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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition)
Autoren: Shannon McKenna
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    »Sei still!« Er bedachte sie mit einem dünnen Lächeln. »Angenommen, sie ist wahr, dann erklär mir, was du ausgerechnet im April auf dieser Insel willst! Noch besser: Erklär mir, was dich geritten hat, splitterfasernackt hier einzubrechen, mich aus dem Tiefschlaf zu reißen und mir einen Mordsschrecken einzujagen, und das um … « – er schaute auf die Armbanduhr – »… 00:40 Uhr.«
    Ihre Lider flatterten. »Ich habe dir einen Mordsschrecken eingejagt?«, fragte sie ungläubig.
    »Erklär es«, knurrte er. »Und es sollte besser überzeugend sein.«
    Sie atmete zittrig aus. »Ich … ich hatte in letzter Zeit ein paar persönliche Probleme. Ich wollte etwas Abstand gewinnen. Marla hat Jerome überredet, mir die Schlüssel zu seinem Haus zu überlassen. Sie hat mir von dem wunderbaren Pool vorgeschwärmt. Sie meinte, es würde niemanden stören. Ich schätze, sie hat sich geirrt.«
    Er ließ sich das durch den Kopf gehen. Tatsächlich hatte er noch nicht die Zeit gefunden, das Poolhaus über die Kameras hinaus mit einem Sicherheitssystem auszustatten. Sein Beeper war losgegangen, als die Frau die Infrarotlichtschranke davor durchquert hatte.
    Was für eine Scheiße! Seine Chance, Zhoglos bevorstehenden Besuch zu überleben, war auch ohne das Auftauchen dieses naiven Püppchens, das Hochzeiten und Bankette organisierte, schon gering genug.
    »Schleichst du dich häufig nackt auf fremde Grundstücke?«, fragte er mit aufrichtiger Neugier.
    Geschwungene dunkle Wimpern senkten sich über betörend blattgrüne Augen. Vereinzelte Sommersprossen sprenkelten ihre Nase.
    Konzentrier dich, verdammt noch mal!
    »Nein«, flüsterte sie. »So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nie getan. Es war … eine Art Training. Ich habe versucht … ich wollte ein bisschen abenteuerlustiger werden.«
    Abenteuerlustig? Er starrte sie an. Seine Mundwinkel zuckten. Sein Schwanz wurde länger. Verdammt, er würde sie in ein Abenteuer verwickeln! Ein heißes, verschwitztes Abenteuer, das sie nie mehr vergessen würde. Von vorn, von hinten, von oben, von unten.
    Nein, das würde er nicht .
    »Abenteuerlustig?«, echote er.
    Sie zuckte mit den Schultern, soweit es ihr möglich war. »Ich weiß, es klingt dumm. Aber ich war immer ein braves Mädchen.« Der Rest ihrer Erklärung folgte schneller: »Ich habe mir die Zähne geputzt, meine Hausaufgaben gemacht, meine Vitamine eingenommen. Ich habe hart gearbeitet, mich selbst hinten angestellt … Ich vermute, deshalb dachte mein Verlobter auch, dass ich eine gute Politikerfrau abgeben würde … «
    »Dein Verlobter ?« Nick schlug die Zähne mit der Wucht eines Haifischgebisses um das Wort zusammen.
    »Mein Ex verlobter.« Sie fügte das Präfix mit verbitterter Betonung hinzu. »Ich hatte nie die Courage, aus der Rolle zu fallen, darum glaubte dieser Mistkerl, dass es keine schmutzigen Geschichten geben würde, die die Klatschblätter über mich ausgraben könnten. Genauso gut könnte er eine Schaufensterpuppe heiraten, dieser herablassende, manipulative Wichser … «
    »Könnten wir bitte beim Thema bleiben?«
    Zu spät. Das Mädchen war jetzt richtig in Fahrt. Nick erinnerte sich an ein Detail – die fast leere Weinflasche, die er neben dem Pool gesehen hatte. Becca musste sie mitgebracht und fast ausgetrunken haben.
    »Diese Ratte hat mich betrogen!«, fuhr sie hitzig fort. »Mit Kaia! Sie ist der abenteuerlustige Typ. Ihre Nase ist gepierct. Sie hat eine Trekkingtour durch Nepal gemacht. Sie war auf Safari. Wie schön für sie! Blöde Schlampe.«
    Ihre Rage entlockte ihm ein Lächeln. Er hatte schon so lange nicht mehr gelächelt, dass er die Empfindung kaum noch kannte. Es fühlte sich eher an wie ein nervöser Tick.
    Sie fand das nicht zum Lachen. Ihre Augen wurden schmal. »Was ist so komisch? Findest du mich witzig?«
    »Entschuldigung!« Bedächtig musterte er sie von oben bis unten. »Ich würde dich nicht mit einer Schaufensterpuppe verwechseln. Für mich siehst du sehr real aus.«
    »Hm, danke«, meinte sie steif. »Wäre es eventuell möglich, dass du mir diese Handschellen abnimmst? Sie tun nämlich weh.«
    Er starrte sie an. Falls das, was sie sagte, der Wahrheit entsprach, hatte er sie beide in Gefahr gebracht, indem er ihre Neugier auf ihn anheizte. Falls das, was sie sagte, eine Lüge war, lief hier eine ganz üble Geschichte ab, womit seine Chancen, diese Nacht nicht zu überleben, mehr als realistisch waren.
    Er atmete tief ein und wieder aus. Je länger
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