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Sophie im Land der Zauberponys

Sophie im Land der Zauberponys

Titel: Sophie im Land der Zauberponys
Autoren: Patricia Schroeder
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vorgelesen hatte. Seidenweiß, der Wandler zwischen den Welten, der im Schloss lebte, durch den Himmel flog und hin und wieder seine Hufspuren auf Teppichböden hinterließ.

    „Nun“, sagte die Elfe und es klang ein wenig eingeschnappt. „Morgenrot muss es ja wissen, nicht wahr?“ Sie richtete ihren Blick geradewegs in Sophies Augen und fuhr fort: „Mein Name ist Faja. Ich bin die persönliche Elfe der Prinzessin. Bitte folge mir.“
    Sophie stutzte. Doch noch ehe sie darüber nachdenken konnte, ob sie von Perlauge heruntersteigen sollte oder nicht, stand sie bereits neben Faja auf dem Glasboden.
    „Bitte folge mir“, wiederholte die Elfe.
    Sophie zögerte.
    Unschlüssig sah sie Perlauge an.
    „Ich warte hier auf dich“, sagte es leise.
    Sophie nickte ihm zu.
    Dann eilte sie Faja hinterher.

    Die Elfe hatte sich ebenfalls auf den Boden heruntergelassen und trippelte nun vor Sophie her den Gang entlang, der in südlicher Richtung lag. Bereits nach wenigen Schritten mündete er in eine Treppe, die sich spiralförmig einen schmalen hohen Turm hinaufwand.
    Fajas Schritte wirkten ungelenk. Immer wieder hüpfte sie in die Höhe und übersprang die ein oder andere Stufe schwebend.
    Meinetwegen musst du nicht laufen, wenn dir das Fliegen leichter fällt, lag es Sophie auf der Zunge, und wieder einmal verkniff sie es sich in letzter Sekunde. Außerdem war es anstrengend, die vielen engen Stufen hinaufzusteigen, und als Faja und Sophie endlich oben ankamen, waren sie beide ein wenig aus der Puste.

    Wieder standen sie vor einer Tür. Sie war schmal, lief nach oben hin spitz zu und schillerte in allen Regenbogenfarben. Daneben schwebte ebenfalls ein Elf. Er trug einen blauen Overall und einen Hut in der gleichen Farbe, der wie eine Glockenblume geformt war. Sophie fand, dass dieser Elf wesentlich älter aussah als Faja und die beiden Jungen, die vor dem Schlossportal Wache hielten.
    Plötzlich stutzte sie.
    Der Elf sah ja aus wie ihr Musiklehrer!
    Wie war das bloß möglich?
    Sophie baute sich vor ihm auf.
    „Herr Morgenrot?“, fragte sie leise.
    „Was machen Sie denn hier?“
    Der Elf rührte sich nicht.
    Er blieb stumm und verzog keine Miene.
    „Bist du von allen guten Geistern verlassen!“, zischte Faja. „Du kannst ihn doch nicht einfach ansprechen! Hat Perlauge dir nicht gesagt, dass du nur reden sollst, wenn du gefragt wirst?“

    Sophie zuckte mit den Schultern und sah betreten zu Boden.
    „Es mag dir selbst nicht so vorkommen, aber Menschenstimmen sind sehr laut“, fuhr Faja fort. „Und Prinzessin Violas Ohren sind außerordentlich empfindlich. Meine und Morgenrots übrigens auch“, setzte sie mit gequältem Gesicht hinzu.
    Er ist es also tatsächlich!, dachte Sophie. Sie hob den Kopf und linste durch ihre Ponylocken zu Morgenrot hinauf. Sie hatte unzählige Fragen und hoffte inständig, dass ihr irgendwann jemand wenigstens einige davon beantworten würde.

    „Ein Schrei von dir könnte das ganze Schloss zum Einsturz bringen“, sagte Faja eindringlich. „Also sei bitte achtsam und versuche möglichst ohne Worte auszukommen. “ Dann wandte die Fee sich der Regenbogentür zu, zog einen schillernden Stab unter ihrem Kleid hervor und wirbelte ihn durch die Luft.
    Die Tür öffnete sich.
    Ein kühler Luftstrom
    pustete Sophie ins Gesicht.
    Außerdem war es hell.
    So hell, dass sie die Augen
    zusammenkneifen musste.
    „Und jetzt geh“, hörte sie Faja wispern.
    „Prinzessin Viola erwartet dich.“

    Sophie sah die Elfe fragend an. Doch die schüttelte den Kopf. „Ich bleibe hier und warte auf dich“, sagte sie leise, „genau wie Perlauge, falls du uns brauchst, wenn du zurückkommst“, fügte sie zögernd hinzu. Und wenn nicht?, dachte Sophie. Wenn ich gar nicht zurückkomme?

    Faja berührte sie leicht am Arm. „Wir sehen uns bestimmt wieder“, sagte sie, als hätte sie ihre Gedanken erraten. „Wenn alles gut gegangen ist.“
    Sophie schluckte. Ein schreckliches Gefühl überkam sie.
    „Jetzt geh endlich!“, mahnte die Elfe.
    Tapfer trat Sophie über die Schwelle.
    Es war unvorstellbar hell in diesem Raum und noch immer hielt Sophie die Augen halb geschlossen. Schemenhaft erkannte sie eine Art Podest, auf dem ein Thron aus Glas stand. Mitten darauf saß eine winzige Fee mit weißen Haaren, gläserner Haut und großen kristallblauen Augen. Sie trug ein schlichtes violettes Gewand, das auf der Vorderseite in unzählige Falten fiel. Aufmerksam blickte sie Sophie entgegen.

    Sophie
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