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SOS am Gipfelkreuz

SOS am Gipfelkreuz

Titel: SOS am Gipfelkreuz
Autoren: Ralf Lilienthal
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Aufgaben zu. Und es funktionierte! Statt die klammen Klamotten am Körper zu spüren und die alles beherrschende Kälte, waren sie mit 37 mal 63 beschäftigt oder 4587 weniger 2819.   So verging alles in allem wohl fast eine Stunde. Gerade als sie eine besonders knifflige Aufgabe rechneten, horchte Benny plötzlich auf.
    »Pssst! Habt ihr das gehört?«
    Die beiden anderen erstarrten zu Stein. Aber sie hörten nichts als das sich langsam entfernende Gewitter und das Rauschen des Regens.
    »Weiterrechnen!« Dorian gab das Kommando,hielt dann aber selbst den Finger vor die Lippen. »Ich hab auch was gehört.«
    Und dann begriffen sie alle drei, was dort draußen irgendwo war.
    »Ein Hund!«
    Benny sprang als Erster auf, landete aber gleich wieder auf seinem Hosenboden und rieb sich den schmerzenden Kopf.
    »O Mist, die Decke. Hab ich gar nicht mehr dran gedacht.«
    Als sie dann alle drei mit gebeugtem Oberkörper am Eingang der Höhle standen, war der Teufel los. Um ihre Füße wuselte ein kleiner, pitschnasser Hund, der an ihnen hochsprang und immer wieder freudig erregt bellte.
    »Beppi! Das ist Beppi.« Alle drei Kinder riefen aufgeregt durcheinander und waren wie elektrisiert.
    »Fein, Beppi, wie hast du uns denn gefunden?«
    Anna strahlte über das ganze Gesicht, es war, als wären sie schon jetzt gerettet. Unterdessen war Benny ein paar Schritte aus der Höhle hinausgetreten und hatte in alle Richtungen gespäht.
    »Hallo?! Ist da jemand? Hier sind wir! Hallo. Hört uns jemand?«
    Aber hinter den undurchdringlichen Regenschleiern regte sich nichts.
    »Wie kommt er hierher?« Anna sprach aus, was auch die anderen beiden beschäftigte. »Es muss doch jemand in der Nähe sein. Vielleicht suchen sie uns ja?!«
    Jetzt schaltete sich Dorian ein: »Seht mal, er zieht seine Leine hinter sich her, ich glaube eher, er ist ausgebüchst.«
    Während Anna die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand, arbeitete es hinter Bennys Stirn.
    »Ich hab eine Idee. Beppi findet den Weg immer wieder zurück zur Hütte. Wir müssen ihm eine Nachricht mitgeben und dazu zu bringen, zur Hütte zurückzulaufen!«
    »Ja klar!« Anna war Feuer und Flamme: »Gute Idee. Hier   …«, sie zog einen schmalen Lederriemen vom Handgelenk, »…   wir können ihm den ans Halsband binden und daran etwas befestigen, was unsere Mütter wiedererkennen   …«
    »Meinen Brustbeutel! Da brauchen wir den Lederriemenaber gar nicht. Hilf mir. Halte ihn fest und streichle ihn. So ist’s brav! Moment, noch etwas fester zurren. Ja, Beppi, fein. Brauchst nicht zappeln. Bist ein braver Hund.«
    Benny führte den kleinen, aufgeregt bellenden Mischling am Halsband zum Höhlenausgang und gab ihm einen leichten Klaps.
    »Ab nach Hause mit dir!«
    Aber der Hund rührte sich nicht vom Fleck.
    »Und jetzt? Er will nicht. Sicherlich hat er Angst vor dem Gewitter. Was machen wir denn nur?«, stöhnte Benny.
    »Was meinst du, Benny, wann ist der Spuk da draußen wohl vorbei?«, schaltete sich jetzt auch Dorian wieder ein.
    »Ich würde sagen, in weniger als einer Viertelstunde. Das Zentrum ist jetzt sicherlich schon sechs, sieben Kilometer weitergezogen und der Regen lässt immer mehr nach. Wenn es nicht bald dunkel wäre, könnte ich glatt mit Beppi zurück zur Hütte gehen.«
    »Und wenn du es doch versuchst? Du kannst dir doch mit Dorians GP S-Gerät den Weg beleuchten.«
    In Annas Stimme lag etwas Flehendes und Benny war drauf und dran, seine Bedenken über Bord zu schmeißen, um doch in die Dämmerung hinauszulaufen.
    Dann passierten zwei Dinge gleichzeitig: Der Akku der Lampe schien entladen zu sein, denn es wurde dunkler und dunkler in der Höhle. Und Dorian widersprach Anna: »Nein, Anna. Was ist, wenn Benny vom Weg abkommt, sich verirrt oder sogar stürzt? Wir müssen auf Beppi hoffen   – oder auf die Bergwacht.«
    Benny war verblüfft. Dorian machte sich tatsächlich Sorgen um ihn! Hätte ihm das jemand heute Mittag erzählt, er hätte es für einen schlechten Witz gehalten.
    »Ja, sicher!« Anna hatte sich besonnen. »Du hast recht. Wir bringen Benny in Gefahr. Lieber zittere ich noch eine Weile. Wo ist Beppi?«
    Sie sahen sich in der dämmrigen Höhle um, aber von dem Hund war nichts zu sehen.
    »Er ist rausgelaufen. Ganz von alleine. Sicherlich ist er schon auf dem Weg zur Hütte! Glaubt ihr, sie bemerken den Brustbeutel?«
    Anna schwankte zwischen Furcht und Hoffnung und Bennys Antwort kam prompt: »Natürlich. Außerdem wird Beppi schon dafür
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