Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
erwiesen. Hat er der Polizei gesagt, dass ich Jamie Gordon umgebracht habe? Warum sollte er das tun, dann würde er sich ja selbst mit hineinreiten? Der Polizist muss geblufft haben. Jack ist zu schlau. Er weiß, dass sie keine Beweise gegen ihn in der Hand haben.
    Wenn Kate tot ist, wird niemand mehr wissen, dass ich nicht Douglas Connelly bin.
    Und keiner wird mir jemals irgendwas nachweisen können. Tracey Sloane war so blöd und hat mir nach dem Bootsunfall einen Brief geschrieben und gefragt, ob ich mich an der Hand verletzt habe. Sie hat in der Zeitung ein Bild von mir bei der Beerdigung gesehen, und ihr ist aufgefallen, dass ich die Hand zur Faust geballt habe, genau wie Connor es immer gemacht hat. In Tommy’s Bistro, schrieb sie, hat Connor ihr nämlich von seinem nervösen Tick erzählt.
    Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis sie hinter die Wahrheit gekommen wäre oder es jemandem erzählt hätte, der sich hätte eins und eins zusammenreimen können. Das Risiko konnte ich nicht eingehen. Also musste ich sie loswerden. Sie dachte, mein leider verstorbener Bruder Douglas würde sie an jenem Abend nach Hause fahren. Mein einziger Fehler war nur, dass ich glaubte, ich könne es mir zunutze machen, dass zu jener Zeit gerade unser Parkplatz erweitert und neu geteert wurde. Es war nicht schwer, sie im Kiesuntergrund zu verscharren. Man konnte doch nicht damit rechnen, dass dieses gottverdammte Loch nach all den Jahren wieder aufbrechen würde.
    Vorsichtig, um keine unnötigen Geräusche zu verursachen, trat er in Kates Zimmer und schloss leise hinter sich die Tür. Das Zimmer besaß eine kleine Eingangsdiele, die er lautlos durchquerte, dann ließ er den Blick über das geräumige Privatzimmer schweifen. Es gab einen Sitzbereich mit Couch und Sesseln. Die Vorhänge waren zugezogen, sodass nur wenig Licht hereinfiel. Kate lag regungslos im Bett. In ihrem rechten Arm steckte ein Infusionsschlauch, auf der anderen Seite war ein Gerät angeschlossen, das ihre Körperfunktionen überwachte.
    Es musste alles sehr schnell gehen. Es war zu erwarten, dass ein Dutzend Leute ins Zimmer gestürmt kam, wenn Kates Atmung aussetzte. Sie zu ersticken würde daher nicht funktionieren. Ihm blieb also nur, sie zu zwingen, die starken Schlaftabletten zu schlucken, die er in seiner Jacketttasche dabeihatte. Bis die Geräte darauf reagierten, sollte es für eine Wiederbelebung zu spät sein. Und wenn sie im Schlaf starb, würde das möglicherweise ihren Gehirnverletzungen oder falscher Medikation zugeschrieben werden.
    Man wird wissen, dass ich, ihr liebender Vater, da war. Auf dem Weg nach draußen werde ich mich auf jeden Fall verabschieden, ich werde den Schwestern sagen, dass sie schläft, und ihnen für ihre wunderbare Fürsorge danken.
    Ich bin nur einer von vielen, die heute ihr Zimmer aufsuchen. Vielleicht tippen sie sogar auf einen »Todesengel«, auf eine dieser Schwestern, die ihre Patienten um die Ecke bringen.
    Connor trat ans Bett. Er fasste in seine Tasche und öffnete ein Fläschchen mit Schlaftabletten. Da es ihr schwerfallen sollte, sie im Ganzen zu schlucken, zerbröselte er sie und warf sie in das Glas mit Wasser, das auf dem Nachttisch stand. Er wartete, bis sie sich aufgelöst hatten, dann umfasste er Kates Nacken und hob ihren Kopf etwas an.
    »Zeit für die Medizin, meine Kleine«, flüsterte er.
    Sie schlug die Augen auf, und ihr stockte der Atem. Sofort war ihr klar, dass er ihr etwas antun wollte. »Sag mir doch noch einmal, was du niemals sagen solltest!«
    Als sie stumm blieb, schlug er einen schärferen Ton an. »Sag es mir!«
    »Du bist nicht mein Daddy«, flüsterte sie trotzig.
    »Na, meine Kleine, warum, glaubst du, habe ich den Spiegel zerschlagen? Ich habe doch dafür sorgen müssen, dass meine Hand eine Weile in einem Verband liegt, damit ich nachher einen Grund habe, sie ständig zu ballen. Es war sehr schmerzhaft, aber es hat funktioniert … Bis ich mir die Angewohnheit schließlich abgewöhnen konnte.«
    Connor griff zum Glas. »Und jetzt trink! Es wird nicht wehtun. Es wird dich nur umbringen … Wenn du nicht trinkst, werde ich Hannah umbringen. Aber das willst du doch nicht, oder, Kate?«
    Entsetzt öffnete sie langsam die Lippen, aber dann, als er ihr das Glas an die Lippen hielt, änderte sich ihre Miene. Ihr Blick ging an ihm vorbei.
    »Ich hab gehört, was du gesagt hast!«, schrie Hannah. »Ich hab dich gehört!« Er wandte den Kopf um. Sie stand direkt hinter ihm. Bevor er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher