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ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten

Titel: ST - TOS 103: Feuertaufe: Kirk - Der Leitstern des Verirrten
Autoren: David R. George III
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Eisenstange wurde zur Seite geschoben, eine Kette rasselte, und er hörte, wie schwere Teile zu Boden fielen. Schließlich tauchte Picards Gesicht zwischen den Trümmern auf.
    Kirk blinzelte und nahm all seine Kraft zusammen, um zu sprechen. »Haben wir’s geschafft?«, fragte er leise und erinnerte sich daran, mit welchen Worten es Picard gelungen war, Kirks zukünftiges Ich dazu zu bewegen, den Nexus zu verlassen. »Haben wir … etwas bewegt?«
    »Oh ja, wir haben etwas bewegt«, sagte Picard mit ernster Miene. »Ich danke Ihnen.«
    »Das war das Wenigste, was ich tun konnte«, brachte Kirk mühsam hervor, »für den Captain der
Enterprise
.« Er wandte den Blick von Picard ab und dachte an die seltsame Wendung, die sein Leben am Schluss noch genommen hatte. Er war kurz davor gewesen, in den Nexus gezogen zu werden, nur um ihn zu dieser Zeit wieder zu verlassen und zu versuchen, das Leben von zweihundertdreißig Millionen Individuen zu retten, denen er niemals begegnet war. Doch stattdessen war er ein letztes Mal durchs All und durch den Hüter gereist. Schlussendlich war er doch wieder hier angekommen und hatte das getan, was er anscheinend schon einmal getan hatte, nämlich Soran aufgehalten und die Vernichtung jeglicher Zivilisation auf Veridian IV verhindert. »Das war ein … Spaß«, sagte er zu Picard. Kirk lächelte, so gut er konnte.
    Die Zeit schien sich zu verlangsamen. Er schaute an Picard vorbei und in den Teil des Himmels, der über dessen rechter Schulter sichtbar war. Zwischen den hohen Wolken am blauen Himmel, sah Kirk etwas. Zunächst konnte er es nicht richtig erkennen, doch dann formten sich in dem blassen Bild haselnussbraune Augen, eine schlanke Nase und Lippen, die sich zu einem einladenden Lächeln verzogen.
Edith
, dachte Kirk und in diesem Moment fühlte er, wie sich all seine verzweifelten Hoffnungen erfüllten, die er zuvor nie zu hoffen gewagt hatte. Er wusste, dass sie auf der anderen Seite auf ihn wartete, obwohl es ihm unmöglich erschien.
    »Oh, mein …«, sagte Kirk. Obwohl er seine Augen nicht schloss, verschwamm sein Blick und verdunkelte sich langsam, bis er nichts mehr sehen konnte. Doch in seinem Geist blieb das Bild von Edith’ Gesicht erhalten.
    Er war nun mehr denn je bereit, wieder mit seiner großen Liebe zusammen zu sein, und so ließ Jim Kirk das Leben hinter sich.

EPILOG
Am Rande der Ewigkeit
    James T. Kirk stand inmitten der großen leeren Ebene und beobachtete, wie zunächst die Bilder und dann der Nebel im Hüter der Ewigkeit verblassten. Darin war soeben das Leben seines Alter Egos abgelaufen, das er aus dem Deflektorkontrollzentrum der
Enterprise-B
auf das Shuttle
Archimedes
gebeamt hatte – kurz bevor Jim Kirk dort materialisiert war, wurde Kirk vom Hüter zurück an diesen Ort gebracht. Obwohl er sich nicht sicher gewesen war, ob der Hüter seiner Bitte nachkommen würde, hatte Kirk darum gebeten, hierher zurückkehren zu dürfen, falls es ihm gelang, die Entstehung der konvergierenden Zeitschleife zu verhindern. Nachdem er sein anderes Ich aus der Bahn des Energiebands gebeamt hatte, war dies der Fall.
    Nun stand er vor dem mysteriösen Portal und hatte soeben die letzten Momente im Leben des anderen Kirk mit angesehen. Jetzt konnte er sich sicher sein, dass er Picard geholfen und die Bevölkerung von Veridian IV gerettet hatte. Erstaunlicherweise war alles mehr oder weniger so eingetreten, wie er es vor dem Verlassen des Nexus geplant hatte. Er wusste nicht, ob es noch ein weiteres Echo oder eine andere Version von ihm in dieser zeitlosen Anderswelt gab, da er sich selbst davon abgehalten hatte, den Nexus überhaupt zu betreten. Und ihm war auch nicht wirklich klar, wie es ihm gelingen konnte, sich zu replizieren, denn in fünf Milliarden Jahren würde er auf Veridian III unter den Trümmern einer Metallbrücke sterben.
    Doch eines wusste er: Er befand sich auf einer Welt und in einer Zeit vor Entstehung der Erde und ihres Sonnensystems – und er war all seine Verpflichtungen los. Die Entstehung der konvergierenden Zeitschleife war abgewendet worden, die Besatzung der
Enterprise-B
aus den Fängen des Energiebands befreit, die Bevölkerung von Veridian IV gerettet, und darüber hinaus war es ihm gelungen, die Zeitlinie zwischen 2293 und 2371 nicht zu verändern. Das Universum hielt ihn für tot. Nun, da er hier auf dieser öden Welt mit dem Hüter allein war, wanderten seine Gedanken zu Edith.
    Als Kirk und Spock damals ins Jahr 1930 zurückgereist
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