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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
Autoren: Mary Higgins Clark
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ernst. Es gab nur eine Möglichkeit, um an die vier Millionen Dollar zu kommen, und das war die Versicherung. Und die Versicherung würde sich so lange querstellen, bis Kate zu den Ereignissen in jener Nacht befragt werden konnte.
    Aber falls Kate tot war, würde niemand beweisen können, dass sie etwas mit der Explosion zu tun gehabt hatte. Ein guter Anwalt konnte argumentieren, dass sie von ihrem guten Bekannten Gus in eine Falle gelockt wurde, als sie ihn anrief und er sie bat, sich mit ihm im Museum zu treffen. Gus war der Einzige, der das für eine solche Explosion nötige technische Wissen besaß und der ein Motiv hatte.
    Der verärgerte Händler ist klug genug, um zu wissen, dass er nie an sein Geld kommen wird, wenn er auf mich losgeht. Wenn ich ihn aber überzeugen kann, dass die Versicherung in den nächsten Monaten zahlen muss, wird er solange warten – auch wenn er dabei die Zinsen hochtreibt.
    Wie konnten Jack und ich nur das unglaubliche Pech ha ben, die Explosion genau auf den Zeitpunkt zu legen, an dem Kate und Gus dort aufkreuzen?
    Und wie war es möglich, dass sich der Schreibtisch als Fälschung herausgestellt hat? Er war seit vierzig Jahren im Museum. Sogar mein Vater hat sich in dem Fall hereinlegen lassen, dachte Connor. Dabei hat er sich immer gerühmt, alles über solche Antiquitäten zu wissen.
    Seine Gedanken sprangen wild hin und her, sein Atem kam stoßweise, während er einem Patienten zunickte, dessen Tür offen stand und der ihn, als er auf dem Gang daran vorbeiging, direkt ansah.
    Alles war so sorgfältig geplant, dachte er. Als ich vor fünf Jahren den Plan fasste, Jack zum Betriebsleiter zu ernennen, hatte ich ihm alles erzählt. Es war so einfach. Er sollte im Lauf der nächsten fünf bis sechs Jahre die wertvollen Antiquitäten Stück für Stück aus dem Museum holen und sie durch Nachbauten ersetzen. Das sollte so lange gehen, bis nur noch so viele Originale übrig waren, dass die Versicherungsgutachter in den Überresten des Brandes Bruchstücke davon finden würden.
    »So kassieren wir Millionen, wenn wir das Zeug privat verscherbeln«, sagte ich zu Jack. »In China und Südamerika gibt es genügend Leute, die für die Originale gute Preise in bar zahlen und nicht so genau wissen wollen, woher die Stücke stammen. Und unsere Unterlagen werden für die Versicherung ausweisen, dass zum Zeitpunkt des Brandes sämtliche Stücke im Museum standen.« Ich habe ihm zehn Prozent von jedem Verkauf versprochen. Er war sofort dabei.
    Aber dazu mussten wir Gus entlassen. Er hätte selbst mit geschlossenen Augen erkannt, ob ein Stück echt oder ge fälscht war.
    Fünf Jahre lang hatten sie nachts die unschätzbaren Originale herausgeschafft und durch hervorragende Kopien ersetzt, die für ein ungeübtes Auge von den echten Möbeln nicht zu unterscheiden waren. Und für Jack war es ein Leichtes, die Dokumente über ihren Lagerbestand zu manipulieren.
    Ich habe das Geld, das dabei herausgesprungen ist, verjubelt, dachte Connor. Ich wette, Jack hat das meiste noch auf einem Offshorekonto liegen.
    Sie hatten sich immer nach Mitternacht getroffen. War das Stück ausgetauscht, brachte Jack die Antiquität zu einem Mittelsmann in Connecticut, der für ihren Händler arbeitete. Wir waren vorsichtig, dachte Connor, als er sich dem Ende des Gangs näherte. Nur alle drei, vier Monate einen Verkauf.
    Der Obdachlose, dachte er, muss sich immer nachts auf den Parkplatz geschlichen haben. Laut den Nachrichten hat er zugegeben, sich mit dieser Studentin im Möbelwagen aufgehalten und sie geschlagen zu haben, dann hat er sie angeblich um Hilfe rufen hören. Und jetzt glauben alle, er hätte sie umgebracht.
    Connor legte die Hand an die Tür zu Kates Zimmer. Er musste an Jamie Gordon denken, die vor zwei Jahren um drei Uhr morgens über den Parkplatz gelaufen kam und sah, wie sie einen Tisch aus dem Museum trugen. Sie hat sich den blutenden Kiefer gehalten, hat um Hilfe gerufen und uns gebeten, die Polizei zu verständigen. Ich habe sie am Schal gepackt und ihn ihr um den Hals gewickelt. Sie war zur falschen Zeit am falschen Ort. Aber da war sie selbst daran schuld. Sie war auf meinem Grund und Boden. Jack war fix und fertig. Ich hab ihn angefahren, er soll sich gefälligst zusammenreißen, und ihm dann befohlen, die Leiche zu verschnüren und in den Möbelwagen zu packen. Dann hat er sie auf der Fahrt zur Ablieferung des Schranks in den Fluss geworfen.
    Der Detective hat gesagt, Jack habe sich als kooperativ
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