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Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren

Titel: Spielintelligenz im Fußball - kindgemäß trainieren
Autoren: Horst Wein
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Spieler sowie das Regelwerk auf das Alter und die Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen abgestimmt.
    Bei Anwendung der Inhalte dieses Entwicklungsmodells werden die 8-13-jährigen Fußballspieler die Fähigkeit erwerben, mit Freude und Erfolg verschiedene Modalitäten des Fußballs zu spielen, die sich ihren körperlichen und intellektuellen Fähigkeiten perfekt anpassen und so für sie zu einem idealen Trainingsmittel werden.
    Im Minifußball, Fußball 5, Fußball 7 und Fußball 8 werden neben den technischen Fertigkeiten, bedingt durch den häufigen Ballbesitz, auch andere wichtige Fähigkeiten, wie die zur Spielintelligenz gehörende Wahrnehmungsfähigkeit, die Analyse von Spielsituationen, die Antizipation, die Spontaneität, Fantasie und Kreativität geweckt und Schritt für Schritt ohne Eile entwickelt.
    „ Alle Jugendtrainer haben das gleiche Ziel, aber alle gehen verschiedene Wege, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. “

7 Die Entwicklung der Spielintelligenz im Kinder- und Jugendfußball
    So, wie auch in allen Bereichen des Lebens wurde und wird auch der Fußball in jeder Epoche von bestimmte Tendenzen oder Moden geprägt. Während das Training in den 50er und 60er Jahren hauptsächlich technikorientiert war, wurde im darauf folgenden Jahrzehnt mit der „Konditionswelle“ der physischen Verfassung der Spieler mehr Beachtung geschenkt, bevor dann in den 80er und 90er Jahren die taktische Schulung in den Vordergrund trat.
    Und jetzt, zu Beginn des neuen Jahrhunderts, welcher Trend wird in der Ausbildung der Fußballspieler vorherrschen? Während heute eine optimale technische, taktische und physischen Verfassung für jeden Spieler selbstverständlich ist, um Erfolg zu haben, tritt immer mehr ein bisher im Training vernachlässigter Aspekt in den Vordergrund: die Spielintelligenz. Sie ist verantwortlich für die Qualität des Spiels und vielleicht das wichtigste Kriterium für die Beurteilung der Leistung eines Fußballspielers.
    Aus diesem Grunde sollte der Ausbildung der Wahrnehmung und der intellektuellen Fähigkeiten aller jungen Spieler im Training mehr Raum gegeben werden, weil die Entwicklung ihrer Spielintelligenz meist durch den autoritären Lehrstil des Trainers verhindert wird . Ihre während des Spiels gegebenen technisch-taktischen Unterweisungen reichen einfach nicht aus, um das Spiel auf ein höheres Niveau zu führen. Anstatt bei der Ausbildung junger Spieler bevorzugt das Erlernen technisch-taktischer Fertigkeiten in den Vordergrund zu stellen, sollte, neben den Muskeln und Nerven, mehr als zuvor auch der „Kopf” stimuliert werden. Damit würde das gesamte Potenzial des Kindes oder des Jugendlichen optimaler ausgeschöpft.
    Es ist bekannt, dass das einfache Experimentieren, Üben und Beobachten beim Kind Erfahrungen schafft. Werden nun diese Erfahrungen vom Kind beachtet, führen sie in den mannigfaltigsten Lebenssituationen zu richtigen Verhaltensweisen. Wenn nun ein Kind allein mit den eigenen Erfahrungen auskommen müsste, würde es kaum ein hohes geistiges oder motorisches Niveau erreichen; es benötigt dazu die Erfahrungen der Erwachsenen, in Wort und Beispiel. Das gilt nicht nur in den verschiedensten Lebenssituationen des Kindes (z. B. in der Schule oder in der Familie), sondern auch für den Bereich des taktischen Denkens und Verhaltens im Fußball.
    Die Spielintelligenz wird sowohl durch freies Spielen wie im Straßenfußball (impliziertes Training) als auch durch expliziertes Training gefördert. Der Erwerb taktischer Kenntnisse kommt nicht nur allein durch bewusstes und unbewusstes Handeln im freien Spiel zustande, sondern ergibt sich häufig erst in Verbindung mit einem zielgerichteten pädagogischen Prozess. Deshalb sollte den Jugendlichen im Spielunterricht so früh, wie es ihr technisch-taktisches Können zulässt, Gelegenheit gegeben werden, durch selbstständiges Denken und Handeln, taktische Kenntnisse und Erfahrungen zu sammeln, die Auskunft darüber geben, welches Verhalten in welchen Spielsituationen zu welchen Konsequenzen führt . Je mehr diese Kenntnisse durch eigenes Beobachten, Denken und Experimentieren erworben werden, umso fester werden sie.
    Eine subjektive Spielerfahrung allein, wie sie im Straßenfußball gemacht wird, genügt aber nicht. Dem Trainer fällt in diesem zielgerichteten pädagogischen Prozess (expliziertes Training) die wichtige Aufgabe zu, die vom Spieler schöpferisch selbst gewonnenen oder durch Fremdinformation erworbenen
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