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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele
Autoren: Vincent Rachel
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Leerlauf, nahm all meinen Mut zusammen und sah Nash fest in die Augen. „Was willst du von mir?“, fragte ich schroff, bevor ich es mir anders überlegen konnte.
    Nash riss überrascht die Augen auf und rutschte ein Stück von mir ab. „Ich wollte nur … Nichts!“
    „Du willst nichts?“ Ich suchte nach dem tiefen Grün und Braun in seinen Augen, doch es war zu dunkel im Auto. Im schwachen Licht der Armaturenbeleuchtung konnte ich sein Gesichtnicht genau erkennen. „Bis zu dem heutigen Abend haben wir kaum ein Wort miteinander gewechselt. Und jetzt tauchst du wie aus dem Nichts auf und spielst den edlen Ritter. Und ich soll glauben, dass du dafür keine Gegenleistung erwartest? Nichts, was du deinen Freunden am Montag erzählen kannst?“
    Nashs Lachen klang gekünstelt, und er wand sich unruhig auf dem Sitz. „Ich würde nie …“
    „Spar es dir einfach! Wenn man den Gerüchten glaubt, bist du ein noch viel größerer Eroberer als Dschingis Khan.“
    Er sah mich herausfordernd an. „Glaubst du alles, was du hörst?“
    „Stimmt es etwa nicht?“
    Anstatt zu antworten, lachte Nash aus vollem Hals und stützte den Ellbogen auf den Türgriff. „Bist du immer so gemein zu den Jungs, die dir in dunklen Straßen etwas vorsingen?“
    Das hatte gesessen. Ich schluckte den Einwand, der mir auf den Lippen lag, hinunter. Er hatte mir tatsächlich etwas vorgesungen und mich auf wundersame Weise allein mit Worten aus der Panikattacke geholt. Damit hatte er mich vor einer öffentlichen Demütigung bewahrt. Und trotzdem musste es dafür einen Grund geben, schließlich gab ich keine besonders tolle Eroberung ab.
    „Ich traue dir nicht“, sagte ich schließlich. Meine Hände lagen schlaff und nutzlos auf meinem Schoß.
    „Im Moment traue ich dir auch nicht.“ Im Halbdunkeln sah ich seine Zähne blitzen, und die dunkle Andeutung eines Grübchens. Er lächelte und breitete in einer umfassenden Geste die Arme aus. „Schmeißt du mich jetzt raus, oder bringst du mich noch bis zur Haustür?“
    Bis dahin und keinen Schritt weiter, dachte ich im Stillen, und legte den ersten Gang ein. Ich bog nach rechts ab. Und wir fuhren in seine Wohnsiedlung, die eindeutig mehr als nur ein paar Minuten zu Fuß von meiner Wohnung entfernt lag. Wäre er wirklich gelaufen, wenn ich ihn hätte fahren lassen?
    Und hätte er mich ohne Umwege nach Hause gefahren?
    „Fahr am besten hier links und die nächste rechts. Ich wohne in dem Haus an der Ecke.“
    Wir näherten uns einem kleinen Holzhaus im älteren Teil der Siedlung. Ich parkte in der Auffahrt hinter einer staubigen, zerbeulten Limousine. Die Fahrertür stand sperrangelweit offen, und aus dem Wageninneren fiel Licht auf einen Flecken trockenen Grases neben der Auffahrt.
    „Du hast deine Autotür offen gelassen“, sagte ich, als ich den Motor abstellte. Es war eine Erleichterung, sich auf etwas anderes zu konzentrieren als auf Nash, obwohl ich ihn nur allzu gern ansah.
    Nash seufzte. „Das ist das Auto meiner Mutter. Sie hat im letzten halben Jahr drei Batterien ruiniert!“
    Wie aufs Stichwort begann die Innenbeleuchtung des Wagens zu flackern, und ich konnte das Lachen nur mit Mühe unterdrücken. „Jetzt sind es gleich vier.“
    Nash stöhnte zwar gequält auf, aber er schien mehr an mir interessiert zu sein als an dem Auto. Wieder musterte er mich eindringlich von der Seite. „Sag mal … Gibst du mir die Chance, dein Vertrauen zu verdienen?“
    Mein Herz schlug schneller. Meinte er das ernst?
    Vielleicht hätte ich Nein sagen, ihm für die Hilfe im Taboo danken und schnell wegfahren sollen. Doch ich konnte den Grübchen einfach nicht widerstehen. Dabei war mir sehr wohl bewusst, dass zahlreiche andere Mädchen ihm genauso wenig widerstanden hätten.
    Zumindest konnte ich meine erst vor Kurzem überstandene Panikattacke als Entschuldigung anführen.
    „Und wie willst du das anstellen?“, fragte ich nach einer langen Pause.
    Als hätte er mit der Antwort gerechnet, lächelte Nash breit, und ich spürte, wie ich rot wurde. „Hast du Lust, morgen Abend vorbeizukommen?“
    Hierher, zu ihm nach Hause? Keine Chance! Ich war zwar willensschwach, aber nicht dumm. Mal ganz davon abgesehen,dass ich sowieso keine Zeit hatte. „Ich arbeite sonntags immer bis um neun Uhr.“
    „Im Ciné-Kino?“
    Er weiß, wo ich arbeite, dachte ich überrascht. Ein angenehm warmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus, und ich sah ihn fragend an.
    „Ich habe dich dort schon ein paar Mal
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