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Spion der Liebe

Spion der Liebe

Titel: Spion der Liebe
Autoren: Susan Johnson
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geboren und in Italien aufgewachsen, lebte von 1766 bis 1781 in London und war Gründungsmitglied der Royal Academy of Art. Ihre neoklassischen historischen Gemälde wurden in ganz Europa bewundert. Auch ihre Porträts waren gefragt. Zu ihren Kunden gehörten viele Aristokraten, die ihr hohe Summen bezahlten. In ihrer Jugend heiratete sie einen falschen Grafen und verließ ihn, sobald seine wahre Identität ans Licht kam. Aber sie konnte erst wieder heiraten, als er 1780 starb. Ihr zweiter Mann war ein italienischer Maler namens Antonio Zucchi.
    Mary Hadfield Cosway, in England geboren und in Rom ausgebildet, heiratete Richard Cosway, einen Miniaturmaler, den der Prinz von Wales förderte. Ihre poetischen Bilder, die z. B. Cupido und Venus, Psyche, Rinaldo und Armida darstellten, wurden 1780 zum erstenmal in der Royal Academy ausgestellt.
    Das Ehepaar verkehrte in den höchsten Adelskreisen und lebte in Saus und Braus. Aber dann entzog ihnen der Prinz von Wales seine Gunst, nachdem Cosway unklugerweise seine Sympathie für die französische Revolution bekundet hatte. Auch die Gesellschaft kehrte ihnen den Rücken.
    Die haut monde war stets von berühmten Künstlern fasziniert, brachte ihnen aber nur flüchtiges, dilettantisches Interesse entgegen. Man betrachtete sie als distinguierte Handwerker, nicht als ebenbürtig. Die Aristokraten, die selber malten, verkauften ihre Werke niemals. Das wäre dé classé gewesen.
    4 Lord Byron besingt in ›Childe Harold’s Pilgrimage‹ Sintra, das ›glorreiche Paradies‹. Im August 1809 schrieb er an seine Mutter: »Das Dorf Cintra, etwa fünfzehn Meilen von Lissabon entfernt, ist vielleicht in jeder Hinsicht der reizvollste Ort Europas; es enthält alle erdenkliche Schönheit, natürlich und künstlich, Paläste und Gärten inmitten der Felsen, Katarakte und schroffe Gipfel; Klöster in unglaublichen Höhen – Ausblicke auf das Meer und den Tejo … Es vereint die Wildnis des westlichen Hochlands mit dem Grün von Frankreich.«
    5 Die Karronade, ein kurzes, leichtes Schiffsgeschütz, wurde 1778 bei Carron Ironworks in Schottland entwickelt und vor allem von der Handelsmarine verwendet, weil sie billig war und von einer kleinen Mannschaft bedient werden konnte. Sie eignete sich optimal für den Nahkampf.
    6 In England erforderte die Scheidung einen parlamentarischen Erlaß. Nach der Legalisierung der Scheidung in Frankreich 1792 (infolge unvereinbarer Gegensätze) ließen sich sehr viele Ehepaare scheiden, was die Konservativen in England alarmierte.
    1798 unternahm der Lord Chancellor den ersten konkreten Versuch, die Flut der Scheidungsgesuche einzudämmen, die dem Oberhaus vorgelegt wurden, indem er neue Regeln einführte, die sogenannten Lord Lughborough’s Rules.
    Die erste Regel verlangte eine beglaubigte Kopie vom Beschluß eines Kirchengerichts, das die Trennung gestattet hatte. Nach der zweiten Regel mußte sich jeder Scheidungswillige im Oberhaus einem Verhör unterziehen.
    Diese Regeln, in den Händen des energischen, klugen Lord Chancellor, stellten formidable Waffen dar. Noch bevor sie verabschiedet wurden, bewies Lord Thurlow, Lord Chancellor von 1778 bis 1792, daß es möglich war, die Zahl der Scheidungswilligen mittels diverser Schikanen zu dezimieren. In den vierzehn Jahren vor seinem Amtsantritt waren alle siebenunddreißig Scheidungsgesuche bewilligt worden, während seiner Amtszeit nur fünfundzwanzig von zweiunddreißig. (Beachten Sie die geringe Anzahl der Scheidungen – siebenunddreißig in vierzehn Jahren. Man entschloß sich nur in extremen Situationen zur Scheidung.)
    1801 übernahm Lord Eldon das Amt des Lord Chancellor, das er bis 1827 bekleidete. Mit Hilfe der ›Rules‹ brachte er immer mehr Scheidungswillige von ihrem Vorhaben ab, und sie konnten nur Erfolge erzielen, wenn eine starke Lobby hinter ihnen stand.
    7 Als König Ferdinands neapolitanische Armee aus Rom vertrieben wurde und die Franzosen ihr folgten, floh die königliche Familie aus Neapel. Die Flucht mußte geheimgehalten werden, oder die Bevölkerung – damals zum Großteil Mob – hätte den König daran gehindert, die Stadt zu verlassen.
    Vor der Abreise, in dunkler Nacht, wurden die Kronjuwelen und der Staatsschatz in Planwagen heimlich zum Hafen gebracht. Am 21. Dezember 1798 fand im Palast ein großer Empfang für den türkischen Botschafter statt. Die Hamiltons, die königliche Familie, zahlreiche Höflinge, Diplomaten, Gesandte und Dienstboten entfernten sich
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