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Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall

Titel: Spielwiese: Peter Nachtigalls siebter Fall
Autoren: Franziska Steinhauer
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wahr?«
    »Nein! Nie.«
    »Sie wissen ganz genau, dass eines der Mädchen die Beziehung zu ihm für die große Liebe hielt. Sie glaubte, er liebe sie auch und wolle den Rest seines Lebens mit ihr verbringen.«
    Ach, dachte Mangold, das ist Peter eingefallen. Wer viele sexuellen Beziehungen unterhält, macht womöglich einige der Partnerinnen unglücklich.
    Zobel lachte kehlig. »Ach was! Am Ende haben sie ihm alle verziehen. Der Roland hatte doch schon die nächste Frau im Arm, wenn er die andere abservierte.« Er zog eine bockige Miene.
    »Wir wissen, dass ein Mädchen die Trennung von ihm sehr schwer genommen hat«, versuchte Nachtigall einen erneuten Vorstoß.
    »Das mag ja sein«, räumte Zobel vorsichtig ein. »Aber sicher nicht lange. Ich kann mich erinnern, dass eine einmal versucht hat, Roland zu erpressen. Hat behauptet, sie sei von ihm schwanger! Aber da war sie bei Roland an der falschen Adresse. Der hat Schluss gemacht und ihr auf den Kopf zugesagt, sie solle sich einen andern Dummen suchen, dem sie das Wechselbalg unterjubeln könne. Roland hat sich nicht kirre machen lassen.«
    »Wie hieß denn das Mädchen?«
    »Patricia, Silvia, Brigitta?«, feixte Zobel anzüglich.
    »Manuela?«, schlug Mangold vor.
    »Möglich. Christa, Christina, Sofia – wer weiß?«
    »Sie glauben nicht, dass die Geschichte mit der Schwangerschaft gestimmt haben könnte?«, wollte Nachtigall wissen.
    »Woher soll ich das denn wissen? Roland hat gesagt, er sei nie und nimmer der Erzeuger. Ich denke, Roland hat gut aufgepasst beim Sex. Sonst wären ja ständig angehende Sportasse wegen Schwangerschaft ausgefallen.« Er lachte ordinär.
    »Im Kreis um Roland gab es auch einen Andreas?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Aber das sollten Sie besser jemand anderen fragen.«
    Bevor sie gingen, erkundigte sich Nachtigall noch: »Und bei Ihnen? Wie geht es nun weiter?«
    »Meine Frau zieht wieder ein. Zwei getrennte Haushalte unter einem Dach, jeder nach seiner Fasson. Krissie behauptet, damit käme sie besser klar als mit einer Scheidung. Ach, und der Hund ist wieder da! Ein Nachbar hatte ihn versehentlich in seiner Garage eingesperrt. Insgesamt läuft alles besser. Und wenn meine beiden Frauen erst hier sind, wer weiß, vielleicht werden wir doch einen gemeinsamen Weg finden.«
    Nachtigall wusste, dass Zobel sich verzweifelt in die eigene Tasche log. Er klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, wünschte ihm Glück. Hier konnte er nichts tun.
     
    Von unterwegs rief er Kiri an. »Alles klar?«
    »Ja, ja. Wir sind noch allein. Sind Sie sicher, dass er zurückkommt? Vielleicht weiß er längst, dass ich nicht mehr gefesselt in der Badewanne liege.«
    »Ich fürchte, das würde ihn jetzt auch nicht mehr aufhalten. Lassen Sie keinen Fremden rein. Denken Sie daran, dem Beamten ein Zeichen zu geben, falls irgendetwas nicht stimmt«, mahnte der Cottbuser Hauptkommissar eindringlich.
    »Ja, schon klar. Das haben wir verstanden. Es ist nur alles so unwirklich.«
    »Kiri, wenn Ihnen die Angelegenheit unwirklich vorkommt, fassen Sie einfach an die lange Naht an Ihrem Hinterkopf«, riet Nachtigall und die junge Frau legte seufzend auf.
     
    Michael Wiener erwartete die Kollegen bereits.
    »Ich hab no mol alles nachrecherchiert! Der Bruder von Manuela isch bei einem Wanderunfall ums Lebe’ komme’. In de Berge’. Angeblich isch er z’ nah an den Abgrund trete und abg’rutscht. Es hat’au ein Baby g’gebe. Manuela hatte eine kloine Tochter. Die ist leider kurz nach d’ Geburt an ihrem Herzfehler verstorbe’. Die Familie hats ganz schön arg gebeutelt.«
    »Also doch! Manuela Winter war die junge Frau, die behauptete, schwanger zu sein. Das ist die Verbindung! Schick bitte sofort eine Streife zu den Winters. Sie sollen beide ins Präsidium kommen!«
    »Welche Verbindung?« Mangold hatte das Gefühl, an einem entscheidenden Punkt der Ermittlungen abgehängt worden zu sein. »Manuela Winter ist tot. Sie kann die Morde nicht begangen haben. Außerdem hatte sie einen festen Freund – der wird wohl am ehesten der Vater des Kindes gewesen sein. Es gab keinen Andreas in der Gruppe, also stammte der Freund wohl aus einem anderen Kontext. Er hatte womöglich mit Sport gar nichts zu tun! Sie war nicht das Mädchen, das ihm eine Schwangerschaft »unterschieben« wollte.«
    »Ich glaube doch. Roland Keiser!« Nachtigall schrieb den Namen auf und zog einen Kreis um ›and‹.
    Mangold verstand noch immer nicht.
    »Roland war Andy! Der Freund von
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