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Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Titel: Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren
Autoren: Horst Wein
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Spieler nicht nur die Technik des Fußballspiels und die Lösung verschiedener, in einer grundlegenden Spielsituation enthaltenen Probleme, sondern auch, nach dem Sieg zu streben (jedoch nicht um jeden Preis) und die Niederlage zu akzeptieren, sofern man vorher sein Bestes gegeben hat.
    Aktuelle Tendenzen in den bedeutendsten Fußballländern zeigen, dass dem Kinder- und Jugendfußball jedes Jahr mehr Bedeutung zugemessen wird, wobei die Gefahr besteht, dass seine kreativen, sozialen und anderen Werte mehr und mehr in Frage gestellt werden. Dasunbekümmerte, spontane, intuitive, fantasiereiche und kreative Handeln, das dem Spiel eigen ist, glänzt häufig durch Abwesenheit und wird heute bereits bei den Kindern durch ein „eingedrilltes”, verantwortungsbewusstes und diszipliniertes Handeln im Sinne der Mannschaft, das vom Trainer gefordert wird, abgelöst.
    Johan Cruyff behauptet, dass ein Spieler nur dann seine optimale Leistungsfähigkeit erreichen kann, wenn er sich im Spiel vergnügt, und Dante Panzeri aus Argentinien sagt: „Wenn die Freude und das Vergnügen fehlen, dann lässt man sich nicht zu etwas verführen! Der Ernst beim Fußballwettspiel der Kinder hat heute ihre Freude und das neugierige Entdecken der Geheimnisse des Spiels begraben.“
    Nichts ist beständig und dauerhaft im Fußball, weder der Trainer oder ein Funktionär noch die Spielregeln oder die Wettkampfstruktur im Kinder- und Jugendfußball. Alles ändert sich, und nur der Wechsel ist beständig!
    Einige wichtige Konzepte des traditionellen Fußballs müssen heute in Frage gestellt werden, wie z. B. die für die optimale Ausbildung unserer jungen Fußballspieler hinderliche Wettkampfstruktur, weil sie überall seit Jahrzehnten die Entwicklung junger Fußballspieler nicht nur bremst, sondern sogar behindert. Heute wissen wir, dass sich diejenigen Spieler, die bereits mit 7-12 Jahren systematisch jedes Wochenende mit dem Erwachsenenspiel konfrontiert und so zu Zuschauern verdammt wurden, falsche Verhaltungsweisen im technischen, taktischen, körperlichen und visuellen (perzeptiven) Bereich aneigneten, die dann später nur schwer zu korrigieren sind. Das verfrühte Spiel auf dem großen Feld nach den FIFA-Regeln hat die meisten Spieler davon abgehalten, ihr optimales Potenzial im Erwachsenenalter zu erreichen.
    „ Anstatt die Kinder und Jugendlichen dazu anzuhalten, sich dem Spiel der Erwachsenen anzupassen, sollten die Erwachsenen das Spiel entsprechend dem körperlichen und geistigen Entwicklungszustand der Jugend gestalten. “
    Damit in Zukunft nicht noch mehr Profifußballer ihre Karriere beenden, ohne je ihr optimales Spielniveau erreicht zu haben (so wie es aus Gesprächen mit ehemaligen Profifußballern hervorgeht), müssten die Verbände den Kindern beim Fußballspielen wieder erlauben, Kind sein zu dürfen, ohne sie zu frühzeitig aus dem Garten der Kindheit zu stoßen. Die Natur will, dass die Kinder Kinder sind, bevor sie später erwachsen werden. Wenn aber die Fußballverbände diese natürliche Ordnung nicht akzeptieren und den Prozess zu sehr beschleunigen, dann werden sie nur unreife Früchte (Spieler) ernten, die keinen Saft und keine Kraft haben (frei nach Jean Jacques Rousseau)!
    Das Eingeständnis, dass die Kinder im besten motorischen Lernalter zwischen sieben und 11 Jahren, anstatt des offiziellen Fußballspiels, für das sie noch nicht vorbereitet sind, besser andere, für sie maßgeschneiderte Wettkämpfe bestreiten sollten, in denen sie häufiger im Ballbesitz sind und ihre Fähigkeiten ausspielen können, ist der erste Schritt zur Ausrottung des „Krebses im Kinder- und Jugendfußball bis 13 Jahren”: das Spiel 11:11.
5 Training und Wettspiel bilden eine Einheit
    Training und Wettspiel müssen immer als Einheit gesehen werden, weil sie zusammengehören. Im Spiel erkennen wir, was wir im Training zu üben haben und beim Training ergeben sich neue Einsichten, die im Wettspiel erprobt sein wollen.
    Seit Jahrzehnten wird auf Kongressen und in wissenschaftlichen Beiträgen immer wieder diskutiert, wie das Spielniveau im Fußball durch ein noch besseres Training gesteigert werden kann. Neben den vielen nützlichen Vorschlägen geht der Autor einen ganz anderen Weg. Er macht besonders die Struktur des Wettkampfs im Kinder- und Jugendfußball und auch die Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche auf diese vorbereitet werden, für die keineswegs optimale Leistungsentwicklung der jungen Fußballspieler
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