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Somnambul Eliza (German Edition)

Somnambul Eliza (German Edition)

Titel: Somnambul Eliza (German Edition)
Autoren: Stephanie Nailik
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erkennen, wie gerötet seine schönen bunten Augen waren.
    „Aber ich schwöre dir, dass ich dich
nicht anrühren werde“, versprach er mit fester Stimme.
    „Du musst deine Kräfte sparen“,
flüsterte Eliza und half ihm, sich auf den zusammengeschobenen Hockern
auszustrecken. Sie konnte kaum mit ansehen, wie sein Körper unter den Schmerzen
zuckte. Sie kauerte sich über ihn, um ihn so gut wie möglich gegen das
gnadenlose Licht abzuschirmen, das auf ihrem bekleideten Körper nur das Gefühl
wohliger Sonnenwärme auslöste.
    „Warum tust du ihm das an? Warum hasst
du ihn so, René?“ rief Eliza mit tränenerstickter Stimme ins Leere, doch sie
erhielt keine Antwort.
     
    Eliza wusste nicht, wie lange sie so
dagelegen hatten, als das grelle UV-Licht endlich ausgeschaltet wurde. Sie
brauchte einen Moment, um zu sich zu kommen und sich an die veränderten
Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Auch Valeriu kam zu sich und rappelte sich auf,
doch jede Bewegung schien ihm Mühe und Schmerzen zu bereiten.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht und
zitternden Händen begann er, die Lederhandschuhe auszuziehen und als Eliza ihm
half, sah sie, was ihn so quälte. Seine bleiche Haut war wieder völlig
abgekühlt, doch die Strahlung hatte dennoch Spuren der Verwüstung hinterlassen.
Seine sonst so seidig glatte, silbrig schimmernde Haut war ausgedörrt, wie die
Blätter einer Pflanze, der das Wasser entzogen worden war. Tiefe, spröde
Furchen hatten sich in Hände und Gesicht gegraben. Eliza half ihm auch dabei,
Mantel, Pullover und das weiße Hemd auszuziehen, das regelrecht an seinem
vormals glühenden Körper festgebacken war und auch auf Brust, Schultern und
Rücken bot sich ihr das gleiche schauderhafte Bild.
    Valeriu musste ihren schockierten Blick
aufgefangen zu haben, denn er sagte: „Keine Sorge, es wird sich regenerieren.
Du wirst dein Leben nicht mit einem ledrigen Greis verbringen müssen.“
    Eliza fuhr mit sanften Fingern über
seinen trocknen Handrücken.
    „Glaub mir, das wäre für mich kein Trennungsgrund“,
erklärte sie und versuchte zu lächeln.
    Ein winziges Geräusch an der Tür
veranlasste Valeriu, Eliza etwas unsanft hinter die Lederhocker zu drücken.
    Dann war er selbst innerhalb eines
Sekundenbruchteils bei der Tür und mit einem atemberaubenden Sprung kauerte er
im nächsten Moment an der senkrechten Wand oberhalb der Tür, wo er René
erwartete. Eliza hielt den Atem an, als René hereinkam und Valeriu ihn ansprang
wie eine Raubkatze. Die Tür fiel hinter René ins Schloss und verriegelte sich
selbst. Sofort entbrannte ein wilder Kampf zwischen den beiden Männern und der
Überraschungsangriff von oben ließ es zunächst so erscheinen, als würde Valeriu
trotz seines geschwächten Zustands die Oberhand behalten. Doch musste Eliza mit
ansehen, wie René seine messerscharfen Fingernägel zentimetertief in die
geschundene Haut auf Valerius Rücken grub und tiefe, blutige Striemen
hinterließ. Valeriu gab einen fauchenden Laut von sich und bäumte sich auf.
René nutzte den Augenblick, in dem Valeriu mit seinen Schmerzen beschäftigt
war, für einen weiteren Angriff und schleuderte ihn gegen eines der
Stahlgitter.
    Im nächsten Moment kauerte René über ihm
und drückte ihn zu Boden. Valeriu wehrte sich wie ein wildes Tier, doch es
gelang ihm nicht, auf die Füße zu kommen. René griff ihn im Nacken und Eliza
schrie auf, als er seine spitzen Reißzähne in Valerius Hals senkte. Auch
Valeriu stieß einen unmenschlichen, wütenden Laut aus, aber er war zu schwach,
um sich Renés Griff zu entwinden.
    Wie betäubt sah Eliza das schauerliche
Schauspiel mit an. Sie glaubte, René werde Valeriu umbringen, doch völlig
unvermittelt ließ er plötzlich von seinem nahezu ohnmächtigen Opfer ab. Renés
sinnlicher Mund war mit Valerius Blut verschmiert, als er triumphierend zu
Eliza hinübersah. Doch er gönnte sich kaum eine Sekunde der Unaufmerksamkeit.
Unbarmherzig zog er Valerius erschlafften Körper empor und lehnte ihn gegen das
Metallgitter. Dann zog er zwei schwere silberne Handschellen aus der
Westentasche und fixierte Valerius ausgestreckte Arme mit schnellen Griffen am
Gitter.
    In einer geradezu zärtlichen Geste
strich er ihm die zerzausten blonden Haare aus dem Gesicht. Valeriu wandte den
Kopf heftig zur Seite. Sein kraftloser Körper war noch immer voller Widerstand.
Renés Hände mit den unzähligen Goldringen und den langen Nägeln strichen über
Valerius nackte Brust, die sich unter seinen
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