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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition)
Autoren: Shannon McKenna
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Infrarotbrille aufzusetzen, bevor er nach draußen stürzte. Er war sich absolut sicher, dass die Kerle im Wald welche besaßen. Falls sie dort draußen waren. Das Mädchen zappelte und versuchte, sich aufzurichten.
    Keine Chance. Mit einem geübten Tritt, der so kalkuliert war, dass er nicht wehtat, riss Nick sie von den nackten Füßen. Sie verlor das Gleichgewicht und baumelte hilflos in seinen Armen.
    »Ich … bitte … «
    »Halt den Mund! Kein Wort! Verstanden?«
    Ein Zittern überlief ihren Körper. Sie nickte bestätigend mit dem Kopf.
    Allmächtiger! Wie war das möglich? Wer steckte dahinter? Diese Operation war so verflucht geheim und undurchsichtig, dass sogar er nicht viele Einzelheiten kannte. Wer außer Tamara wusste von seiner Tarnung? Hatte Ludmilla ihn verraten?
    Konnte es sein, dass einer von Zhoglos Geschäftsrivalen einen Maulwurf eingeschleust hatte? Vielleicht hatte irgendeine ausländische Polizeibehörde einen Tipp bekommen und bereitete Zhoglo am Bootsanleger gerade einen herzlichen Empfang vor? Nick könnte es ihnen nicht verübeln, doch gleichzeitig drohte ihm von allen Seiten Gefahr, in die Schusslinie zu geraten. Und schon morgen sollte Zhoglo ankommen – was für eine Scheiße!
    Er musste um jeden Preis am Leben bleiben.
    Er riss die Tür auf und zerrte die nackte Frau ins Freie. Ihr wildes Gezappel, in Kombination mit ihrem Gewinsel erschwerten es ihm, nach dem Rest ihres Teams zu lauschen, wo immer es stecken mochte. Er schleifte sie den Bohlenweg entlang zum Haus, dabei ging er im Kopf die verschiedenen Möglichkeiten durch.
    Erstens: Die nackte Braut war eine Attentäterin der Sorte »Schwarze Witwe«, die ihr Opfer vögelte, bevor sie es umbrachte. Zugegeben, sie trug keine erkennbare Waffe, aber ein Körper wie ihrer war Waffe genug. Es machte kaum einen Unterschied, ob sie einen Kerl mit einem Knüppel k. o. schlug oder ob sie ihm diese Titten zeigte. Und natürlich gab es auch Waffen, die sich leicht verstecken ließen.
    Er würde sie genauer untersuchen müssen. Die Vorstellung weckte brennendes Interesse in seinen Lenden. Seinen Schwanz kümmerte es nicht, ob die badende Schönheit eine eiskalte Mörderin war.
    Manchmal wunderte er sich darüber, wie Männer bis ins Erwachsenen- und sogar Greisenalter überleben konnten, obwohl zwischen ihren Beinen so viel geballte Dummheit baumelte.
    Zweitens: Die nackte Frau sollte als Lockvogel dienen, um seine Aufmerksamkeit zu fesseln, während ihre Kollegen aus dem Hinterhalt in Aktion traten. Diese Komm-und-hol-mich-Pose, mit der sie sich ihm im Poolhaus präsentiert hatte, war das perfekte Ablenkungsmanöver, vergleichbar mit sexueller Hypnose. Wie ihre Haut geschimmert hatte, als er sie aus dem Pool zog, die juwelenartigen Reflexionen des aufgewühlten Wassers. Pure Magie.
    Oh ja! Ein schneller Tod konnte eindeutig magisch sein.
    Nick führte sie durch den Eingang ins Haupthaus. Alles lief glatt. Gewalt war überflüssig, denn sie leistete keinen Widerstand. Mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung fesselte er ihr die schmalen Handgelenke mit Handschellen auf den Rücken und hakte sie über das Geländer der Wendeltreppe. Er hatte nichts von seiner Gewandtheit eingebüßt.
    Er trat zurück und ließ den Blick über ihren Köper gleiten. Alle Achtung! Die Braut war verdammt heiß. Wer immer sie auf ihn angesetzt hatte, musste über ein beachtliches Budget verfügen. Er zwang sich, den Mund zuzuklappen und sich wieder seiner Situationsanalyse zuzuwenden. Streng deine grauen Zellen an!
    Drittens: Das nackte Mädchen war eine ahnungslose, austauschbare Prostituierte und das Ganze irgendein kranker Test vom Oberboss, um festzustellen, wie Arkady reagierte. Genau die Art von Spiel, wie Zhoglo es mit einem neuen Untergebenen treiben würde, um ein Gespür für dessen Schwächen zu bekommen.
    Das würde bedeuten, dass man ihn beobachtete. Ein Grund mehr, nicht die Nerven zu verlieren. Wenn er vorsichtig agierte, konnte er eventuell sogar die Oberhand gewinnen. Einen Versuch war es wert.
    »Wer hat dich geschickt?«, fragte er freundlich auf Ukrainisch.
    Sie blinzelte ihn mit großen Augen an. »Was?«
    Sie klang amerikanisch. Was nicht wahrscheinlich war, nicht bei einem Job wie diesem, dachte Nick. »Wer hat dich geschickt? Sag mir, wer dich hergeschickt hat!«, verlangte er, dieses Mal auf Russisch.
    Keine Antwort.
    Er probierte es von Neuem – auf Tschetschenisch, auf Estnisch, Moldawisch, Georgisch – , nur für den Fall, dass sie
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