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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe
Autoren: Susan Johnson
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unauffällig und eilten zu Fuß zum Kai. Dort warteten Boote, die sie zu Admiral Nelsons Schiff brachten.
    Bei der stürmischen Fahrt starb der jüngste Sohn des Königs. Viele Passagiere bangten auf den hohen Wellen um ihr Leben. Am 26. segelte die Vanguard in den Hafen von Palermo, und der königliche Hof blieb auf Sizilien, bis 1802 der Friedensvertrag von Amiens unterzeichnet wurde.
    8 Emma Hamilton, die Tochter eines Hufschmieds aus Cheshire, arbeitete mit zwölf Jahren als Kindermädchen. Mit sechzehn wurde sie die Geliebte eines guten Freundes des Prinzen von Wales, Captain John Willett Payne, und bald danach Sir Harry Fetherstonhaughs. Einer dieser Männer war der Vater ihrer Tochter. Nachdem Fetherstonhaugh sie verlassen hatte, nahm Hon. Charles Greville, der zweite Sohn des Earl von Warwick und Sir William Hamiltons Neffe, sie in seine Obhut.
    Als sie zwanzig war, mußte Greville eine reiche Erbin heiraten – für einen mittellosen jüngeren Sohn unabdingbar – und bat seinen Onkel, Emma in Neapel zu beherbergen. Das widerstrebte Sir William, obwohl er sie hübsch und reizend fand. Aber er wußte, daß sie Greville liebte.
    Greville bestand jedoch darauf, und Emma wurde nach Italien geschickt, wo sie sich angeblich nur kurz aufhalten sollte. Sie ahnte nicht, wie lange ihr Exil dauern würde. Während die Monate verstrichen und Greville nicht erschien, um sie nach England zurückzuholen, wuchs ihre Sorge, und sie schrieb ihm flehende Briefe. Da sie keine Antwort erhielt, mußte sie sich mit den Tatsachen abfinden.
    Sie mochte Sir William, aber seine politischen Aktivitäten mißfielen ihr. Bald kursierten Gerüchte, die beiden hätten geheiratet. Emma fungierte als Sir Hamiltons Gastgeberin und wurde von der neapolitanischen Gesellschaft akzeptiert. Bei seiner Rückkehr 1791 nach England erhielt er die Erlaubnis des Königs, sie zu heiraten.
    Am 6. September wurden sie in St. George’s am Hanover Square getraut, was Sir William niemals bereuen sollte. »Ich sehe keinen Grund, einen Schritt zu bedauern, den ich trotz allgemeiner Mißbilligung unternahm«, erklärte er Lady Mansfield. »Es war einzig und allein meine Sache, Emma zu heiraten. Was ich tat, wußte ich, denn wie Ihnen bekannt ist, hatte ich vor der Hochzeit fünf Jahre mit ihr zusammengelebt … Sehen Sie sich im Kreis der sogenannten Vernunftehen um, und Sie werden wenige finden, die sich so günstig entwickelt haben wie unsere unvernünftige Verbindung.«
    9 10.000 Pfund entsprechen heute 600.000 Pfund.
    10 Sir John Acton bekleidete einen unbedeutenden Posten in der sizilianischen Botschaft, gehörte jedoch zu Königin Maria Karolines einflußreichsten Beratern. Er hatte beabsichtigt, Junggeselle zu bleiben und seinen Landsitz in Shropshire seinem jüngeren Bruder Joseph zu vermachen. Aber da Joseph in der französischen Armee gedient hatte, wurde ihm das Erbe verwehrt. Also bat Sir John ihn um die Hand seiner noch nicht vierzehnjährigen Tochter. Joseph hatte nichts dagegen, und Sir John erhielt die päpstliche Erlaubnis, seine Nichte zu ehelichen. Doch das Mädchen wollte den vierundsechzigjährigen Onkel nicht heiraten. Während ihr Vater und Sir John die Hochzeit erörterten, versteckte sie sich unter einem Sofa. Dann versuchte sie, in Männerkleidung zu fliehen. Als sie durch den Hof rannte, wurde sie erwischt und zurückgebracht. Nelsons Kaplan nahm im Haus der Hamiltons die Trauung vor.
    11 Während der Belagerung Genuas wurde Major Franceschi am 24. April mit einer Depesche General Massenas zu Bonaparte geschickt, die auf die beunruhigenden Zustände in der Garnison hinwies. Am 27. Mai verließ er Antibes in einem Ruderboot, schlüpfte an den britischen Korvetten vorbei, die Genua blockierten, und schwamm mit einem Brief an Land, den Napoleon vierzehn Tage zuvor geschrieben hatte und der Massena mitteilte, die Reserve würde den Sankt Gotthard überqueren. Für Massena waren das großartige Neuigkeiten, denn er wußte, daß die Österreicher die Belagerung bald aufgeben mußten, um Napoleon zu bekämpfen. Er rechnete sich aus, Bonaparte würde bis zum 30. die Blockade durchbrechen können, und beschloß, vorher nicht zu kapitulieren. Bis dahin würden die Rationen noch reichen.
    Am 30. April herrschte helle Aufregung in Genua, weil man erwartete, Napoleon würde die Belagerung beenden. Aber diese Hoffnung mußte man begraben. Am Abend sandten General Ott und Admiral Keith in der Gewißheit, Massena wäre am Ende, den Grafen St. Julien
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