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Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Titel: Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier
Autoren: Tschei Es
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Dann fiel ihm auf, dass dieser gar nicht mehr da war.
Kapitel 15
    Tom hatte keine Ahnung mehr, wo er war. Es musste mindestens eine Stunde her sein, seit er die Flucht ergriffen hatte. Alles sah gleich aus, links von ihm der Wald, rechts von ihm die endlos scheinende, leere Straße, daneben unzählige Getreidefelder. Er fragte sich, ob Bela endlich kapiert hatte, wie ernst die Lage war. Und ob der psychopathische Vampir ihn möglicherweise schon ausgesaugt hatte und vielleicht schon auf dem Weg zu ihm war. Bei dem Gedanken lief es ihm eiskalt den Rücken herunter. Oder waren das doch nur die Regentropfen, die sich gerade aus den Wolken lösten? Ein lautes Krachen folgte, der Himmel entlud sich von einer Sekunde auf die nächste. Ein heller Blitz erhellte die Umgebung.
    Dann spürte er plötzlich etwas kaltes auf seiner Schulter.
     
    * * * * * *
    Leonidas war sich ziemlich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Zuerst den Skeptiker, dann das unwissende Kind. Er legte die Hand auf seine Schulter und war überzeugt, die Angst förmlich riechen zu können. Es hatte ohnehin keinen Sinn mehr; Tom wusste nun, wer er war und er würde ihm dieses geschmackverderbende Gefühl nicht mehr nehmen können.
    Tom drehte sich ruckartig um und blickte in das Gesicht, mit dem er gerechnet hatte. Doch Leonidas hatte sich getäuscht; es war nicht Angst, die er roch. Es waren Wolfshaare.
    Zunächst waren es nur Tom`s Augenbrauen, die innert Sekundenbruchteilen um das Vielfache wuchsen und dichter wurden. Dann schien ihm ein Vollbart zu wachsen, der sich plötzlich nur als kleiner Teil dessen herausstellte, was noch folgte; Ein Wolfsfell, durch und durch, auf jeder Stelle seines Gesichtes, und schließlich seines ganzen Körpers. Dann schwellte seine Brust an und ließ das schwarze T-Shirt zerbersten, seine Schultern wurden breiter, sein Hals dicker, sein ganzer Oberkörper glich immer mehr dem eines mit Anabolika vollgepumpten Wrestlers.
    Vor Leonidas stand kein ängstlicher Kiffer mehr, sondern eine grauenvoll stinkende, haarige Kampfmaschine, die ihn mit rotleuchtenden Augen hämisch angrinste. Die Blitze kamen näher, der Regen wurde dichter und tauchte den Wald in ein leises Rauschen.
    „Du bist echt eingerostet, oder?“, fragte der verwandelte Tom und entblößte dabei raubtierartige, riesige Zähne. Leonidas stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben.
„Du...du bist..“
    „Dass du nicht einmal mehr deine Erzfeinde erkennst. Du hättest es doch längst riechen sollen... Du lebst wohl echt so verwahrlost, wie du aussiehst.“ Tom schüttelte mitfühlend seinen haarigen, großen Wolfskopf.
    „Du... ein Köter?“
    Tom nickte.
    „Was meinst du, wieso ich dich so schnell durchschaut habe? Dein dreckiger Blutsaugergestank überdeckt ja sogar den Weed-Geruch von Bela`s Kraut!“
    Ein Wehrwolf also, ging es Leonidas durch den Kopf. Wieso war es ihm nicht schon vorher aufgefallen? Deswegen hatte der Typ Haare am Nacken, deshalb war er ihm von Anfang so unsympathisch gewesen. Er musste dringend etwas gegen seinen drohenden Fähigkeitsverlust unternehmen...
     
    * * * * * *
     
    „Yo, Leonidas! Bela! Voll nicht witzig, Jungs! Ich rauch die Tüte alleine, wenn ihr nicht aus eurem Versteck kriecht!“
    Ganz langsam begann Bela zu spüren, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Um das seltsame Gefühl zu verdrängen, steckte er sich die Tüte zwischen die Lippen, zündete sie an und nahm einen tiefen Zug.
    „Ihr verpasst gerade das geilste Weed ever! Hab nur diese eine Tüte und die rauch ich jetzt voll auf Ego! Hört ihr??“
    Mit dem Joint zwischen den Lippen setzte sich Bela wieder an einen der Holztische. Er hatte einfach keinen Bock mehr, diesen Böcken hinterherzulaufen.
    * * * * * *
    „Was willst du jetzt tun, hm? Denkst doch nicht wirklich, du hättest eine Chance gegen mich?“, fragte Tom und begann unruhig, mit der rechten Pfote über den Boden zu schaben.

Plötzlich kam Leonidas etwas in den Sinn. Die Bratwurst! Er hatte die grässlich stinkende Bratwurst doch eingesteckt, nachdem der bescheuerte Kiffer ihn so lange damit bedrängt hatte. Er griff in seine Hosentasche, nahm die schon kalt gewordene, mit Gras gespickte Wurst heraus und warf sie in hohem Bogen über die Baumkronen hinweg in den Wald. Wenigstens hatte er seine Wurffähigkeiten noch nicht ganz verlernt.
    Tom`s schwarze, dicke Nase begann nervös zu zucken. Er sah den Weg des Geruches förmlich vor sich,
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