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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder
Autoren: J. D. Robb
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interessiert?«
    »Glauben Sie, nur, weil ich sie nur einmal gesehen und im Arm gehalten habe, würde ich sie nicht lieben?« Areenas Stimme wurde schrill. »Ich bin nicht mehr ihre Mutter. Das ist mir bewusst. Aber in den letzten vierundzwanzig Jahren ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht an sie gedacht habe.«
    Sie unterbrach sich und atmete tief durch. »Aber darum geht es nicht. Ich war als Anja durchaus überzeugend. Ich weiß, dass ich überzeugend war.«
    »Ja, sehr. Äußerlich habe ich Sie nicht erkannt. Es waren die Gefühle, die Sie verraten haben. Ich habe mich gefragt, wer hatte das stärkste Motiv, ihn nicht nur zu ermorden, sondern auch noch vor Publikum bezahlen zu lassen? Sein Leben auf dieselbe Art und Weise zu beenden, wie Voles Leben beendet worden ist? Wen hatte er am schlimmsten verraten, am grässlichsten missbraucht? Nachdem Carly ausgeschieden war, blieb nur noch ein Mensch übrig. Und das war Anja Carvell.«
    »Wenn Carly schon nicht mehr unter Verdacht stand, weshalb haben Sie sie dann dieser grauenhaften Szene ausgesetzt?«
    »Anja Carvell«, ging Eve achtlos über die Frage hinweg. »Sie hat auf mich gewirkt wie eine starke, beherrschte und sehr direkte Frau. Aber wie hat sie die Messer vertauscht? Ich ging davon aus, dass sie sicher einen Weg gefunden hätte, aber trotzdem hat es nicht richtig gepasst. Und zwar aus einem sehr einfachen Grund. Sie hätte das Messer selber halten müssen, um das Kind zu rächen, das von ihr, um es zu schützen, vor vielen Jahren aufgegeben worden war.«
    »Ja, Sie haben Recht. Das hätte ich niemand anderem überlassen.«
    »Und als ich an Sie beide dachte, fiel es mir plötzlich auf. Sie hatten Ihr Aussehen, Ihre Stimme, Ihr Auftreten verändert. Aber es gibt Dinge, die gleich geblieben sind. Da«, erklärte Eve und zeigte dabei auf Areenas Hand. »So, wie Sie jetzt mit Ihrer Kette spielen, haben Sie als Anja mit Ihrem obersten Blusenknopf gespielt, als Sie überlegt haben, was Sie mir erzählen und wie Sie es zum Ausdruck bringen wollen.«
    »Was für eine Nebensächlichkeit.«
    »Eine Nebensächlichkeit, aber sie war nicht die einzige, die mir aufgefallen ist. So können Sie zum Beispiel zwar die Farbe und sogar die Form Ihrer Augen verändern, nicht aber Ihren Blick, wenn Sie wütend oder traurig sind. Und während des einen kurzen Moments, in dem Sie Richard auf der Bühne ins Gesicht gesehen haben, ist darin Ihre mörderische Absicht aufgeblitzt. In dem Augenblick, bevor Sie zugestochen haben. Ich brauchte dabei nur an Anja zu denken, und schon wurde mir bewusst, dass Sie beide ein und dieselbe sind.«
    »Also waren Sie schlauer als ich.« Areena zuckte besiegt die Schultern. »Sie haben das Rätsel gelöst und dem zum Sieg verholfen, was in Ihren Augen Gerechtigkeit ist. Bravo, Lieutenant. Ich nehme an, dass Sie heute Nacht gut schlafen werden.«
    Ohne Areena aus den Augen zu lassen, befahl Eve: »Peabody, begleiten Sie Ms Mansfield zu dem Einsatzwagen, der draußen auf sie wartet. Alle übrigen Schauspieler können nach Hause gehen.«
    »Zu Befehl, Madam. Ms Mansfield?«
    »Eve«, murmelte Roarke, als die Schritte aller Beteiligten in der Ferne verklangen, doch sie schüttelte stumm den Kopf.
    Er durfte ihr jetzt nicht zu nahe kommen, damit sie nicht zusammenbrach. »Feeney, haben wir alles aufgenommen?«
    »Laut und deutlich, Dallas, und vor allem vor Gericht verwertbar, da sie auf das Recht zu schweigen oder einen Anwalt zu dem Gespräch hinzuzuziehen ausdrücklich verzichtet hat.«
    »Dann sind wir hier fertig. Baut eure Kameras ab und schließt bitte hinter euch ab.«
    »Wird gemacht. Wir treffen uns dann auf der Wache. Gute Arbeit. Verdammt gute Arbeit.«
    »Ja.« Als Roarke eine Hand auf ihre Schulter legte, kniff sie die Augen zu. »Danke für deine Hilfe. Wir haben es geschafft. Wir haben weder irgendwas vermasselt noch allzu große Umstände gemacht.«
    Als sie ihm nicht erlaubte, sie zu sich herumzudrehen, ging er um sie herum. »Tu das nicht.«
    »Ich bin okay. Ich muss auf die Wache und die Sache ordentlich zu Ende bringen.«
    »Ich werde dich begleiten.« Als sie erneut anfing, den Kopf zu schütteln, nahm er ihre Hand. »Eve, glaubst du etwa allen Ernstes, ich lasse dich in einer solchen Situation allein?«
    »Ich habe doch gesagt, ich bin okay.«
    »Lügnerin.«
    Endlich gab sie auf und ließ zu, dass er sie zärtlich in die Arme nahm.
    »Ich habe sie beobachtet, habe ihr in die Augen gesehen und mich gefragt, wie ich mich
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