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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin
Autoren: Trudi Canavan
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müssen in die Gilde zurückkehren. Danke, dass du dich um Forlie und ihre Familie kümmerst.«
    Cery sah die Frau an, die ihn erwartungsvoll beobachtete. »Ich werde für euch alle einen sicheren Platz finden. Wo ist der Vater der Kinder?« Beide Frauen runzelten so grimmig die Stirn, dass Cery sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. »Das ist also kein Problem.« Er wandte sich wieder an Sonea und geleitete sie zur Tür. »Ich wette, ihr habt auf dem Weg hierher eine Menge Aufmerksamkeit erregt.«
    Sie lachte kläglich. »Ja. Und die Kunden unten werden noch monatelang darüber reden.«
    »Was vielleicht gar nicht schlecht ist«, warf Regin ein, während er ihr zur Tür hinaus folgte. »Das wird die Leute, die es vielleicht erwägen, Skellin zu helfen, daran erinnern, dass du mächtige Freunde hast.«
    »Nun, es würde nicht schaden, wenn sie dächten, dass ihr immer noch hier seid, so dass wir vor unserem Aufbruch Pläne schmieden können. Der privatere Weg führt durch die Küche und durch den Nebeneingang.«
    »Dann werden wir dort entlanggehen. Danke für deine Hilfe«, sagte Sonea. »Und passt auf euch auf.«
    »Das tue ich doch immer«, rief er ihnen nach, während sie durch den Flur zur Treppe gingen. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, wandte er sich den verbliebenen Personen im Raum zu. Bei einem Blick auf die Kinder tat ihm das Herz weh, und er schob die schmerzlichen Erinnerungen beiseite. »Gol, bring Forlies Familie nach unten und sorge dafür, dass sie und die Kleinen zu essen bekommen.«
    »In Ordnung«, erwiderte Gol. Er gab den beiden Frauen ein Zeichen, und sie folgten ihm mit den Kindern aus dem Raum. Cery kehrte zu seinem Sessel zurück und stieß einen Seufzer aus.
    Er blickte Anyi an. Sie runzelte die Stirn. Es war kein besorgtes Stirnrunzeln, sondern ein verwirrtes. »Was gibt es?«, fragte er.
    Sie sah ihn an, dann wandte sie den Blick wieder ab. »Erinnerst du dich an diesen Magier in der Gilde, der genauso gekleidet war wie Sonea?«
    »Ja. Schwarzmagier Kallen.«
    »Er kam mir bekannt vor. Zuerst habe ich ihn wegen der Roben nicht erkannt.« »Du hast ihn ohne Roben gesehen?« Sie blickte zu ihm auf und lachte. »Nicht so, wie du es gerade ausgedrückt hast. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, konnte ich nicht erkennen, was er anhatte.« »Was hat er getan?«, fragte er.
    Eine Falte erschien zwischen ihren Brauen, dann glättete sich ihre Stirn, und sie riss die Augen auf. »Ah! Das ist es. Ich war eines Tages mit meinem Freund unterwegs, um Fäule zu kaufen. Natürlich nicht für mich.« Ihr Blick flackerte, ernst und besorgt, zu seinem Gesicht hinüber. »Inmitten der Verhandlung fuhr eine Kutsche vor. Der Mann darin wollte Fäule, aber er wollte nicht warten. Ich konnte einen Blick auf sein Gesicht werfen.«
    »Kallen?«
    »Ja.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Oh ja.« Ihre Augen funkelten. »Ich merke mir jeden, der so aussieht, als täte er vielleicht etwas, das er nicht tun darf.«
    Cery schnaubte. »Das würde so ziemlich auf jeden in der Stadt zutreffen.«
    Sie grinste. »Und ganz besonders dann, wenn es so aussieht, als könnte das, was ich über die betreffende Person in Erfahrung bringe, eines Tages nützlich sein«, räumte sie ein. »Denkst du, dass Sonea sich dafür interessieren würde? Viele Magier nehmen Fäule, habe ich gehört.«
    »Oh, ich denke, sie wird das interessant finden«, antwortete Cery. »Ich denke, sie wird es
sehr
interessant finden. Es wird ein guter Vorwand sein, um mich abermals in ihr Hospital zu schleichen. Oder vielleicht werde ich warten, bis ich ihr etwas Nützliches über Skellin zu berichten habe.« Er sah Anyi an und verzog das Gesicht. »Wir müssen sehr vorsichtig sein, wem wir vertrauen. Skellin hat viele Freunde, und ich bezweifle, dass ich jetzt noch einer davon bin. Wir müssen bei der Suche nach ihm helfen, ohne selbst geschnappt zu werden. Auf uns kommen stürmische Zeiten zu.«
     

Epilog
    Mit einem letzten magischen Stoß kehrte Lorkin den übrigen Staub, Haare, Essensreste und nicht identifizierbare Bröckchen zu einem kleinen Haufen, dann holte er einen Eimer, um den Unrat hineinzukippen. Einige Wochen waren verstrichen, seit man ihm ein Quartier im Männerraum zugewiesen hatte, und er kannte inzwischen die Namen der meisten seiner Mitbewohner.
    Es war ein großer Raum, gefüllt mit Reihen schmaler Betten. Die meisten davon waren jetzt leer, aber die unter die Bettrahmen geschobenen Besitztümer machten klar, dass alle Betten
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