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Spiel ohne Regeln (German Edition)

Spiel ohne Regeln (German Edition)

Titel: Spiel ohne Regeln (German Edition)
Autoren: Shannon McKenna
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praktisch die ganze Welt.
    Becca hielt am Beckenrand inne, stemmte sich halb aus dem Wasser und presste ihr heißes Gesicht auf ihre verschränkten Arme. Tränen stiegen ihr in die Augen und liefen über. Noch mehr verdammte Tränen. Sie könnte diesen Pool damit füllen.
    Der Skandal war zu saftig, um ihn vertuschen zu können. Justins Familie war zu bekannt, und es war überall im Internet zu lesen. Sie hatte ihren Namen gegoogelt und Tausende Einträge gefunden. Und dann diese Reporter, die ihr nachstellten, um eine Reaktion zu provozieren. Abschaum, diese Bastarde! Ihre eigene traurige Berühmtheit brach ihr das Herz. Wie eine Märchenprinzessin mit einem Ring am Finger fand sie sich plötzlich in einer grotesken Posse wieder. Und sie hatte noch nicht mal die Hauptrolle bekommen, eher die des begriffsstutzigen Tölpels. Sie war schuld, dass der arme, sexuell ausgehungerte Justin keinen anderen Weg gesehen hatte, als seinen Reißverschluss zu öffnen, um einen kurzen Moment gesegneter Erleichterung zu finden. Sie war die Pointe eines schlechten, dreckigen Witzes.
    Niemand konnte darüber reden, ohne zu lachen, aber es war nicht lustig. Ihr ehemaliger Verlobter hatte den Zahnabdruck einer anderen Frau auf seinem Penis, weil Becca nicht fähig gewesen war, ihn auf Dauer sexuell zufriedenzustellen. Das hatte Justin selbst gesagt, nachdem er seine Schuldgefühle abgehakt hatte und sauer geworden war.
    Sie hatte es versucht, so viel stand fest. Justin war ein attraktiver Mann, und er konnte gut küssen. Aber beim Sex war sie immer zurückhaltend und angespannt gewesen. Sie hatte fest daran geglaubt, dass es sich mit zunehmender Intimität und wachsendem Vertrauen bessern, sie endlich lockerer werden würde.
    Dann war sie eben kein geiler Orgasmusroboter. Sollte er sie doch verklagen. Sie hatte versucht, ihm Vergnügen zu bereiten, und dabei ihr Bestes gegeben. Sie hatte sich bemüht, aufgeschlossen zu sein. Ungehemmt. Aber, wie Justin ihr deutlich gemacht hatte, war der Versuch, ungehemmt zu sein, ein Widerspruch in sich. Entweder man war es, oder man war es nicht. Ende.
    Es kam ihr schrecklich ungerecht vor, dass es Dinge gab, an denen aufrichtige, ernsthafte Anstrengungen nichts ändern konnten. Entweder törnte man einen Mann an, oder man tat es nicht. Entweder war man sexy und faszinierend, oder man war es nicht. Entweder war man ein wildes Mädchen, das einem in einem fahrenden Wagen einen blies, oder man war der fade, vorsichtige Typ, der eine gute Politikerehefrau abgeben würde.
    Besser jetzt, als wenn sie geheiratet und Kinder bekommen hätten. Gerade noch mal den Hals aus der Schlinge gezogen .
    Becca stieß sich vom Beckenrand ab und drehte eine weitere zornige Runde, indem sie die Arme wie Mühlenräder durch das Wasser drosch.
    Sprühende Funken. Das war es, was ihr Justin zufolge fehlte. Kaia zu sehen, hatte ihm das bewusst gemacht. Kaia war der pure Funkenregen. Becca fragte sich, ob die Nackenstütze ihre sexuelle Glut zum Erlöschen bringen würde. Das arme Ding. Es wäre eine echte Schande.
    Sie touchierte den Seitenrand und wollte gerade wenden und sich wieder abstoßen, als zwei große, starke Hände sie unter den Achseln packten und aus dem Pool hievten. Ein mächtiger, stählerner Arm legte sich vor ihre Kehle, und etwas Hartes drückte gegen ihre Schläfe. Eine Waffe. Großer Gott! Eine Waffe .
    »Wer zum Henker sind Sie?« Die raue Stimme an ihrem Ohr war die pure Bedrohung.

3
    Ein Hinterhalt.
    Das war Nicks erster Gedanke gewesen, als er die hinreißende nackte Frau auf dem Monitor entdeckt hatte. Wie sie sich räkelte und streckte, die Haare zurückwarf und der Kamera ihre Brüste präsentierte. Sie war in den Pool getaucht, als gehörte ihr das verdammte Ding. Die Kleine hatte Nerven aus Stahl, so viel musste er ihr lassen.
    Er zerrte sie rückwärts mit sich, bis er gegen die Glaswände des Poolhauses stieß. Da die Lichter an waren, fühlte er sich in dem Ding wie in einem Aquarium, umgeben von Glasscheiben, ohne jede Deckung.
    Er rechnete mit einem Kugelhagel aus der Finsternis, der das Art-d é co-Glas zersplittern würde, doch nichts dergleichen geschah. Noch nicht. Trotzdem konnte es jede Sekunde so weit sein.
    Er nahm die Waffe gerade lange genug vom Hals des Mädchens, um die Unterwasserbeleuchtung auszuschalten und sie beide in Dunkelheit zu tauchen. Der Beeper hatte ihn aus einem leichten Schlummer gerissen, und schlaftrunken und vertrottelt, wie er war, hatte er vergessen, die
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