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Soul Kitchen

Soul Kitchen

Titel: Soul Kitchen
Autoren: Jasmin Ramadan
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Küchentür, leckte einmal über die Scheibe und verschwand. Zinos überlegte kurz, doch dann schüttelte er den Kopf.
    Pavese bereitete in der Zwischenzeit in aller Ruhe einen großen Teller Crostini di Fegato zu, öffnete einen Chianti Classico, legte eine CD von Billy Paul ein und drehte Only the strong survive so auf, dass man sich nicht mehr unterhalten konnte.
    Zinos brüllte: »Kann ich die Musik leiser machen, ich will mit dir reden!«
    Pavese antwortete nicht und begann das zweite Brot zu essen. Zinos ging hinter die Bar und machte die Musik leiser und dann wieder etwas lauter, nachdem Pavese ihm einen mürrischen Blick zugeworfen hatte.
    »Also«, sagte Zinos, während er sich setzte.
    Doch Pavese fuhr dazwischen:
    »Du hast sicher gemerkt, dass ich sauer auf dich bin! Jetzt bin ich auch noch hungrig. Also schweig, bis ich satt bin. Du solltest auch essen. Iss!«
    Er deutete auf die Crostini. Zinos nahm ein Brot, aß es mit zwei Bissen, spülte mit einem großen Glas Rotwein nach.
    »Trinken kannst du neuerdings ganz gut, was?«, sagte Pavese.
    »Ist das ein Problem?«
    »Ja, wenn ich dir sage, dass ich dir einen Ausbildungsplatz anbieten wollte, dann ist es das für dich. Arbeiten kann man schon mal mit einem dicken Kopf, aber man lernt nicht gut.«
    »Ich höre auf mit den Partys, ich will die Ausbildung machen, ich will Koch werden! Ich kann leinen, ich war immer der beste Schüler in meiner Klasse, bis ich damit aufgehört habe, aber nur weil ich keine Lust mehr hatte. Ich weiß, wie das geht mit dem Leinen, nichts leichter als das.«
    »Du bist nicht mehr derselbe wie damals in der Schule!«
    »Doch, ich bin Zinos.«
    »Das ist nur dein Name. Woher weißt du, ob du wieder die gleiche Disziplin aufbringst?«
    »Ich verändere mich nie, ich bin langweilig.«
    »Aber um dich herum hat sich was verändert, und du bist verliebt!«
    »Na, und selbst wenn ich das wäre, das ändert nichts – niemand ist in mich verliebt, es ist wie früher.
    »Ich glaub, du brauchst ein bisschen mehr Lebenserfahrung. Vielleicht warten wir noch ein zwei Jahre, du hast dich nie ausgetobt.«
    »Doch, hab ich! Ich hab schon was mit Mädchen gehabt. Und außerdem interessiert Bo mich nicht, so eine fass ich nicht an, ich mach mich doch nicht schmutzig.«
    Pavese grinste und schüttelte den Kopf. Billy Paul sang Me and Mrs. Jones.
    »Ich geb dir einen Monat, Zinos, in der Zeit kommst du hier nicht verkatert und auch nicht müde an. Und du stehst hier, jeden Tag, sieben Tage die Woche, wie frisch gebügelt auf der Matte, auch mit Fieber, oder wenn deine Oma stirbt! Du arbeitest durch ohne Zigarettenpause, bist morgens vor mir da und gehst, wenn ich gehe. Einen Monat zeigst du mir, dass du Disziplin hast. Dann geb ich dir den Ausbildungsplatz. Ich vertrau dir, du vertraust mir. Ein Monat, dann lernst du Kochen!«
    Sie gaben sich die Hand.
    Als Zinos vor seinem Haus stand, fragte er sich, ob der Monat schon heute Nacht angefangen hatte oder erst morgen beginnen würde. Er spielte eine Weile mit dem Schlüssel herum und steckte ihn dann wieder in die Hosentasche. Zum Jamhouse war es nur ein Fußweg. Er überlegte, ob ein, zwei Bier vielleicht doch okay waren. Wenn er theoretisch noch Autofahren könnte, wäre Pavese sicher einverstanden. Pavese konnte nicht strenger sein als die Polizei. Aber er würde ja gar nicht Autofahren, also wäre auch ein Longdrink okay. Hauptsache, keine Schnäpse.
    Wegen der Prince-Party war die Schlange vor der Disco länger als sonst. Dragan winkte ihn rein. Als Zinos die Treppe nach unten stieg, lief Sexy Motherfucker. Bei den ersten Takten von Raspberry Beret entdeckte er Bo in der Menge; sie sah ihn länger an als sonst. Er tanzte, sie guckte. Dann ging sie rüber zur Bar. Er lief ihr nach.
    »Ich hatte Angst, du kommst nicht mehr!«, brüllte sie ihm ins Ohr.
    »Erzähl doch nichts!«, rief Zinos, und das Adrenalin trieb ihn an zu trinken.
    Nur einmal noch. Einmal mit ihr betrunken sein, solange sie ihn beachtete. Erotic City lief. Bo wich nicht von seiner Seite. Beim Tanzen drückte sie sich an ihn, legte ihm die Hände auf den Hintern. Sie tanzten, gingen an die Bar, tranken mehrere Saure zusammen; sie bestellte eine Flasche Sekt.
    »Den trinken wir auf dem Weg zu mir!«
    Sie küsste ihm den Nacken. Es lief Cream , Zinos hatte keine Chance. Er bestellte ein Wasser und noch eins, sie ging noch mal auf die Toilette, den Sekt hatte sie mitgenommen. Dann waren sie allein auf der Straße. Sie bestimmte
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