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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
Autoren: Mary Higgins Clark
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Privatzimmer verlegt worden. Irgendetwas oder irgendjemand machte ihr Angst. Ich hätte bei ihr bleiben sollen, dachte Hannah. Ich hätte nicht gehen sollen. Sie hat versucht, mit mir Kontakt aufzunehmen.
    Ob Dad heute schon bei ihr war? Sie griff zu ihrem Handy und rief bei ihm in der Wohnung an.
    Es meldete sich eine empörte Sandra. »Hannah, ich würde gern wissen, was los ist. Ihr Vater hat seit gestern ganz fürchterliche Laune. Und vor nicht ganz einer halben Stunde hat irgendein Polizist angerufen. Erst schreit Ihr Vater mich an, weil ich nicht rangehe, dann reißt er mir das Telefon aus der Hand. Ich vermute, der Polizist hat ihn gebeten, auf irgendeiner Dienststelle zu erscheinen, und Ihr Vater brüllt ihn an, dass das alles nur eine Verschwörung ist, damit er nicht an das Geld von der Versicherung kommt. Und dann schreit er: ›Was soll das heißen, Jack Worth hat sich als kooperativ erwiesen?‹ Dann hat er den Hörer hingeknallt und ist aus der Wohnung gestürmt. Wohin, das hat er nicht gesagt. Hannah, ich fürchte, er dreht langsam durch. Das ist alles zu viel für ihn.«
    »Sie haben keine Ahnung, wo er jetzt sein könnte?«, fragte Hannah.
    »Vielleicht bei der Polizei. Er hat die Adresse wiederholt, die sie ihm genannt haben. Ich habe vorgeschlagen, dass ich ihn begleite, da hätte er mir fast den Kopf abgerissen. Dann ist er fort.
    Hannah, gestern nach dem Besuch im Krankenhaus war Ihr Dad sehr durcheinander, obwohl es Kate doch so viel besser geht und sie von der Intensivstation entlassen wird. Man sollte meinen, es würde ihn freuen, dass sie bald aufwacht. Na ja, ich wollte ihm jedenfalls vorschlagen, dass wir in einem dieser hübschen kleinen Lokale am Hudson River was essen gehen, Sie wissen schon, um West Point herum, aber davon wollte er noch nicht mal was hören. Er …«
    Hannah hatte genug gehört. Sie beendete das Gespräch und ließ das Gerät in ihre Handtasche fallen, dann dachte sie an die wichtige, auf sechzehn Uhr anberaumte Konferenz zur neuen Frühjahrskollektion. Sie würde sie sausen lassen müssen. Sie schob den Stuhl zurück, griff sich ihren Mantel vom Garderobenständer und warf ihn sich über die Schultern. Auf dem Weg zum Aufzug blieb sie kurz am Empfang stehen. »Ich muss noch mal ins Krankenhaus, ich muss bei meiner Schwester sein. Sagen Sie den anderen, es tut mir furchtbar leid, aber es geht nicht anders.«
    Es dauerte zehn Minuten, bis sie ein Taxi fand. »Manhattan Midtown Hospital«, sagte sie nervös. »Und beeilen Sie sich bitte.«
    Erschreckt sah der Fahrer sie an. »Sie kriegen doch jetzt kein Kind, oder?«, fragte er.
    »Nein. Nein, natürlich nicht. Meine Schwester liegt dort.«
    War Kate schon in ihrem neuen Zimmer?, fragte sie sich, als sie zwanzig quälende Minuten später dem Fahrer das Geld durch die Trennwand reichte, ausstieg und ins Krankenhaus eilte. Vor dem Empfang stand eine lange Schlange von Wartenden, mit einem Wort der Entschuldigung schob sie sich an ihnen vorbei und sprach die Angestellte an: »Meine Schwester soll von der Intensivstation auf ein Privatzimmer verlegt worden sein. Wo finde ich sie?«
    »Wie war der Name?«
    »Connelly. Kate Connelly.«
    Die Angestellte sah in ihrem Computer nach. »Sie liegt auf Zimmer elf-null-sechs. Ihr Vater ist vor wenigen Minuten eingetroffen. Er sollte schon bei ihr sein.«
    Blanke Panik erfasste Hannah. Sie rannte in Richtung der Aufzüge, und ohne zu wissen, warum sie plötzlich solche Angst hatte, entfuhren ihr die flehentlichen Worte: »Lass alles gut sein, bitte, lass alles gut sein.«

97
    C onnor Connelly trat im obersten Stock des Krankenhauses aus dem Aufzug. Im Schwesternzimmer wies man ihn nach links, wo am Ende eines langen Gangs Zimmer 1106 lag. »Das letzte Zimmer, das schönste auf dem Stockwerk und das ruhigste«, sagte die Schwester. »Ich habe gerade nachgesehen. Ihre Tochter war heute Morgen sehr unruhig, aber jetzt schläft sie wie ein Baby.«
    »Ich werde sie nicht wecken«, versprach er. »Ich will sie nur sehen.«
    Erfreut nahm er zur Kenntnis, dass das Zimmer ein gutes Stück von der Schwesternstation entfernt lag und Kate anscheinend schlief. Und wenn die Schwester gerade erst bei ihr gewesen war, würde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit in nächster Zeit nicht wieder auftauchen. Darauf bedacht, sich seine Eile nicht anmerken zu lassen, ging er durch den Flur zu Zimmer 1106. Nur seine Gedanken rasten.
    Der Anrufer, der ihm am Vortag noch eine Woche Zeit gegeben hatte, meinte es
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