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Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier

Titel: Spitze Zähne - Bis(s) in die Eier
Autoren: Tschei Es
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Spritze gefüllt und in die Wurst gepumpt“, antwortete Bela stolz grinsend. Leonidas nutzte den Moment aus, und steckte sich die Bratwurst in die Hosentasche, um den Koch nicht zu beleidigen. Schon wieder so eine seltsame, menschliche Assoziation, dachte er sich...
    „ Ohne Scheiß jetzt? Und woher hattest du die Spritze?“, fragte Tom an Bela gewandt.
„Apotheke, was sonst?“
    Tom grinste. Seine Anspannung ließ langsam von ihm ab.
Bela wandte sich an Leonidas:
„Konntest wohl doch nicht widerstehen, was?“ Dann öffnete er seinen Rucksack und zog einen gläsernen Gegenstand mit einem dicken Rohr heraus.
    „ Bong zum Nachtisch?“
     
    * * * * * *
     
    Nach dem dritten, tiefen Zug hatte Leonidas bereits wieder vergessen, wieso er schon wieder nicht abgelehnt hatte. Was zum Teufel tat er hier eigentlich? Der Rausch erfüllte ihn von Kopf bis Fuß, nistete sich in jeder Faser seines Körpers ein.
    „Krass. Ohne zu husten...“, sagte Bela beeindruckt.
„Ja, echt krass“, bestätigte Tom.
     
    Um die Wirkung zu erhöhen, behielt Leonidas den Rauch noch ein paar Sekunden in den Lungen, bevor er ihn genüsslich wieder ausblies.
    Stopp! Jetzt hatte er es ja schon wieder getan!
     
    * * * * * *
     
    Rund zwei Stunden später saß Leonidas noch immer mit den beiden an dem Holztisch neben der Feuerstelle. Die Wirkung der Bong hielt an und die Entspannung, die dieses Teufelskraut in ihm ausgelöst hatte, verdrängte seinen Durst in eine winzige Kammer seines Unterbewusstseins. Sein Kopf flüsterte noch immer in unregelmäßigen Abständen Trinken !, doch seinem Körper schien es plötzlich egal zu sein.
    Bela und Tom schienen noch breiter zu sein als Leonidas, denn sie hatten aufgehört zu labern und saßen nun völlig apathisch, den Kopf auf die Hände gestützt, auf den Tischbänken und grinsten sich an.
    Plötzlich stand Bela auf und ging mit leicht unkoordinierten Schritten zur Feuerstelle, um Holz nachzulegen.
    Als Tom realisierte, dass er mit Leonidas alleine am Tisch saß, schwand sein Lächeln. Einen Moment lang starrte er ihn nur misstrauisch an, dann fragte er ihn geradeheraus:
    „Was versteckst du?“
    Leonidas spürte, wie leichte Nervosität in ihm aufkeimte. Es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass der Typ ihn zu durchschauen schien. Er wollte die beiden auf jeden Fall unerwartet trinken. Wenn seine Opfer sein wahres Wesen erkannten, bevor er zubiss, bedeutete dies, dass sie sich fürchten würden. Und er hasste Angst. Er hasste den seltsam bitterlichen Geschmack des Blutes, wenn er jemanden trank, der Angst hatte. Und den widerlichen Gestank, wenn sich ein Opfer dabei in die Hose machte.
     
    „ Was meinst du?“, fragte er.
    „ Ach komm schon. Du willst mir doch nicht erzählen, dass du rein zufällig hier im Wald gelandet bist, um mit uns abzuhängen, oder?“, sagte Tom und blickte ihm herausfordernd in die Augen.
    In Leonidas Kopf begann es zu arbeiten. Damit hatte er nicht gerechnet. Der Typ hatte doch gerade noch so entspannt und abwesend gewirkt! Was war denn mit diesen Menschen bloß los? Hatten die denn keine Spur vertrauen mehr in ihre Mitmonster? Eine Geschichte... eine plausible Geschichte...
    „Ich sammle Pilze.“
    Tom grinste, doch Leonidas war sich nicht sicher, ob es ein nett gemeintes Grinsen war.
    „Mashrooms?“
    „ Mäschwas?“
    Toms Grinsen verschwand wieder.
„Du weißt nicht was Mashrooms sind? Psylos? Glückspilze??“
„Ehm... nein?“
    „ Also sammelst du normale Pilze?“, fragte Tom ungläubig und betonte dabei normale als wäre es ein ekliges Insekt.
„Genau. Pilze. Zum Essen“, bestätigte Leonidas.
    Tom zog misstrauisch die Augenbrauen zusammen.
„Hmm... also wenn man sich deinen Style reinzieht, so mit Dreadlocks und so... könnte man nicht meinen, dass du einfach nur auf der Suche nach Kochpilzen bist. Und wo sind denn deine gesammelten Pilze überhaupt?“
     
    Das war Leonidas zu viel. Er hasste es, wenn man ihn in die Enge trieb. Plötzlich kehrte sein Durst zurück und entfaltete sich in seiner ganzen Form. Er blendete alles um sich herum aus, starrte auf den frischen, zarten Hals dieses Tunichtguts, stellte sich vor, wie er herzhaft in ihn hineinbiss und ihn Tropfen für Tropfen aussaugte.
    Er konnte sich nicht mehr kontrollieren, seine Augen begannen so hell zu leuchten, dass sich Tom reflexartig die Hände vor die Augen hielt. Leonidas öffnete seinen Mund, leckte sich über die spitzen Zähne und stand auf. In diesem Moment nahm Tom seine
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