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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin
Autoren: Trudi Canavan
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mich, dich kennenzulernen, Vytra.«
    Sie kicherte. »Ihr Kyralier habt komische Sitten«, sagte sie. »So höflich.«
    »Wenn du willst, kann ich auch unfreundlich sein.«
    Sie lachte. »Das wäre eine Schande. Nun, unterwegs sollte ich dir einige Hinweise geben, wie du mit den Leuten hier zurechtkommen kannst.«
    Lorkin, der aufmerksam zuhörte, folgte der Frau hinaus in die Stadt.
     
    Cery beobachtete seine Tochter mit nachdenklicher Miene. Sie hielt sich bei ihren heutigen Lektionen nicht besonders gut, aber andererseits waren auch Gol einige untypische Schnitzer unterlaufen. Beide waren noch immer zu erregt von ihrem morgendlichen Besuch in der Gilde, um sich ganz auf die Übungsstunde zu konzentrieren.
    Sie dürften nicht zulassen, dass das ihre Konzentration beeinträchtigt,
dachte er.
Ich schätze, ich werde dafür sorgen müssen, dass ich mich selbst schützen kann, wenn meinen Leibwächtern jemals wieder ein Blick auf das Leben der Reichen und Mächtigen gestattet werden sollte.
    Ein Klopfen an der Tür erregte ihrer aller Aufmerksamkeit. Sie befanden sich im »Mühle«-Bolhaus, und Cery hatte seine Leute ausgeschickt, um die Personen, die um ein Treffen mit ihm gebeten hatten, darüber in Kenntnis zu setzen, dass er jetzt für sie zu sprechen war.
    Auf ein Nicken von Cery hin ging Gol zur Tür und öffnete sie einen Spaltbreit, bevor er sie ganz aufzog. Der Mann, der draußen im Flur stand, zeigte den gleichen ehrfürchtigen Gesichtsausdruck, den Anyi und Gol noch Stunden nach ihrem Besuch bei der Gilde zur Schau gestellt hatten.
    »Schwarzmagierin Sonea, Lord Regin und zwei Frauen sowie zwei Kinder möchten dich sprechen«, sagte der Mann.
    »Schick sie herauf.«
    Der Mann nickte und eilte davon. Anyi und Gol grinsten einander an.
    »Nun kommt. Nehmt eure Plätze ein«, befahl Cery.
    Sie beeilten sich, zu beiden Seiten seines Stuhls ihre Posten zu beziehen. Gol nahm eine Haltung ein, die eher lächerlich als imposant wirkte. Anyi bog die Finger durch, wie sie es immer tat, wenn sie nervös war. Cery seufzte kopfschüttelnd und wartete ab.
    Das Geräusch von Schritten wurde lauter, dann schien sich der Raum mit Magierroben zu füllen. Zuerst kamen Soneas schwarze Roben, dann Regins rote. Den beiden folgte Forlie, die sehr unterwürfig wirkte, sowie eine jüngere Frau. Letztere trug ein kleines Mädchen auf einem Arm, während sich ein um eine Spur älterer Junge an ihre andere Hand klammerte.
    Anyi und Gol verneigten sich unbeholfen, aber mit Begeisterung.
    »Cery«, sagte Sonea, dann nickte sie seiner Tochter und seinem Freund zu. »Anyi und Gol. Danke, dass ihr in die Gilde gekommen seid. Ich habe versucht, es zu verhindern, aber wenn die Gilde eine so ernsthafte Angelegenheit wie einen wilden Magier untersucht, neigt sie zu übertriebener Gründlichkeit.«
    »Schon in Ordnung«, erwiderte Cery und wandte sich dann an Gol. »Hol ihnen Stühle.«
    Die klobigen alten Sessel, die normalerweise in der Mitte des Raums standen, waren an die Seite geräumt worden, um Platz für die Übungsstunden zu schaffen. Gol machte einen Schritt darauf zu, aber Sonea hob eine Hand, um ihn daran zu hindern.
    »Ich werde es tun.«
    Anyi, Forlie und die andere Frau sogen scharf die Luft ein, als die schweren Sessel sich erhoben und in die Mitte des Raums schwebten, wo sie sich in einem Viereck rund um Cerys Platz gruppierten. Gol grinste lediglich mit wissender Befriedigung. Damals, als Cery für den früheren Hohen Lord gearbeitet hatte, hatte er jede Menge Magie zu sehen bekommen.
    »Wir sind hier, um euch von den Ergebnissen unserer Nachforschungen zu erzählen«, erklärte Sonea, während sie Platz nahm. »Und um einen Gefallen zu erbitten.«
    »Einen Gefallen?« Cery verdrehte mit gespielter Verärgerung die Augen. »Da geht es schon wieder los.«
    Sie lächelte. »Ja. Kannst du für Forlie, ihre Tochter und ihre Enkelkinder ein sicheres Versteck finden?«
    Cery sah die Frauen an. Sie lächelten ihm zaghaft zu. Die jüngere Frau hatte keins der beiden Kinder losgelassen, als sie sich gesetzt hatte. Das Mädchen lag auf ihrem Schoß, und der Junge saß auf der Armlehne des Sessels. »Sie sind in Gefahr?«
    »Ja. Ihr wurde befohlen, den Platz von Lorandra einzunehmen - der wahren wilden Magierin.«
    »Aber ihr habt die wahre wilde Magierin... nicht wahr?«
    »Allerdings.« Sonea hielt inne und betrachtete ihn einen Moment lang. »Lorandra ist Skellins Mutter.«
    Ein Frösteln befiel Cery, das von irgendwo hinter seinem
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