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Spiel mit dem Mörder

Spiel mit dem Mörder

Titel: Spiel mit dem Mörder
Autoren: J. D. Robb
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gefühlt hätte an Carlys Stelle, wie es für mich gewesen wäre zu erkennen, dass ich einem anderen Menschen derart wichtig bin, dass er alles täte, um mich vor ihm zu beschützen. Und dann habe ich sie eiskalt ins Messer laufen lassen und den Menschen gegen sie verwendet, den sie mehr als alles andere liebt.«
    »Nein, du hast den Menschen gerettet, den sie mehr als alles andere liebt. Das weißt du genauso gut wie ich.«
    »Ach ja? Nein, das ist Dr. Miras Job.« Sie atmete tief durch. »Ich will den Fall zum Abschluss bringen. Ich muss dafür sorgen, dass es endgültig vorüber ist.«
    Manchmal war Papierkram regelrecht beruhigend. Sie schrieb ihren Bericht mit der leidenschaftslosen, nüchternen Effizienz, die dafür nötig war, gab ihn zu der Akte und fügte sämtliche neuen Beweise hinzu.
    »Lieutenant?«
    »Ihre Schicht ist fast vorbei, Peabody. Fahren Sie nach Hause.«
    »Das werde ich. Ich wollte Sie nur wissen lassen, dass Mansfield in die U-Haft eingeliefert worden ist. Sie hat darum gebeten, dass Sie noch mal mit ihr sprechen.«
    »Okay. Lassen Sie sie in einen der Vernehmungsräume bringen, und dann hauen Sie ab.«
    »Mit Vergnügen.«
    Eve schaute zu Roarke, der an ihrem Fenster stand und den trübseligen Ausblick, der ihm dort geboten wurde, klaglos über sich ergehen ließ. »Tut mir Leid. Ich muss das unbedingt noch tun. Warum fährst du nicht schon mal nach Hause?«
    »Ich werde auf dich warten.«
    Ohne ein weiteres Wort stand sie auf und begab sich ins Verhörzimmer hinüber, in dem Areena bereits saß.
    Als Eve den Raum betrat, verzog Areena das Gesicht, befingerte das kragenlose Oberteil des langweiligen, grauen Gefängnisoveralls und erklärte: »Ich kann nicht behaupten, dass mir die Kleiderordnung hier besonders gut gefällt.«
    »Wir müssen uns echt mal anstrengen, etwas Pfiffigeres zu entwerfen. Rekorder an …«
    »Ist das nötig?«
    »Ja. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass jedes Gespräch zwischen uns beiden aufgenommen wird. Zu unser beider Schutz. Lieutenant Eve Dallas in Verhörraum eins mit Areena Mansfield. Das Treffen findet auf Ms Mansfields Wunsch hin statt. Ms Mansfield, Sie wurden über Ihre Rechte aufgeklärt. Möchten Sie eines oder mehrere von diesen Rechten jetzt in Anspruch nehmen?«
    »Nein. Ich habe Ihnen etwas zu sagen. Sie wissen, dass ich es gewesen bin«, erklärte sie und beugte sich etwas über den Tisch. »Sie wussten bereits, bevor wir heute ins Theater kamen, dass ich es gewesen bin.«
    »Darüber haben wir bereits gesprochen.«
    »Ich möchte von Ihnen wissen, ob es vor meinem Geständnis irgendwelche Beweise gegen mich gegeben hat.«
    »Was macht das jetzt noch für einen Unterschied? Mit Ihrem Geständnis haben wir die Sache unter Dach und Fach.«
    »Trotzdem befriedigen Sie doch bitte meine Neugier. Der Anwalt, den ich zu meiner Verteidigung heranziehen werde, hat Anspruch auf derartige Informationen und wird sie an mich weitergeben. Weshalb ersparen wir uns nicht diesen Mittelsmann?«
    »Also gut. Auf meinen Verdacht hin, dass Anja Carvell und Sie identisch sind, habe ich Stimmanalysen von Ihnen beiden erstellen lassen. Obwohl Sie Ihren Tonfall, Ihren Sprechrhythmus und Ihre Stimmlage verändert hatten, sodass die Übereinstimmung mit bloßem Ohr nicht mehr zu hören war, hat die Analyse zweifelsfrei ergeben, dass es ein und dieselbe Stimme war. Das gilt auch für die Fingerabdrücke, die Sie in dem Raum zurückgelassen haben, der auf den Namen Carvell gebucht worden war. Außerdem haben wir Strähnen einer Perücke in der Farbe, wie Anja sie getragen hatte, und Strähnen Ihres eigenen Haars nicht nur in besagter Suite gefunden, sondern auch in der Penthouse-Wohnung im selben Hotel, in der Sie schon seit Wochen wohnen.«
    »Verstehe. Ich hätte mich genauer mit der Vorgehensweise der Polizei befassen sollen. Ich war zu unvorsichtig.«
    »Nein, das waren Sie nicht. Ihr Verhalten war schlichtweg menschlich, was heißt, dass es nicht möglich war, alles zu bedenken.«
    »Sie hätten es also auch so geschafft, mich zu überführen.« Jetzt lehnte Areena sich zurück und sagte nachdenklich: »Sie hätten genügend Beweise gegen mich gehabt, um mich für ein Verhör hierher zu bringen und meine Beziehung zu Richard und zu Carly dazu zu verwenden, um mich dazu zu bewegen, alles zu gestehen. Stattdessen haben Sie mich im Theater überführt. Vor den Augen von Carly.«
    »Vielleicht hätten Sie hier nie etwas gestanden. Ich habe halt darauf gebaut, dass es im
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