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Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Titel: Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier
Autoren: Tschei Es
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um den Baumstamm und flehte innerlich darum, dass die beiden Jungs endlich verschwinden würden. Nach einer geschlagenen Minute ließ der Langhaarige endlich von dem Baumstamm ab und ging weiter, während sein Freund ihm folgte und dabei irgendwas vor sich hinmurmelte.
     
    Er wartete noch einen Moment bis die beiden aus dem Blickfeld verschwunden waren, bevor er den Baumstamm losließ und zurück auf den weichen Waldboden sprang.
    Einen Moment lang versuchte er sich mit einem eingehenden Blick auf die Baumrinde zu erklären, was der Langhaarige so Faszinierendes gesehen haben mochte, dann gab er es auf und nahm die Fährte abseits des Weges auf. Diese Chance konnte er sich nicht entgehen lassen, auch wenn er sich eigentlich geschworen hatte, wenigstens einen Sommer lang Vegetarier zu bleiben und auf Menschenblut zu verzichten. Wie hätte er auch nein sagen können, wenn ihm das Abendessen praktisch auf dem Silbertablett serviert wurde?
     
    * * * * * *
    Mit jedem Schritt, den Leonidas den beiden näher kam, wurde der Geruch intensiver. Es war eine Art Hassliebe, die er gegenüber dem Menschengestank empfand. Wie eine zuckersüß aussehende Praline, die nach dem Reinbeißen Ohrenschmalz als Füllung offenbarte. Gelangweilt lauschte er der fraglichen Konversation.
     
    „Alter, wir sind jetzt schon mindestens eine Stunde unterwegs!“, sagte der Typ mit Vogelnest auf dem Kopf zu seinem rund zehn Meter entfernten Kumpel.
     
    „Nie im Leben! Das waren allerhöchstens sechzig Minuten!“
    „Nicht dein Ernst, oder?“
     
    Leonidas überlegte sich, ob er die beiden nicht gleich überraschen sollte.
     
    „ Ich war schon mindestens fünf Mal bei dem Grillplatz, ich weiß, dass es da oben ist!“, rief der Langhaarige zurück.
    Zum Grillplatz wollten sie also, wiederholte Leonidas in Gedanken, drehte um und machte sich durch das Geäst auf den Weg. Vielleicht würden die beiden es ja schaffen, noch vor Sonnenuntergang dort anzukommen. Dann konnte er in der Zwischenzeit noch nach alternativen Nahrungsquellen Ausschau halten. Vielleicht würde sich das Eichhörnchen ja doch noch seiner erbarmen...
     
Kapitel 4
     
    „ Was zur Hölle machst du da?“, fragte Tom. Sie waren mindestens zwanzig Minuten durch den Wald geirrt, als Bela wieder abrupt anhielt um sich ein in seinen Augen scheinbar faszinierendes Objekt genauer anzusehen. Er stand vor einer Tafel mit aufgezeichneter Waldkarte. Zunächst musterte er die beschriebenen Wege und Waldabschnitte mit schräg gehaltenem Kopf, dann trat er noch einen Schritt näher heran, legte Daumen und Zeigefinger drauf und spreizte diese langsam auseinander.
     
    Tom ging zu Bela, schaute ihm über die Schulter und wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
    „ Bela, ich will dich ja wirklich nicht enttäuschen, aber ich glaube nicht, dass du es damit vergrößern kannst. Das ist kein iPad, weißt du?“, sagte er und hatte dabei das Gefühl, einem Kleinkind erklären zu müssen, dass schottische Hochlandrinder nicht fliegen können.
    Bela drehte sich um und blickte Tom mit seinen geröteten Augen an. Dann fing er lauthals an zu lachen.
    „Hehe. Hehe. Haha! Wie geil ist das denn! Das ist gar kein iPad!“
    „ Ja, du hast es erfasst. Und wissen wir jetzt endlich, wo dieser beschissene Grillplatz ist?!“
     
    Bela wirkte nachdenklich.
    „Der Grillplatz, genau! Ich wusste doch, dass wir irgendwas am Suchen sind... Klar weiß ich wo die ist! Da oben!“
     
    „ Da oben, da oben, da oben! Seit einer beschissenen Ewigkeit erzählst du mir, dass sie da oben ist. Und wie weit sind wir gekommen? Hast du überhaupt irgendeinen blassen Schimmer, wo wir sind?“
    „ Junge, chill`s Mal! Oder iss n` Snickers oder so...“
    Tom setzte schon zu einer Antwort an, als er plötzlich der festen Überzeugung war, ein Geräusch gehört zu haben.
    „Hast du das gehört?“
    „ Was?“
    „ Da hat was geraschelt.“
„Du hast zu viel geraucht.“
    „ Ich hab heute noch gar nicht geraucht du Tropenkopf!“, entfuhr es Tom.
    „ Stimmt. Deshalb bist du ja auch so uneasy drauf.“
    „ Alter, du gehst mir langsam echt auf den Sack. Warum suchst du deinen scheiß Grillplatz nicht einfach alleine?“, giftete Tom Bela an, drehte sich um und ging.
     
    „Tom! Du willst mich verarschen oder? Komm schon, zick nicht rum! Wir sind gleich da, ich weiß es!“
    Tom winkte genervt ab und ging weiter.
     
Kapitel 5
     
    Der Menschengeruch wurde plötzlich dünner, die beiden schienen sich getrennt zu
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