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ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten

Titel: ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten
Autoren: David R. George III
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wollte.
    Beim nochmaligen Durchsehen der Serie fiel mir nach und nach etwas an Dr. McCoy auf, das ich zuvor nicht bemerkt hatte. Während ich zuerst davon ausgegangen war, dass es wohl schwieriger sein würde, eine Geschichte rund um den Leitenden Medizinischen Offizier der
Enterprise
zu entwickeln als um den Captain und den Ersten Offizier, wurde mir plötzlich klar, dass diese Annahme vermutlich nicht zutreffend war. Ich erkannte, dass McCoy eher ein Einzelgänger war, zumindest was Liebesbeziehungen anging. Im Laufe einer längeren Reise durchs All im Dienst der Sternenflotte war dies zwar nicht unbedingt verwunderlich, doch ich entdeckte durchaus Hinweise darauf, dass es dem guten Doktor auch außerhalb seiner Dienstzeit auf der
Enterprise
ähnlich erging.
    In
»Das Letzte seiner Art«
, der ersten S TAR T REK -Episode überhaupt, die am 8. September 1966 in den USA ausgestrahlt wurde, erwähnt McCoy kurz seine Beziehung mit einer Frau namens Nancy, die jedoch bereits ein Jahrzehnt zurücklag. Diese Nancy ist nun mit Professor Robert Crater verheiratet. Im Logbuch des Captains bezeichnet Kirk sie als »die Frau in Doktor McCoys Leben«. McCoy selbst scheint mal erfreut und mal abgeneigt zu sein, sie zu sehen, doch darüber hinaus wird über diese Beziehung zunächst nichts weiter erwähnt, abgesehen davon, dass sie »vor zehn Jahren aus dem Leben des jeweils anderen verschwunden sind«.
    Im weiteren Verlauf der ersten Staffel scheint McCoy in der Folge
»Landurlaub«
eine Beziehung mit Yeoman Tonia Barrows zu führen, doch diese taucht in keiner weiteren Folge auf und wird auch niemals wieder erwähnt. McCoy verbringt die gesamte zweite Staffel ohne jegliche Romanze. Im dritten Jahr der Serie verliebt er sich wieder, und zwar in Natira in der Folge
»Der verirrte Planet«
. Doch McCoys Techtelmechtel mit der Hohepriesterin von Yonada scheint vor allem eine Konsequenz davon zu sein, dass bei McCoy völlig unerwartet die Krankheit Xenopolyzythämie diagnostiziert wird und ihm nur noch ein Jahr zu leben bleibt.
    Und das war’s. In den gesamten neunundsiebzig Stunden der Originalserie und den sieben Kinofilmen sind dies die einzigen Einblicke in McCoys Liebesleben. Natürlich wird in den drei Serienstaffeln und den Kinofilmen durchaus klar, dass der Arzt ein Interesse für das andere Geschlecht hegt. In
»Die Frauen des Mr. Mudd«
ist er von Ruth verzaubert; in
»Der Wolf im Schafspelz«
will er unbedingt einen Planeten besuchen, »auf dem die Frauen so …« – wie genau sie sind wird der Vorstellungskraft des Zuschauers überlassen; in
»Die fremde Materie«
scheint er sich zu Dr. Miranda Jones hingezogen zu fühlen; und in D ER Z ORN DES K HAN macht er eine Bemerkung über Saaviks gutes Aussehen. Auch in vielen weiteren Folgen wird deutlich, dass McCoy durchaus Interesse an Frauen hat.
    Abgesehen davon wird fast nie gezeigt, dass er sich mit ihnen einlässt. Sogar in
»Falsche Paradiese«
, wo er auf Omicron Ceti III unter den Einfluss der betörenden Sporen gerät, bleibt er allein und trinkt Mint Juleps. Ich bin mir sicher, dass die zahlreichen Autoren der Serienfolgen durch die fehlenden Romanzen des Arztes keinesfalls etwas Bestimmtes über McCoy aussagen wollten, und dass meine Beobachtungen einfach nur das Resultat des typischen episodenbasierten Fernsehens der 1960er Jahre waren. Dennoch führten mich diese Beobachtungen zu einer Frage, auf die ich unbedingt eine Antwort finden wollte: Wieso hat Dr. McCoy in seinem Leben nur so wenig Liebe erfahren?
    An diesem Punkt fiel mir eine Information über den Arzt ein, die zwar nicht aus dem S TAR T REK -Kanon stammt, mittlerweile jedoch von den meisten Fans akzeptiert wird, nämlich dass er eine gescheiterte Ehe hinter sich hat. Und diese schwierige zerbrochene Beziehung führte schließlich zu seinem Eintritt in die Sternenflotte. Diese Hintergrundgeschichte entstammt einigen frühen Entwürfen einer Folge, die später unter dem Namen
»Die Reise nach Eden«
ausgestrahlt wurde. Anstelle von Chekovs früherer Freundin Irina Galliulin sollte ursprünglich McCoys Tochter Joanna an Bord der
Enterprise
kommen. Um Joannas Existenz zu stützen, erwähnt McCoy seine Tochter auch in einem der zweiundzwanzig animierten S TAR T REK -Abenteuer namens
»Der Überlebende«
. Dann erkannte ich, dass eine gescheiterte Ehe die Figur des Leonard McCoy in eine andere Richtung drängen würde. In Verbindung mit den misslungenen Beziehungen mit Nancy, Tonia und Natira warf seine
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