kirk das Unterfangen nicht. Ein durchaus passendes Ende für den Captain, der sich selbstlos opfert, um das Leben anderer zu bewahren, doch ich beschloss, dass er das Universum noch ein weiteres Mal retten sollte.
    Aber wie sollte ich das anstellen? Und wie könnte ich dies mit Edith Keeler in Verbindung bringen? Als ich über die Ereignisse in T REFFEN DER G ENERATIONEN und speziell über Kirks Zeit im Nexus nachdachte, bezog ich auch Antonias Existenz mit in meine Überlegungen ein. Immerhin hatte Kirk zwei Jahre lang eine ernsthafte Beziehung mit ihr geführt und bedauerte es offensichtlich, sie nicht geheiratet zu haben. Ich erinnerte mich daran, dass ich beim ersten Ansehen des Films sehr enttäuscht gewesen war, dass Kirk im Nexus nicht mit Edith Keeler zusammen war. Ich war schon immer der Meinung, dass Edith seine einzig wahre Liebe war und deshalb wollte ich es so haben.
    Vielleicht hatte er Edith so geliebt, dass er selbst all die Jahre später und selbst in der wundervollen Scheinwelt des Nexus der Tatsache nicht ins Gesicht sehen konnte, sie verloren zu haben. Vermutlich hatte er Antonia wirklich geliebt, sie aber schließlich doch nicht geheiratet, da die Erinnerung an seine einzig wahre Liebe noch zu präsent für ihn war.
    Während ich darüber nachdachte, fand ich einen Weg, all das einzubinden, indem ich zunächst den Nexus als Erzählmedium nutzte und danach zum Hüter der Ewigkeit zurückkehrte. Rückblicke innerhalb des Nexus würden es mir ermöglichen, Kirks Beziehung mit Antonia näher zu beleuchten und dabei herauszustellen, welch großen Einfluss Edith’ Tod auch nach so langer Zeit noch auf sein Leben ausübte. Ich würde die Figur so zurücklassen, wie ich sie vorgefunden hatte, nämlich sterbend auf einer öden, fremden Welt, das Resultat einer letzten heroischen Handlung.
    Nachdem ich den kompletten Entwurf ausgearbeitet und meinem Redakteur geschickt hatte, brachte Marco seine Bedenken zum Ausdruck, da ich eine Trilogie zum vierzigsten S TAR T REK -Jubiläum mit dem Tod einer Hauptfigur beenden wollte. Ich konnte seinen Einwand nachvollziehen, obwohl ich vorgehabt hatte, seinen Tod auf bewegende und positive Weise zu erzählen. Dann dachte ich daran, dass für Captain Kirk am Ende des Buches noch eine weitere Option offen blieb, die völlig unvorhersehbar war. So schrieb ich das Ende von
»Der Leitstern des Verirrten«
um – ein passender Titel, der aus
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