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Song of Blood (German Edition)

Song of Blood (German Edition)

Titel: Song of Blood (German Edition)
Autoren: Sandra Busch
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Ähnlichkeit. Allerdings bekam er angesichts der satten roten Farbe Hunger. Far wandte sich ruckartig ab und versuchte sich zusammenzureißen. Wie lange hatte er keine Blutkonserve mehr gehabt?
    „Mr. Bellington lässt bitten.“ Die Anwaltsgehilfin winkte ihn zu einer Tür, die von innen gepolstert war, um das Zimmer gegen Außengeräusche möglichst abzuschotten. Als Far das Büro betrat, erhob sich ein älterer Mann in einem maßgeschneiderten, dunkelblauen Anzug von seinem Platz hinter einem antiken Schreibtisch.
    „Mr. Baxter. Es freut mich, Sie endlich kennenzulernen“, begrüßte er Far mit Handschlag.
    „Dieses Mohnblumenbild draußen ist einfach scheußlich“, brach es unvermittelt aus Far heraus.
    „Du liebe Zeit, das ist ein echter Firestone. Mrs. Hilton durfte sich dieses Meisterstück aussuchen.“ Bellington grinste auf einmal. „Unter uns, Mr. Baxter, ich finde es ebenfalls ziemlich grässlich. Meiner Meinung nach hätte eine blutende Nase ein ebensolches Werk schaffen können. Genug davon. Sie sind bestimmt nicht wegen des Bildes hier. Mrs. Hilton gegenüber erwähnten Sie unseren Freund Songlian Walker?“
    „Sie sind sein Anwalt, nicht wahr?“
    „Das und vor allem bin ich sein Vertrauter. Oh, schauen Sie nicht so. Ich weiß alles über Mr. Walker. Von seiner Existenz als Vampir bis hin zu Ihrer eigenen, Mr. Baxter. Ich bin mit allen Liegenschaften, Geschäften und anderen Dingen vertraut und seit dem Ende meines Jurastudiums so etwas wie Mr. Walkers Haus- und Hofmagier.“
    Far ließ sich mit offenem Mund in einen Sessel fallen. Nicht nur, dass dieser Anwalt ihn mit seiner jungenhaften Art überraschte, sondern er wunderte sich, dass er über Songlian und selbst über ihn Bescheid wusste. Mr. Bellington sah ihn freundlich an.
    „Sie wussten das nicht?“, erkundigte er sich ahnungsvoll.
    „Als wir uns kennenlernten, erwähnte Song einmal, dass es einen Anwalt gibt, dem er seine Geschäfte überlässt. Mir ist allerdings der Umfang seines Vertrauens nicht bekannt gewesen.“ Far musterte den Anwalt vor sich. Eigentlich ergab es Sinn. Songlian musste irgendjemandem vertrauen, wenn er all die Jahre überleben und seine Geschäfte aus dem Verborgenen führen wollte. Hoffentlich wurde Songlians Glauben in diesen Mann nicht enttäuscht. Bellington schien seine Gedanken zu erraten.
    „Die Kanzlei Bellington & Smith dient Mr. Walker bereits in der dritten Generation. Meine Familie hat die Ehre, kleine Anwälte zu zeugen, die allesamt Mr. Walkers Interessen vertreten.“
    Der Mann hatte Humor, das gefiel Far. Daher beschloss er zu seinem Anliegen zu kommen.
    „Ich bin auf der Suche nach Songlian. Wir hatten Streit und er verschwand nach Frankreich. Ich weiß, dass er sich in Paris aufhält, jedoch nicht wo und unter welchem Namen. Mr. Bellington, bei meiner Ehre, ich will Songlian nichts Böses. Aber ich muss ihn unbedingt finden und mit ihm reden.“
    „Über sein Handy …“, begann der Anwalt, doch Far winkte gleich ab.
    „Er weigert sich mit mir zu sprechen. Ich hatte ihn ein einziges Mal in sechs Monaten durch einen Zufall am Telefon. Er hat das Gespräch sofort unterbrochen. Bitte, Mr. Bellington, Sie sind meine letzte Hoffnung.“
    Der Anwalt lächelte nur.
    „Nun, ich darf Ihnen keine Auskunft erteilen, Mr. Baxter. Die anwaltliche Schweigepflicht gilt auch gegenüber Vampiren.“ Trotzdem stand er auf, ging zu einem Schrank, schloss diesen auf und zog einen Aktenordner hervor.
    „Das alles ist Songlian?“, fragte Far beeindruckt, den dicken Ordner bestaunend.
    „Mitnichten, Mr. Baxter. Das alles ist Mr. Walker.“ Der Anwalt deutete auf den kompletten Schrank, der bis oben hin mit Akten vollgestopft war. Far schluckte fassungslos.
    „Dies ist ausschließlich der Frankreich-Ordner mit den wichtigsten Informationen. Mittlerweile muss ich auf diese Notizen zurückgreifen, denn das bewegte Leben meines Mandanten kann man unmöglich vollständig im Kopf behalten.“ Während er redete, suchte Bellington bereits in den Papieren herum.
    „Ah, da haben wir es ja. Entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblick, Mr. Baxter. Ich muss mal dringend hinaus.“
    Auf einmal befand sich Far allein in dem Büro. Erst verspätet begriff er, warum Bellington ihn allein gelassen hatte und sprang hastig auf. Im Nu war er um den Schreibtisch herum und griff nach einem Notizzettel.
    „Rue de Forestières 8 in Paris im sechzehnten Arrondissement”, murmelte er. Etwas tiefer fand er einen
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