Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spookies (German Edition)

Spookies (German Edition)

Titel: Spookies (German Edition)
Autoren: Sabine Koppeel
Vom Netzwerk:
für eine eigene Flucht geschmiedet, auch wenn ihm der Gedanke an das Geld, das er dabei verlor, zuwider war. Und dann hatte dieses kleine Stück Weltraumschrott eben die Person aus seiner Vergangenheit zu ihm gebracht, die ihm in seiner gegenwärtigen Situation am ehesten helfen konnte.
    Er hatte sie gesehen, wie sie mit den beiden Männern in den steinigen Abhängen herumgeklettert war und hatte sie sofort erkannt, auch wenn ihre Züge seit damals etwas eckiger und ihre Haare wesentlich kürzer geworden waren.
    Entgegen seinem sonstigen Naturell, das man mit viel Wohlwollen als skrupellos bezeichnen konnte, hatte er dieses Mal sogar eine geschlagene Minute gebraucht, um seine Beine dazu zu bringen, ihr zu folgen. Nicht nur, weil ihr letztes Treffen eher unharmonisch geendet hatte, sondern vor allem weil Trafker eben Trafker war.
    Sie war ein ganzes Stück jünger als er und er hatte im Laufe seiner Reisen auch wesentlich schönere und elegantere Frauen getroffen, aber trotz allem war sie die Erste, an die er dachte, wenn ein Gespräch auf Frauen kam.
    Die Kleine mit den Katzenaugen, die alles flog, was Flügel hatte, schneller schoss als Lucky Luke und mit einem Lächeln im Gesicht Häuser in die Luft jagte.
    Er hatte gewusst, dass sie explodieren würde, wenn sie ihn sah, so war sie einfach, aber er hatte sie schon immer irgendwie um den Finger wickeln können und es war ihm auch dieses Mal gelungen.
    Unter Blakes Fingern war beim nächsten Griff Gras und mit einer letzten Anstrengung zog er sich über die Kante aus der Erdspalte heraus.
    Im nächsten Augenblick wäre er beinahe wieder rückwärts hinunter gestürzt, denn wie aus dem Nichts hockte plötzlich der schwarzhaarige Typ mit den hellen blauen Augen aus Trafkers Team vor ihm und grinste ihm böse entgegen.
    Blake und Kyle verharrten beide in der Hocke und starrten sich an, während die Sonne ganz langsam am Horizont versank und die Altai um sie herum in rotgoldenes Licht tauchte.
    Kyle hatte das Kinn gesenkt und die Augenbrauen etwas herunter gezogen, was seinem Grinsen einen wirklich angsteinflößenden Zug gab. Blake war schon beim ersten Zusammentreffen mit der ganzen Truppe klar gewesen, das er gleich nach dem Blondschopf mit der Brille und dem russischen Akzent kämpferisch der Gefährlichste war.
    Blake wollte gerade den Mund aufmachen um ihn in ein Gespräch zu verwickeln, als Kyle eine Hand vorstreckte.
    „Ich will die Tasche.“, sagte er ruhig.
    Blake fragte gar nicht erst, woher er wusste, was in der Tasche war.
    „Natürlich, Kumpel.“, Blake setzte sein übliches Grinsen auf um die Anspannung zu kaschieren und begann sich langsam zu erheben. „Das Ding gehört euch sowieso. Ich war gerade dabei es Trafker zu bringen.“
    Sein Grinsen wurde noch breiter.
    „Wie abgemacht.“
    Kyles Blick machte deutlich, dass er ihm nicht glaubte, aber er erhob sich auch und schien eine Sekunde zu überlegen. Dann machte er Blake eine einladende Geste in Richtung des Camps.
    „Na dann…Nach dir, Kumpel.“, er wartete, bis Blake einen zögerlichen Schritt an ihm vorbei auf die Bäume zu gemacht hatte. „Dann können wir es ihr ja zusammen bringen.“
    Blake warf nach zwei Schritten einen abschätzenden Blick über die Schulter. Kyle war nur einen Schritt hinter ihm und ihm war auch nicht entgangen, dass er die Sicherungslasche an seinem Pistolenholster geöffnet hatte.
    „Man sollte mir wirklich mehr vertrauen.“, sagte er gespielt anklagend. „Trafker ist wütend, aber…“
    Blake kam nicht dazu den Satz weiterzuspinnen, denn im nächsten Augenblick ging ein sichtlicher Ruck durch Kyle, die hellen Augen flogen zu den Bäumen, die man gegen die letzten Sonnenstrahlen nur als Schatten erkennen konnte, und nur den Bruchteil einer Sekunde später schoss sein Arm nach vorn.
    Er packte Blake an der Jacke und riss ihn nach hinten an sich vorbei, während eine Kugelsalve den Boden aufriss, wo Blake noch eine Sekunde zuvor gestanden hatte.
    Blake war kein routinierter Kämpfer, und so rollte er sich instinktiv zur Seite ab und kauerte sich etwas zusammen, während Kyle sich auf ein Knie fallen ließ, die Pistole aus dem Holster zerrte und die Schüsse erwiderte.
    Man konnte nicht sagen, ob er etwas traf, denn immer noch lagen die Bäume, von wo aus die Schüsse gekommen waren, im Schatten, aber er wartete auch nicht auf eine Bestätigung.
    Mit einem kräftigen Ruck zerrte er Blake im Aufspringen wieder auf die Füße und stieß ihn auf die Findlinge zu,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher