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SOS ueber den Wolken

SOS ueber den Wolken

Titel: SOS ueber den Wolken
Autoren: Ulf Blanck
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ziehe, dann öffnet sich oben eine Art Klappe, heiße Luft strömt hinaus und wir sinken zu Boden. Man nennt es das Parachute-System.«  »Darf ich daran ziehen?«, rief plötzlich Onkel Titus und guckte mit großen Augen auf das Seil.

    »Einverstanden«, sagte Spencer. »Packen Sie das Seil fest mit beiden Händen und ziehen Sie auf mein Kommando. Achtung, jetzt vorsichtig!«  Onkel Titus strahlte und zog an dem Seil. Doch völlig unerwartet gab es einen Ruck, das Seil riss und fiel samt Onkel Titus auf den Korbboden.  »Verdammt! Was haben Sie gemacht?«, schrie  Spencer sichtlich erregt. Onkel Titus rappelte sich auf und blickte verwirrt auf das Seil. »Ich habe ganz vorsichtig gezogen, glauben Sie mir! So, wie Sie es gesagt haben.«  Der Pilot nahm seine Sonnenbrille ab und rieb sich die Augen. »Tut mir Leid, Mister Jonas. Natürlich können Sie nichts dafür. Das Seil kann kein Mensch der Welt mit den Händen zerreißen. Entschuldigen Sie bitte. Wie das passiert ist, spielt jetzt sowieso keine Rolle. Wir haben ganz andere Probleme.« Peter blickte ihn entsetzt an. »Was passiert denn nun? Kommen wir nicht mehr runter?«
    »Keine Angst, runter kommen wir immer. Aber  ich kann das nicht mehr kontrollieren. Der Ballon kühlt sich nur allmählich ab und wir werden ganz langsam zu Boden sinken. Leider kann kein Mensch sagen, wo wir genau landen werden. Es gibt viele Gefahren. Bäume, Schluchten oder Hochspannungsleitungen.«  Leichte Panik machte sich in dem Korb breit.
    »Wichtig ist, dass wir Ruhe bewahren. Vielleicht haben wir Glück. Die Felder der Silverstone-Ranch sind sehr groß.« Über Funk informierte er Buddy.  »Wie kann das passieren?«, hörten sie ihn über den Lautsprecher fluchen. »Mit dem Parachute-Seil kann man ein Auto abschleppen – das reißt nicht so einfach. Ich werde vorsichtshalber den Rettungsdienst alarmieren. Die sollen sich in Bereitschaft halten.«  Justus blickte nervös nach unten. »Mister Spencer, können wir nicht lieber so lange in der Luft bleiben, bis wir eine riesige Landefläche vor uns sehen?«  Spencer schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Um in der Luft zu bleiben, muss ich ständig den Ballon nachheizen. Ich habe aber schon drei von unseren vier Gasflaschen verbraucht. Länger als drei Stunden kann man mit dem Ballon nicht oben bleiben. Wir müssen runter. Lieber jetzt als mitten in Hollywood.«
    Er klopfte auf den Höhenmesser. »Fünfundsechzig Meter. Helft mir, den Stoff mit der Werbung einzuholen! Sonst verfängt er sich nachher noch in einem Baum.«  Die Erde kam näher und näher.  »Fünfzig Meter.«  Sie überflogen jetzt die Silverstone-Ranch.  »Dreißig Meter.«  Von unten winkten ihnen Kinder fröhlich zu.  »Zwanzig Meter. Buddy, wir gehen hinter der  Ranch runter, halte dich bereit!«  Hinter dem Haus konnte man eine steinige Ebene erkennen. Doch sie war nicht besonders groß und grenzte an eine Reihe von hohen Bäumen.
    »Zehn Meter. Wir müssen schneller runter. Über die Bäume würden wir es jetzt sowieso nicht mehr schaffen.« Immer dichter trieb sie der Wind auf die Bäume zu. Justus versuchte, sich so schwer wie möglich zu machen.  »Fünf Meter! Es wird eine ruppige Landung  werden. Hockt euch nach unten und haltet die Hände über die Köpfe!«, schrie Spencer.
    »Drei, zwei, noch einen Meter … Achtung …  jetzt!«  Mit einem lauten Krachen setzte der Korb auf und wirbelte die Insassen umher. Kurz darauf hob er wieder ab, um dann abermals hart aufzuschlagen.  Dies wiederholte sich, bis der Korb unsanft über die Steine gezogen wurde. Staub wirbelte auf und ein letztes Mal prallten sie gegen einen dicken Felsbrocken – dann war alles still.  Onkel Titus stand als Erster auf. »Schnell raus hier«, keuchte er atemlos. Doch Spencer packte seinen Arm und zog ihn wieder nach unten.
    »Bleiben Sie im Korb! Wenn wir jetzt Gewicht verlieren, heben wir wieder ab. Ab jetzt kann nichts mehr passieren. Die Ballonhülle wird bald langsam zu Boden sinken. Wir haben es geschafft.«  Tatsächlich neigte sich nach wenigen Minuten der Ballon und hatte keine Kraft mehr, sie nach oben zu ziehen.  Einer nach dem anderen konnte den Korb verlassen. Erst jetzt bemerkten sie, was für ein Glück sie hatten, denn bis zur Baumreihe waren es nur noch ein paar Meter.  Kurz darauf kam Buddy mit dem Jeep und half, 

    die mittlerweile schlaffe Ballonhülle zu verstauen.
    Spencer war am Boden zerstört. Ratlos hielt er das verhängnisvolle
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