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Spiel - Sprache des Herzens

Titel: Spiel - Sprache des Herzens
Autoren: Susanne Stoecklin-Meier
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steht ein Papierkorb. Die Kinder werfen verbal alles
hinein, was sie heute im Umgang miteinander gestört hat: Etwa »Schlagen«, »Schreien«, »Kinder ausschließen«. Der gefüllte Korb wird ans offene Fenster gehalten, und alles »Unschöne« fliegt davon.
    Â 
    Wie verschafft man sich Luft bei Ärger? Ein paar bewährte Tipps für Rituale, die Erwachsene und Kinder sofort in die Tat umsetzen können:
    â€¢ Dreimal tief durchatmen und beim Ausatmen die Wut wegblasen.
    â€¢ Innerlich auf drei zählen, bevor man eine Antwort gibt.
    â€¢ Ein Glas Wasser trinken.
    â€¢ Für einen Moment aus dem Zimmer gehen, das schafft räumliche Distanz.
    â€¢ Sich ein paar Minuten auf den Boden legen und entspannen.
    â€¢ Die Wut auf ein Blatt zeichnen, zerreißen und wegwerfen.
    â€¢ Einen Hefeteig kneten und daraus einen Zopf flechten.
    â€¢ Nägel in ein Brett einschlagen.
    â€¢ Musik hören, tanzen, laut trommeln.

Mit Kindern spielerisch Werte entdecken

    Kinder entwickeln dabei: innere Maßstäbe für »richtiges« und »falsches Verhalten«, eine Richtschnur für eigene Entscheidungen, seelische Stabilität, soziale Kompetenz. Wertehaltungen entstehen und wachsen ein Leben lang, sie verändern sich auch immer wieder.
    Wissenschaftlich lässt sich belegen, dass Kinder schon mit gewissen moralischen Prinzipien auf die Welt kommen, ein Sinn für Ehrlichkeit, Kooperation und Gerechtigkeit scheint dem Menschen eingeimpft. Danach ist ein wertorientiertes Umfeld bestimmend, also der Kontakt mit Menschen, die in Einklang mit ihren inneren Werten denken, handeln und leben. Wichtig ist, dass wir verstehen: Kinder lernen Werte nicht durch Reden, sondern durch Tun. Ebenso wichtig: Werteerziehung muss altersgerecht erfolgen. Dass ein Zweijähriger noch nicht teilen kann, ist genauso normal wie die lange Zeitspanne, in der Lügen und die Wahrheit sagen noch nicht trennscharf unterschieden werden können.
    In den letzten Jahren wurde ich privat, an Kursen und Tagungen immer wieder angesprochen auf das Thema Werteerziehung
in der Familie und im Kindergarten. Was läuft falsch? Was könnte man anders machen?
    Ich habe mit Müttern, Vätern, Großeltern, Erzieherinnen, Lehrern, Kinderpsychologen, Bildungsfachleuten, Familienpolitikern und Kindern darüber diskutiert, was wirklich zählt im Leben und wie man der heutigen sozialen Kälte und der gesellschaftlichen Verarmung etwas entgegensetzen kann.
    Wir alle sollten uns der Frage stellen: Welche Werte sind für uns ganz persönlich wirklich entscheidend? Was sagen, tun oder fordern wir von den Kindern vielleicht automatisch, weil »man« das so macht? Was wollen wir wirklich vorleben und weitergeben? Denn unser Vorbild wirkt, ob wir das wollen oder nicht. (Wer sich noch intensiver mit diesem Thema befassen möchte, findet viele Anregungen und Hintergrundmaterial in meinem Buch: Was im Leben wirklich zählt - Mit Kindern Werte entdecken .)

Die goldene Regel
    Es gibt ein Prinzip, die Goldene Regel, die seit Jahrtausenden in vielen religiösen und ethischen Traditionen der Menschheit zu finden ist und sich bewährt hat. Wir sollten sie wieder in die Tat umsetzen: Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu.
    Dies sollte die unverrückbare, unbedingte Norm für alle Lebensbereiche sein, für die Familie und die Gemeinschaften, für alle Nationen und alle Religionen. Schon kleine Kinder können die goldene Regel verstehen. Denn welches Kind will schon angespuckt, ausgelacht oder ausgestoßen werden? Das Kinderspiel mit all seinen Regeln, Grenzen, Variationen, Emotionen und Bewegungen ist ein wunderbares
Instrument, Werte einfach nebenbei und spontan im Alltag zu entdecken!
    Mit Hilfe von Spielen, Versen, Liedern, Geschichten und Märchen können Kinder Werte konkret erfahren. Durch Spiel- und Gesprächsanregungen lernen Kinder, sich den alltagsnahen Problemen und Freuden zu stellen und lösungsorientiert zu handeln.
    Die »Gebrauchsanweisung« des chinesischen Philosophen Konfuzius ist bis heute aktuell geblieben:
    Erzähle es mir
und ich werde es vergessen.
Zeige es mir
und ich werde mich erinnern.
Lass es mich tun
und ich werde es behalten.
    Kinder lernen im Spiel:
    â€¢ Spielregeln einhalten
    â€¢ mit Anstand gewinnen und verlieren
    â€¢ gemeinsam Probleme lösen
    â€¢ in verschiedene Rollen
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