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ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma

Titel: ST - Die Welten von DS9 2: Andor - Paradigma
Autoren: Heather Jarman
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Verwirrung und Nervosität der Wut längst Platz gemacht hatten, überschlugen sich die Gedanken. Woher kannte ein Pulk von Journalisten seine Reisepläne? Hatte etwa …
    Zhavey
.
    Charivretha schaltete ihren Monitor ab und seufzte ob der Herdenmentalität dieser Reporter.
Die versauen eine Reportage auch noch, wenn man sie ihnen schenkt
, dachte sie.
Hätten doch nur warten brauchen, bis er den Empfangsbereich verlässt
. Ein solcher Überfall war nie ihre Absicht gewesen. Sie hatte bloß eine rührende Heimkehrszene für Andor inszenieren wollen, und was war daraus geworden? Chaos. Thirishar würde wütend sein – mit Recht. Charivretha berührte das Komm-Feld ihres Schreibtischs und rief ihren Assistenten. »Zhende, kontaktieren Sie Satellitenstation 3. Danken Sie ihnen für ihre Zurückhaltung, und lassen Sie sie wissen, dass ich mich nach meiner Pressekonferenz gern mit ihnen zusammensetze.«
    Die Hand am Kinn, lehnte sie sich dann in ihrem Sessel zurück und sah hinaus auf den achteckigen Freiheitsplatz und seine herrlichen Brunnen. Serpentinenartig flossen Bäche klaren Wassers über die Blätter nahezu durchsichtiger grüner Mica, die von den Inseln importiert worden waren. In der Ferne stach der himmelblaue Obelisk des Shran-Denkmals aus dem Hintergrund hoher Bürotürme und Wohnhäuser heraus, die die Skyline der andorianischen Hauptstadt prägten. Charivretha hatte jahrelang hart gearbeitet, um sich eine derartige Aussicht zu verdienen.
    Verdutzt hielt sie inne. Hatte sie wirklich gerade »jahrelang« statt »zyklenlang« gedacht? Auch das bewies, wie weit sie es seit dem Hügelgebiet gebracht hatte.
    Als sie dieses Büro zum ersten Mal betrat, war sie in ihrem vierzehnten Zyklus gewesen und hatte die Zeit der Erkenntnis noch vor sich gehabt. Damals hatten einige Andorianer gegen den Grenzkonflikt mit Cardassia protestiert, und als Charivrethas
Zhavey
dem Föderationsrepräsentanten Andors, Ratsmitglied th’Vrash, die entsprechende Petition überbrachte, hatte sie sie kurzerhand mitgenommen. Nun saß Charivretha selbst an th’Vrashs Tisch. Sie entsann sich noch, wie das Licht der Morgensonne die polierte und mit diversen Runen und Emblemen aus Andors Historie verzierte Tischplatte aus
Eketha
-Holz hatte strahlen lassen. Als Charivretha das neue Büro bezog, hatte sie viele persönlichen Gegenstände aus ihrem vorherigen im Parlamentsgebäude mitgebracht: zahlreiche Holos und Preise, eine ihr von Kindern der Shayelinsel übergebene Skulptur, einen großen Teppich, den ihr Sessethantis zh’Cheen in einem ihrer seltenen Anflüge von Großzügigkeit gewebt hatte …
    Thantis. Warum ließ sie zu, dass sich der Name der
zhen
in ihre Gedanken schlich? Umgehend senkte sich ihre Stimmung – insbesondere, da Thantis sie absichtlich nicht zu Shathrissías Entsendung eingeladen hatte. Zugegeben, Shar hatte der armen Thriss – diesem fragilen jungen Ding – deutlich näher gestanden als sie, aber mit seinem Entschluss, den Dienst in der Sternenflotte wichtiger zu erachten als den an seinem eigenen Volk, direkt zu ihrem Selbstmord beigetragen. Thantis tat recht daran, Shar auszuschließen, aber Vretha verdiente es nicht, derart übergangen zu werden. Ob sie und Thantis sich mochten, spielte dabei keine Rolle! Das Protokoll besagte, dass
alle
Familienmitglieder einer Entsendung beiwohnten – nicht nur die, die einander freundschaftlich verbunden waren.
    Es klingelte kurz, die Tür glitt auf, und Zhende erschien. »Es hat gegongt, Rätin. Der Vorsitzende hat eine Parteiklausur einberufen.«
    Vretha glitt die Hand vom Kinn. »Er versprach, es nicht zu tun!« Sie erhob sich aus ihrem Sessel, nahm ihr dunkelrotes Gewand vom Haken und zog es schnell über ihre andere Kleidung. Der Assistent des Vorsitzenden hatte versichert, sie würde der Parteileitung ihre Strategie erst nach dem Tiefsten präsentieren müssen. Warum hielt der Vorsitzende der Progressiven sein Wort nicht? Vretha wartete noch immer auf Rückmeldung einiger Aktivisten in den einzelnen Bezirken …
    Sie eilte an Zhendes Arbeitsplatz vorbei und durch das – dankbarerweise bittsteller- und journalistenfreie – Wartezimmer ihres Büros und auf die Rampen hinaus, die an den Seiten des andorianischen Parlamentsgebäudes hinabführten. Vretha wählte den schnellsten Weg zu den unteren Etagen und ließ beim Gehen ihren Blick über den Platz unter sich schweifen. Dort schien sich eine Menge zu versammeln. Irgendein Oppositioneller musste wieder einmal eine
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