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Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele

Titel: Soul Screamers 1 - Mit ganzer Seele
Autoren: Vincent Rachel
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trotz der lächerlichen Einmischung deiner jungen Lakaien …“
    Lakai? Hatte sie mich gerade einen Lakai genannt?
    „… und ich nehme mir die fünfte, sobald ich von diesem Spiel genug habe. Ich bekomme mein Geld, Belphegore bekommt ihre Seelen, und du ewige Jugend und eine solche Schönheit, wie du es dir schon immer erträumt hast!“
    Jugend? Tante Val hatte einen Reaper dafür bezahlt, unschuldige Seelen zu stehlen, nur um für immer jung zu bleiben? Wie konnte jemand so eitel sein?
    Tante Val schrie jetzt so laut, dass die Adern an ihrem schmalen Hals hervortraten. Doch Marg lachte nur. „Ich habe bereits vier junge, starke Seelen. Und solange ich sie festhalte, können nicht einmal sechs Banshees mir diese hier entreißen!“ Um ihre Aussage zu untermauern, hob sie die Hand und drehte die Handfläche nach oben. Ein schrecklicher Schmerz durchfuhr meine Brust, und Sophies Seele stieg noch höher. Weder mein Gesang noch die Anstrengungen meines Vaters oder meines Onkels konnten daran etwas ändern.
    Jetzt stand auch Nash auf, um seinen Teil beizutragen, und sein Gesicht wurde vor Anstrengung ganz rot.
    Sophies Seele wippte auf und ab, bis sie schließlich ein Stück tiefer sank, nur um wieder stehenzubleiben.
    Marg wirbelte herum und richtete ihren Zorn auf Nash und mich. „Du …“
    Mit jedem Schritt, den sie auf mich zukam, begann ich stärker zu zittern, und meine Stimme wurde immer dünner. Ich war kurz davor, den Schrei zu verlieren. Wenn er erstarb, gab es keine Seele mehr, die die Männer leiten könnten.
    „Irgendetwas ist …“ Beim Laufen wölbte sich Margs Pullover an den Seiten, sodass sie größer und bedrohlicher wirkte, als ich ihr wegen der zierlichen Figur zugetraut hätte. Sie blieb dicht vor mir stehen und musterte mich aus zusammengekniffenen Augen. Mir blieb fast das Herz stehen.
    Dann lächelte Marg langsam. „Du lebst das Leben einer anderen. Belphegore würde deine geliehene Lebenskraft sicher gern mal schmecken. Wenn du den morgigen Tag erleben willst,schließ du jetzt den Mund und gibst die Seele frei! Sonst muss deine Familie mitansehen, wie ich dir die Zunge in den Hals stopfe, bevor ich mir deine Seele im Austausch für ihre hole!“
    Ihr verderbtes Lächeln wurde noch breiter, und beim Anblick der ebenmäßig weißen Zähne in diesem bösartigen Gesicht schauderte ich. „Und du wirst in absoluter Stille sterben, meine Kleine. Denn es ist niemand mehr da, der deine Seele besingen kann.“
    „Ich werde für sie singen!“, rief eine sanfte, melodische Stimme, die in der seltsamen Stille genauso unheimlich klang wie die der Reaperin. Ich bewegte den Kopf, um zu sehen, wer das gesagt hatte.
    Todd war vor der verschlossenen Haustür aufgetaucht. Er stand breitbeinig da und hatte die Hände neben dem Körper zu Fäusten geballt. Ich sah, dass er die Kiefermuskeln anspannte. Er sah aus, als wäre er bereit, einen Kampf mit dem Teufel höchstpersönlich auszufechten. Aber ich hatte nicht Todds Stimme gehört.
    Jemand trat hinter ihm hervor, und Hoffnung keimte in mir auf. Es war Harmony Hudson, Nashs Mutter. Und sie sah echt wütend aus!
    „Kannst du mich hören, Liebes?“, fragte sie, und ich nickte dankbar, ohne auch nur einen Moment lang zu überlegen, woher sie gewusst hatte, dass wir sie brauchten. „Deine Stimme wird schwächer, aber ich kann die ganze Nacht lang singen.“ Sie straffte die Schultern und wandte sich an Marg. „Du bekommst ihre Seele nicht! Und die der anderen auch nicht“, fügte sie mit einem Blick auf Sophies Seele hinzu, die immer noch träge über der Leiche waberte.
    Marg fauchte wie eine wütende Katze und entblößte die Zähne. Eine Sekunde lang fürchtete ich, dass sie gleich mit Krallen nach Nashs Mutter ausholen würde. Doch dann riss sie sich zusammen. „Dir wird es nicht besser ergehen als dem Kind“, schnurrte Marg und schlich langsam in Richtung Flur. „Es bedarf mehr als drei eurer Männer, um mich zu bestehlen, solangeich vier so starke Seelen habe!“
    „Und wie steht es mit vier Männern?“, stieß Todd zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er sah von mir zu Nash. Nash nickte und gab ihm anscheinend grünes Licht für etwas, das ich nicht verstand. Dann schloss Todd konzentriert die Augen, und Sophies Seele kam noch ein Stück tiefer.
    Ich riss überrascht die Augen auf. Todd war ein Reaper, und trotzdem half er den anderen gerade dabei, Sophies Seele zu leiten!
    Margs Augen verdunkelten sich vor Zorn. Sie wirbelte herum
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