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Sophie im Land der Zauberponys

Sophie im Land der Zauberponys

Titel: Sophie im Land der Zauberponys
Autoren: Patricia Schroeder
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schüttelte unwillig den Kopf. „Lustige Frage“, schnaubte es, und seine Augen, die vor einer Sekunde noch klar und blau gewesen waren, funkelten nun in einem hellen Grün. „Ich bin gerade vor dir durch die Treppe geschlüpft.“
    „Was?“ Sophie schüttelte ungläubig den Kopf. „Du bist in der Schule gewesen?“
    „Nicht nur dort“, brummte das Pony. „Ich laufe dir schon eine Weile hinterher.“ Es seufzte leise. „Es ist alles nicht so einfach, wie man glaubt“, setzte es mehr zu sich selbst hinzu und schüttelte ebenfalls den Kopf.
    „Aha … “, sagte Sophie verwundert. „Und ich? Wie komme ich hierher?“
    Wieder wechselten die Augen des Ponys die Farbe und leuchteten nun in einem kräftigen Türkis. „Du bist mir gefolgt“, erwiderte es. „Endlich. Ich hab mir schon fast die Stimme ruiniert. Und bloß, weil Menschen so schlecht hören. Aber ich hab es Prinzessin Viola ja gleich gesagt. Doch die hat ihren eigenen Kopf.“
    „Ich verstehe das alles nicht“, sagte Sophie. „Und eigentlich muss ich jetzt ganz schnell nach Hause.“
    „Tut mir leid“, entgegnete das Pony und nun waren seine Augen plötzlich dunkelgrün. „Du bist unsere
letzte Hoffnung. Regenbogenpony ist krank. Es verliert seine Zauberkraft. Was das bedeutet, kannst du dir denken.“
    „Nein“, sagte Sophie.
    „Das kann ich nicht.“
    „Ach so, ja ja, ich vergaß.“
    Das Pony ließ traurig den Kopf hängen.
    „Du bist ja bloß ein Mensch.“
    „Bloß?“, erwiderte Sophie empört.

    „Du meinst wohl, so wie du bloß ein Pony bist!“
    „Entschuldigung“, murmelte das Pony und die Farbe seiner Augen wechselte zu dunkelblau. „So war das nicht gemeint. Ich bin übrigens ein Zauberpony, genau wie Regenbogenpony. Allerdings mit weniger Zauberkraft.“
    „Oh“, sagte Sophie bewundernd. „Und was zauberst du so?“
    „Nicht viel“, erwiderte das Pony. „Und nicht besonders gut.“ Seine Augen nahmen ein trübes Grün an, es schüttelte seine Mähne aus und ließ seine Nüstern schnaubend über die Blumenwiese streichen.
„All das wird es bald nicht mehr geben. Und das ist meine Schuld.“
    „Ach, das ist doch Unsinn“, sagte Sophie. Zögernd machte sie einen Schritt auf das Pony zu und streichelte sein schneeweißes Fell. Es fühlte sich seidenweich, aber auch ein bisschen kühl an. „Jemand, der so hübsch ist wie du, kann unmöglich schuld daran sein, dass …“ Bestürzt brach Sophie mitten im Satz ab. … die ganze Welt um es herum verschwindet, hätte sie beinahe gesagt.
    „Es ist aber so“, sagte das Pony. „Ich habe die Welt zu oft verlassen, weil ich nicht zufrieden war und andere Dinge kennenlernen wollte.“
    Sophie runzelte die Stirn. „Andere Dinge?“, fragte sie. „Was meinst du damit?“
    Das Pony scharrte verlegen mit den Hufen. „Menschen“, nuschelte es schließlich.
    „Aber Menschen sind doch keine Dinge“, entgegnete Sophie.

    „Ich weiß“, sagte das Pony schnell. „Menschen sind freundlich. Sie mögen Ponys, streicheln sie, reiten auf ihnen und geben ihnen feine Sachen zu essen.“
    Sophie betrachtete das Pony nachdenklich.
    „Wie heißt du?“, fragte sie schließlich.
    „Perlauge“, sagte es.
    „Oh!“, rief Sophie.
    „Und warum heißt Regenbogenpony dann Regenbogenpony? “, erkundigte sie sich.
    „Das wirst du schon sehen“, erwiderte Perlauge.
    „Ich soll Regenbogenpony kennenlernen?“
    „Natürlich.“ Perlauge nickte. „Deswegen bist du hier. Prinzessin Viola erwartet dich.“
    „Hm“, machte Sophie. „Prinzessin Viola? Ist sie etwa kein Mensch?“
    Perlauge verzog seine samtweichen Lippen, sodass es aussah, als ob es grinste. „Nein. Ganz bestimmt nicht“, sagte es nur. „Und jetzt komm. Steig auf meinen Rücken.“
    Sophie wich zurück. „Aber ich habe noch nie auf einem Pferd gesessen“, sagte sie ängstlich. „Ich glaube, ich kann gar nicht reiten.“

    „Das brauchst du auch nicht“, sagte Perlauge. „Ich krieg das schon hin. Schließlich bin ich ein Zauberpony. Schon vergessen?“
    Nein, das hatte Sophie natürlich nicht. Und sie fand es auch alles andere als beruhigend. Wer weiß, in welche Welt Perlauge sie brachte, wenn sie erst auf seinem Rücken saß. Womöglich fand sie nie wieder nach Hause zurück.
    Sophie dachte an ihre Mutter
    und ein wehes Gefühl drückte auf ihr Herz.
    „Nicht traurig sein“, wisperte Perlauge.
    Das Pony hob den Kopf
    und pustete Sophie sanft ins Gesicht.
    Auf einmal hatte sie keine Angst
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