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Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Titel: Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier
Autoren: Tschei Es
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Bratwurst, der er kurz zuvor noch gefolgt war,  um ein vielfaches überstieg.
    „ Katze!!“, entfuhr es Tom urplötzlich. Leonidas Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen, während er seinem Rivalen hinterherschaute, der in diesem Moment mit einem großen Satz über ein  schulterhohes Holzgeländer in einen Garten sprang.
     
    * * * * * *
     
    Mit einem Satz sprang das verwirrte, kleine Wesen auf den Waldboden. Seine winzigen Augen, die einst pechschwarz gewesen waren, leuchteten im Dunkeln knallrot auf. Das Wesen erhob sich auf den Hinterfüßchen und begann gierig die Waldluft zu erschnuppern. Bis es plötzlich etwas witterte, das sich von den üblichen Waldgerüchen abhob. Der Geruch wurde von Sekunde zu Sekunde intensiver, die kleinen Muskeln des Wesens zogen sich zusammen, seine rot leuchtenden Augen begannen alarmiert zu blinken. Das kleine Wesen machte sich zur Jagd bereit.
     
    * * * * * *
     
    Leonidas legte seinen schnellsten Gang ein und schoss förmlich durch den Wald, bis er wenige Sekunden später wieder beim Grillplatz stand. Er musste dieses Desaster endlich beenden, endlich seinen Durst stillen, endlich nach Hause gehen und den ganzen Scheiß vergessen.
    „ Yo, Alter! Was geht? Dem Wolfdings hast du`s ja ganz schön gezeigt, was? Oder macht Ihr beiden nur grad`ne Pause? Und wo is`n Tom schon wieder hin?“
    Leonidas starrte den unwissenden, geistig eingeschränkten Menschen an, der am Holztisch saß und eine Blüte seines grünen Krautes auf einem leeren, zusammengefalteten Eisteebeutel zerkleinerte. Der Grasgeruch war Leonidas mittlerweile egal geworden, er nahm ihn nur noch aus der Ferne war. Alles, wofür sein Herz in diesem Moment wie wild schlug, war frisches Blut.
    „Ey, dein Gendefekt-Dingens spinnt wieder. Deine Augen tun wieder so-“, begann Tom, doch er konnte den Satz nicht beenden, denn in diesem Moment stürzte sich Leonidas auf ihn.
    Für Leonidas war die Sache klar. Es war beschlossen, praktisch schon getan. Gleich würde er dem Jungmenschen endlich seine spitzen Eckzähne in den Hals rammen und ihn ein für alle Mal aussaugen. Es würde sehr schnell gehen und wahrscheinlich würde sein Opfer nicht einmal leiden, weil es vermutlich zu bekifft war, um noch irgendwas zu spüren.
    Er sah es bereits vor seinem inneren Auge; wie seine Zähne sich durch die unreine Haut glitten wie eine heiße Klinge durch ein Stück Butter. Endlich würde sein Durst ein vorübergehendes Ende nehmen.
    Doch Leonidas hatte die Rechnung nicht mit dem kleinen, flauschigen Wesen gemacht, das in diesem Moment geradewegs auf ihn zustürmte; so schnell, dass selbst sein geschultes Auge es nicht erkennen konnte.
     
    * * * * * *
     
    Von dem unschuldigen, niedlichen Eichhörnchen, das es einst gewesen war, war nichts mehr zu erkennen. Sein flauschiges Fell und der buschige Schwanz hatten die Farbe von orange-braun zu blutrot gewechselt, seine Zähnchen waren zu ausgewachsenen Fangzähnen geworden und das Leuchten seiner blutrünstigen Äuglein blendeten Leonidas so sehr, dass er die Hände von seinem verwirrten Opfer nehmen und sie sich vor die Augen halten musste.
    Das Monster-Eichhörnchen sprang zwischen Leonidas Füße, kraxelte in seine Hose und schlich sich durch das Hosenbein bis zu seinen Familienjuwelen.
    Leonidas stand völlig blockiert da. Wie in einem Film schossen ihm die Bilder der vergangenen Stunden in den Kopf; der Wald, das Eichhörnchen, das so saftig ausgesehen hatte, in das er bereits reingebissen und das ihm im letzten Moment entwischt war. Die beiden Kiffer, dem er das ganze Elend zu verdanken hatte, das ganze Gras, das er geraucht hatte und ihn einen winzigen Moment seinen fast unzähmbaren Durst hatte vergessen lassen.
    Er hätte es wissen müssen.
    Es war nicht das erste Mal, dass er eine Beute hatte entkommen lassen. Und es war nicht das erste Mal, dass sich ein Opfer verwandelte. Und sich an ihm rächte.
    Doch es war das erste Mal, dass es ihn so sehr schmerzte.
    Ein Schrei, der den ganzen Wald erzittern ließ, drang aus den tiefsten Brunnen seiner verzweifelten Seele, als sich die tödlich scharfen Raubtierzähne des Eichhörnchens in seinen Nachwuchsbeutel bohrten.
     
     
     
    Fortsetzung folgt....
     
    so leid es mir auch tut...
     
     
     
     
     
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